Studie: Ein Drittel der Österreicher haben Wissenslücken beim Thema Verhütung; 43 Prozent der ÖsterreicherInnen hatten in den letzten fünf Jahren eine Verhütungspanne

Utl.: Studie: Ein Drittel der Österreicher haben Wissenslücken beim
Thema Verhütung; 43 Prozent der ÖsterreicherInnen hatten in
den letzten fünf Jahren eine Verhütungspanne =
Wien (OTS) - Acht von zehn Österreicherinnen und Österreichern fühlen
sich zum Thema Verhütung gut informiert - doch ein Drittel der
Befragten wiesen bei mindestens einer von drei Fragen Wissenslücken
auf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage anlässlich des
Weltverhütungstages am 26. September von meinungsraum.at. Schon bei
einer früheren Umfrage in diesem Jahr gaben 43 Prozent der Befragten
an, in den letzten fünf Jahren mindestens eine Verhütungspanne gehabt
zu haben.Passend zu den Studienergebnissen präsentiert die
Österreichische Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) den neuen
Verhütungskoffer "Deluxe". Der Verhütungskoffer "Deluxe" trägt zur
besseren Sexualaufklärung von Jugendlichen bei.
Ein Drittel weist Wissenslücken auf
Roswitha Wachtler von meinungsraum.at: "Bei einer Umfrage unter 500
ÖsterreicherInnen glaubten acht von zehn Befragten, dass sie über das
Thema Verhütung sehr gut oder gut informiert sind. Doch schon bei
drei gestellten Fragen zeigte ein Drittel der Befragten
Wissenslücken." So meinte zum Beispiel jede zehnte befragte Person,
dass die Pille auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schütze -
ein gefährlicher Irrtum. "Auch beim Thema "Pille danach" sind die
Wissenslücken groß. Nur 39 Prozent wussten, dass man die Pille danach
rezeptfrei in der Apotheke bekommt. Zwei Drittel sind der Meinung,
dass die "Pille danach" wie ein Schwangerschaftsabbruch wirkt.
Tatsächlich kommt es durch die "Pille danach" zu gar keiner
Befruchtung", so Meinungsforscherin Wachtler.
ÖGF-Verhütungskoffer "Deluxe": Noch anschaulicher und
spielerischer
Der ÖGF-Verhütungskoffer weist eine große Bandbreite an
Verhütungsmethoden auf. In den 80er Jahren als "Sex-Koffer" bekannt
geworden, wird der ÖGF-Verhütungskoffer seitdem von Lehrkräften und
Jugendzentren verwendet, um Jugendlichen die unterschiedlichen
Verhütungsmethoden näherzubringen.
Die "Deluxe" Edition wurde mit einem Diaphragma, einem Femidom und
einem Kondom-Demonstrator (Holz) erweitert. Dadurch können die
Jugendlichen einen sehr guten Überblick über die aktuellen
Verhütungsmethoden gewinnen.
Des Weiteren betreibt die ÖGF First Love Beratungsstellen, in denen
sich Jugendliche anonym, kostenlos und ohne Voranmeldung zu den
Themen Sexualität, Verhütung und Liebe beraten lassen können
(www.firstlove.at). Während der Beratungszeiten steht eine
Gynäkologin für Untersuchungen zur Verfügung.
"87 Prozent aller Teenagerschwangerschaften sind ungewollt und werden
zu 25 Prozent erst deutlich jenseits der 20. Schwangerschaftswoche
diagnostiziert - dies ist begründet durch die Verdrängung sowohl
durch die Jugendlichen als auch durch die Ärzteschaft", so Dr.
Thorsten Graf, Vorstandsmitglied der ÖGF und Facharzt für
Frauenheilkunde und weiter: "Nur durch professionelle
Sexualaufklärung, Schaffen eines von Kindheit an erlernten positiven
Körperbewusstseins und eines vom Sozial- und Bildungsgrad
unabhängigen Zugangs zu Information, Aufklärung und Verhütungsmitteln
lassen sich ungewollte Schwangerschaften und sexuell übertragbare
Krankheiten aber auch Missbrauch, Mobbing, Essstörungen, Alkohol- und
Drogenmissbrauch minimieren." Der Verhütungskoffer "Deluxe" ist seit
September unter www.oegf.at für einen Unkostenbeitrag von 115 Euro
erhältlich.
Schoch (Bundesjugendvertretung): "Reden wir Klarsex"
Zusätzlich zu mehr Information fordert die Bundesjugendvertretung
auch einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln für Jugendliche. "Im
europäischen Vergleich schneidet Österreich im Zugang zu
Verhütungsmitteln schlecht ab", so die Vorsitzende der
Bundesjugendvertretung, Laura Schoch. Sie fordert kostenlose
Verhütungsmittel für Jugendliche. "Der Umgang mit Sexualität in einer
Gesellschaft ist eine politische Frage. Wir wissen, es sind nicht
Jugendliche, denen ihre Sexualität unangenehm ist, es sind leider
Erwachsene, die sich mit diesem Thema schwertun. Es ist Zeit, dass
sich hier etwas ändert reden wir Klarsex!"
Entwicklungs-Sprecherin Bayr (SPÖ): Jährlich sterben 287.000
Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft
Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge möchten weltweit mehr als
200 Millionen Frauen effektive Verhütungsmittel verwenden, haben aber
keinen Zugang. "Ungewollte und Risikoschwangerschaften sind ebenso
die Folge wie unsichere Schwangerschaftsabbrüche. Noch immer sterben
jährlich 287.000 Frauen während ihrer Schwangerschaft und der Geburt
ihres Kindes. Wissen über und Zugang zu Verhütungsmitteln darf kein
Luxus sein", erläutert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale
Entwicklung.
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