Nutzung und Akzeptanz von digitaler Verwaltung in Österreich und im internationalen Vergleich

Utl.: Nutzung und Akzeptanz von digitaler Verwaltung in Österreich
und im internationalen Vergleich =
Wien (OTS) -
- Österreich ist in der Nutzung von E-Government weiterhin an der
Spitze der untersuchten Länder (2013: 65 Prozent / 2014: 72 Prozent).
- 2,4 von durchschnittlich 8 Behördenkontakten im Jahr erledigen die
Österreicher bereits online.
- Wie in 2013 sind 63 Prozent der befragten Bürger sind mit dem
Online-Angebot der Behörden in Österreich zufrieden.
- Kritik gibt es für die mangelnde Bekanntheit von bestehenden
digitalen Angeboten (81 Prozent).
- Angst vor Datendiebstahl nimmt in Österreich weiter leicht zu
(2012: 5 Prozent / 2013: 55 Prozent / 2014: 62 Prozent).
- 18 Prozent der Online-Bevölkerung besitzen eine Bürgerkarte und 21
Prozent die Handy-Signatur
Gemeinsam mit zwei Kooperationspartnern von Mehreren, der Plattform
Digitales Österreich und dem weltweit tätigen IT-Beratungsunternehmen
CSC, präsentierte die deutsche Initiative D21 die Ergebnisse des
E-Government-Monitors 2014 im Rahmen eines Pressegesprächs. Die
Untersuchung der Initiative D21 und ipima (institute for public
information management an der TU München) liefert seit 2010 jährlich
ein umfassendes Bild über die E-Government-Situation in Österreich
und ermöglicht den internationalen Vergleich mit Deutschland, der
Schweiz und Schweden. Dazu gehört neben Nutzung, Zufriedenheit,
Treibern und Barrieren auch die Evaluierung verschiedener Ansätze.
Österreich liegt mit 72 Prozent Nutzern von E-Government weiterhin an
der Spitze der untersuchten Länden, auch die Zufriedenheit mit den
vorhandenen Angeboten ist in Österreich unverändert groß (63
Prozent). Gleichzeitig geben aber 81 Prozent der Befragten an, dass
sie Online-Angebote nicht intensiver nutzen, weil ihnen viele davon
unbekannt sind, so die Ergebnisse des E-Government-Monitor 2014.
Die Untersuchung zeigt, dass zwar nur 18 Prozent der Österreicher
eine Bürgerkarte (Karte mit aktivierter Bürgerkartenfunktion, z.B.
E-Card) besitzen, jedoch 21 Prozent bereits die Handy-Signatur (die
der Bürgerkarte gleichgestellt ist) aktiviert haben, weitere 16
Prozent planen deren Nutzung. Die Bürgerkarte wird vor allem für den
Einstieg in FinanzOnline (von 68 Prozent der Bürgerkartenbesitzer)
sowie für den Zugang zu den Sozialversicherungsdaten (von 45 Prozent)
genutzt.
Aufgeschlossen sind die Österreicher gegenüber der Nutzung mobiler
Endgeräte (Smartphone, Handy) für Behördengänge: Zwei Drittel der
Befragten finden diese Möglichkeit zumindest "wichtig".
Österreichische Bürger zeigen auch ein vergleichsweise starkes
Interesse an Open Government, vor allem im Hinblick auf die
zukünftige Nutzung. 81 Prozent wollen so erfahren, wie Behörden ihre
Daten nutzen und 72 Prozent hoffen, dass die Verwaltung über Open
Government frühzeitig erfährt, was Bürger bewegt.
Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich, zeigt
sich mit den Ergebnissen durchaus zufrieden: "Die Nutzung von
E-Government-Services ist in Österreich am höchsten im
Ländervergleich. Die Nutzungsrate steigt jährlich vor allem durch das
Bürgerportal www.HELP.gv.at und das Angebot am
Unternehmensserviceportal www.USP.gv.at. Die Handy-Signatur und
unsere auch mobil verfügbaren E-Services sind eine Antwort auf die
Studienergebnisse, die zeigen, dass E-Government sicher, einfach,
mobil und kundenorientiert sein muss." Vor allem im bundesweiten
Open-Government-Data-Portal (www.data.gv.at) sieht Rupp großes
Potenzial: "Open Government Data sind eine Chance für Verwaltung,
Wissenschaft und Wirtschaft, gemeinsam einen Mehrwert aus nicht
personenbezogenen Daten zu erzielen", so Rupp.
In diesem Zusammenhang warnt Philipp Müller, Director Public Affairs
bei CSC, vor falsch verstandenem Sparwillen: "Kürzungen bei den
IT-Ausgaben sind im Zeitalter der Digitalisierung fatal und bringen
wenig bis gar nichts. Sparen durch intelligenten Einsatz von IT ist
überall in der Verwaltung möglich. Wir müssen dann aber auch
wirkliche Organisationsreformen durchsetzen.
Die 'Elektronifizierung' von Papier-Prozessen alleine führt nämlich
nicht zu Einsparungen." Im Hinblick auf Sicherheitsbedenken seitens
der Bürger meint Müller: "Es gibt keine ein-dimensionalen Lösungen
beim Thema Sicherheit. Nur wenn wir die multidisziplinären
Kompetenzen aufbauen und Juristen mit Technikern zusammenbringen,
können wir digitale Souveränität gewährleisten."
"Trends wie Cloud, Mobile und Big Data verändern, wie wir staatliches
Handeln organisieren. Es geht hier nicht um technische Fragen,
sondern um Management und gesellschaftsrelevante Fragestellungen. Das
muss auf oberster Ebene erkannt und umgesetzt werden", so Müller
weiter.
Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 ergänzt:
"Für Wirtschaftsunternehmen und Bürger ist Verwaltung ein
Standortfaktor. Der E-Government MONITOR zeigt in diesem Jahr
deutlich, dass eine moderne Verwaltung zwingend zur digitalen
Lebenswelt der Bürger passen muss. Die Menschen in Österreich geben
an, durchschnittlich acht Mal im Jahr Kontakt zu den Behörden zu
haben. Darunter sind bereits 2,4 Online-Kontakte. Wir sind überzeugt,
dass Verwaltung zur Bremse im System wird, wenn sie sich nicht den
Lebens- und Wirkungsrealitäten der Bürgerinnen und Bürgern anpasst."
Weitere Informationen
Die Studie steht Ihnen als pdf zum Download bereit:
http://www.egovernment-monitor.de
Grafiken zur Studie finden Sie hier:
https://www.flickr.com/photos/initiatived21/sets/
Pressefotos vom Pressegespräch unter:
http://www.apa-fotoservice.at/galerie/5922
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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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