• 30.09.2014, 07:35:07
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  • OTS0004 OTW0004

Zivilgesellschaftlicher Aufruf zu Besonnenheit

Offener Brief gegen Hysterie im Umgang mit MuslimInnen

Utl.: Offener Brief gegen Hysterie im Umgang mit MuslimInnen =

Wien (OTS) - Vollständiger Aufruf unter
http://www.mehrbesonnenheit.at abrufbar.

Die UnterzeichnerInnen dieses Briefes rufen zu Besonnenheit und
Sachlichkeit in einer Atmosphäre der Panikmache auf.

Anders als bei vielen anderen Islam-Debatten, die von
islamfeindlichen Argumentationen durchzogen sind, ist derzeit eine
Besonderheit festzustellen. Nicht nur populistische Politik wird auf
dem Rücken hier lebender MuslimInnen gemacht, auch politische
Behörden scheinen das Gleichgewicht zu verlieren.

Die UnterstützerInnen wehren sich auch gegen Vorstöße
Verantwortlicher in der Bildungspolitik, die die österreichische
LehrerInnenschaft dazu aufgerufen haben, Verdachtsfälle zu "melden"
und damit unbescholtene Jugendliche zu kriminalisieren. Damit geraten
junge MuslimInnen unter gesellschaftlichen Generalverdacht. Die
UnterstützerInnnen kritisieren die damit einhergehende Einschränkung
der Religionsfreiheit sowie die Versuche, das Prinzip der Trennung
von Staat und Kirche aufzuheben, wenn der Staat in autonome
Angelegenheiten einer Religionsgesellschaft eingreift, indem etwa ein
sogenannter Einheitskoran verlangt wird.

Die mediale und politische Auseinandersetzung hat eine breite
gesellschaftliche Resonanz gefunden und fördert die Ausgrenzung von
MuslimInnen, ja sogar von vermeintlichen AnhängerInnen des Islams,
die fälschlicherweise mit dem Terror des IS identifiziert werden.
So klar wir uns von allen Gewaltideologien distanzieren, die im Namen
Gottes, einer Religion oder auch des Islams zu Gewalttaten aufrufen,
so sehr lehnen wir auch die pauschale Verdächtigung oder Aburteilung
von MuslimInnen ab.

Wir rufen JournalistInnen,
PolitikerInnen und LehrerInnen auf, in ihrer täglichen Arbeit zu
Sachlichkeit und Besonnenheit beizutragen.

8 von 75 ErstunterzeichnerInnen
Univ. Prof. Dr. Fritz Hausjell, Universität Wien
Univ. Prof. Dr. Martin Jäggle, Universität Wien
Univ. Prof. Dr. Wolfgang Palaver, Universität Innsbruck
Dr. Eva Mückstein, NR-Abgeordnete, Die Grünen
Dr. Nurten Yilmaz, NR-Abgeordnete, SPÖ
Univ.-Prof. Dr. Matthias Scharer, Universität Innsbruck
Laura Schoch, Vorsitzende Österreichische Bundesjugendvertretung
Christoph Riedl, Diakonie
Assoz. Prof. MMag. Dr. Regina Polak, Universität Wien

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