• 26.09.2014, 10:27:43
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Content Marketing & Co: Wie man heute Kunden erreicht

Podiumsdiskussion beleuchtete neue Formate - Native Advertising hierzulande nicht besonders erfolgreich - Warnung vor "halbseidenen Konstruktionen" - Guter Content bleibt King

EBC - Content Marketing, Native Advertising & Co:
Wie man an die Kunden rankommt. Im Bild v.l.n.r.: Klaus-M. Schremser
(Gentics), Peter J. Nistelberger (APA), Ingrid Rehusch (ORF,
Moderation), Tom Levine (KircherBurkhardt), Christian Adelsberger
(evolaris), Martin Staudinger (werbeplanung.at) und Alexis Johann
(styria digital one)

Utl.: Podiumsdiskussion beleuchtete neue Formate - Native
Advertising hierzulande nicht besonders erfolgreich - Warnung
vor "halbseidenen Konstruktionen" - Guter Content bleibt King =

Wien (OTS) - Content Marketing, Native Advertising und multimediales
Storytelling: Welche Rolle diese Formate im Marketingkonzept von
morgen spielen und wie sehr sie bei der Verbreitung der
Werbe-Botschaften helfen, haben Experten bei einer Podiumsdiskussion
der APA-E-Business-Community gestern, Donnerstagabend, in Wien
beleuchtet.

"Content Marketing hat klare Vorteile gegenüber klassischer Werbung,
die oft laut, irritierend und mit einem Glaubwürdigkeitsproblem
behaftet ist", erklärte Tom Levine, Chefredakteur der Digitalagentur
KircherBurkhardt. Während Werbung daran ausgerichtet sei, was man der
Zielgruppe verkaufen könne, frage Content Marketing nach den
Interessen der Konsumenten. Daher würden damit auch Bedürfnisse
befriedigt, statt wie bei der Werbung geweckt. Ein weiterer
Unterschied bestehe darin, dass Werbung gepusht werde, während sich
beim Content Marketing die Zielgruppe selbst die für sie relevanten
Inhalte holt.

Der Content allein würde aber nichts nützen, wenn man die Kunden
damit nicht erreicht. "Dafür gibt es entsprechende Methoden und
Tools, etwa Kooperationen mit Bloggern oder Native Advertising", so
Levine. Letzeres, bei dem sich die Werbung stark an den
journalistischen Kontext anpasse, sei im deutschsprachigen Raum nicht
besonders erfolgreich - anders als in den USA. Hier würden Native Ads
von 56 Prozent der Personen erst gar nicht erkannt. Dies liege
möglicherweise an der etwas unkritischeren Haltung, aber auch die
Inhalte seien besser.

Denn einer der größten Irrtümer in den Verlagen sei, dass der Content
für Native Advertising - "das ungeliebte Kind" - von beliebigen
PR-Schreibern geliefert werden könnte. "Das müssen aber Profis
machen, da geht es um Qualität", stellte der Experte fest. Das gelte
auch für Content Marketing: "Journalisten können sehr gut Geschichten
finden und erzählen, das können Werber nicht immer", so Levine. Er
sieht in der Existenzkrise der Zeitungen gar nicht so sehr eine Krise
des Journalismus, sondern vielmehr eine Krise der Werbung: "Und die
bringt uns dazu, dass wir uns mit Content Marketing beschäftigen
müssen."

Medien verlieren Glaubwürdigkeit

Deutlich kritischer zeigte sich Martin Staudinger von
Werbeplanung.at, einem Fachmedium für Digital-Marketing. "Wir bewegen
uns langsam in die Situation, wo Medien ihre Glaubwürdigkeit
verlieren. Verlage, die sich Artikel und Beiträge von Werbekunden
direkt bezahlen lassen, begehen Verrat am eigenen Leser. Eine klare
Trennung zwischen Werbung und Inhalte sollte hier noch viel strenger
realisiert werden", so Staudinger, der vor "halbseidenen
Konstruktionen" warnte.

Allerdings gebe es Unterschiede bei den Formaten, ergänzte Christian
Adelsberger vom Kompetenzzentrum evolaris. Was bei klassischen
Zeitungen vielleicht ein Problem sei, gelte anscheinend nicht für
Blogger etwa im Bereich Lifestyle. Die hätten beispielsweise eine
hohe Anzahl an Abonnenten und eine hohe Glaubwürdigkeit, weil sie in
der Szene verankert sind, obwohl es kaum eine Trennung in Richtung
Werbung gibt. Insgesamt werde es für die Unternehmen aufwendiger, die
Zielgruppe zu erreichen. Die Konsumenten würden hingegen davon
profitieren, dass ihre Bedürfnisse wieder mehr in den Mittelpunkt
rücken.

Interaktionen erhöhen Sichtbarkeit

Aktuell seien vor allem die Algorithmen von Google, Facebook und
YouTube für den Erfolg von Content Marketing entscheidend, weil sie
zu mehr Interaktionen und damit zu einer höheren Sichtbarkeit
beitragen, sagte Alexis Johann vom Onlinevermarkter styria digital
one. Spannend sei, dass diesen Algorithmen durchaus die
journalistischen Grundprinzipien der Aktualität, Relevanz und
Glaubwürdigkeit zugrunde liegen würden. Der "Rockstar" unter den
Informations-Plattformen sei jedenfalls das Smartphone: "Hier findet
die Nachrichten-Rezeption der Zukunft statt", so Johann.

Klar sei, dass der Erfolg mit der Qualität und Relevanz der Inhalte
"steht und fällt", gab sich Peter J. Nistelberger von der APA -
Austria Presse Agentur überzeugt: "Content Marketing ist kein
Allheilmittel, aber ein nützliches Instrument, um die Zielgruppe zu
erreichen." Ein Fehler sei, nur auf den Trend aufzuspringen, ohne zu
wissen, warum man es tut. "Aufmerksamkeit kann man schnell erreichen,
aber nur guter Content führt dazu, dass der Konsument wiederkommt",
sagte Nistelberger.

Content Marketing sei ein wesentliches Instrumentarium, besonders für
kleinere Unternehmen, erklärte auch Klaus-M. Schremser vom
Softwarehersteller Gentics. Allerdings müsse zuerst eine Strategie
für das Unternehmen entwickelt werden. Man habe vor kurzem ein
Online-Tool für Storytelling entwickelt, das sehr gut funktioniere.
Allerdings sei man teilweise mit zu hohen Erwartungen konfrontiert.
"Für Content Marketing muss man Zeit einplanen. Das ist etwas
anderes, als schnell einen Banner zu schalten", so Schremser.

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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