• 16.09.2014, 10:11:52
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Bauern rebellieren gegen Stromkonzerne

Die BestpreisAgrar Strompromotion 2014 stößt auf breite Zustimmung. Immer mehr Landwirte fordern mittels Gemeinschaftseinkauf gerechtere Preise von den Stromkonzernen.

"Der Strompreis ist uns ein Anliegen. Es ist wichtig, dass die
Preise in Zukunft passen, da unser Jahresbedarf bei rund 130.000 kWh
liegt", erklärt der Geflügelbauer Franz Tatschl, der seine
Erzeugnisse über die Firma Gnaser Frischei an große Handelsketten
wie Billa und Hofer vermarktet.

Utl.: Die BestpreisAgrar Strompromotion 2014 stößt auf breite
Zustimmung. Immer mehr Landwirte fordern mittels
Gemeinschaftseinkauf gerechtere Preise von den Stromkonzernen. =

Salzburg (OTS) - "Eine längst überfällige Aktion" - so lassen sich
die Reaktionen auf eine im Juli gestartete Energiepreis-Initiative
für Landwirte auf den Punkt bringen. Der via Internet koordinierte
Gemeinschaftseinkauf von Strom wurde von der bäuerlichen
Einkaufsgenossenschaft BestpreisAgar initiiert. Mit der Aktion können
sich die heimischen Landwirte noch bis 30.09.2014 gegen die im
Vergleich zu anderen Branchen deutlich höheren Bezugspreise wehren.

Das Interesse der Land- und Forstwirte ist groß, wie der bisherige
Verlauf der Strompromotion 2014 zeigt. Einer der zahlreichen Bauern,
die sich der Online-Aktion mittlerweile angeschlossen haben, ist etwa
Franz Tatschl. Sein Lavanttaler Geflügelbetrieb benötigt pro Jahr mit
130.000 kWh sehr viel Strom, um rund 40.000 Legehühner zu versorgen.
Ein Volumen, das etwa dem Vierzigfachen eines durchschnittlichen
Haushalts entspricht. Dennoch wird Tatschl wie fast alle seine
Kollegen von den Energieversorgern wie ein Privatverbraucher
eingestuft. Durch die Teilnahme an der Strompreis-Aktion
BestpreisAgrar will Franz Tatschl erreichen, was er im Alleingang
nicht schafft: den Umstieg auf günstigere Stromtarife bei größeren
Abnahmemengen, wie sie in nicht-bäuerlichen Branchen längst gang und
gäbe sind!

Viele Interessenten aus den Hochpreis-Bundesländern

Nicht nur Großbetriebe wie der Eierproduzent Tatschl, sondern auch
viele Klein- und Mittelbetriebe sind mittlerweile auf
www.bestpreisagrar.at als Interessenten registriert. "Vor allem in
den Energie-Hochpreisländern Steiermark, Kärnten, Oberösterreich,
Burgenland und Niederösterreich ist das Interesse an der Aktion
enorm", freut sich Anton Emsenhuber, Vorstand der BestpreisAgrar
Einkaufsgenossenschaft.

Hannes Valenta, Geschäftsführer des mit der Abwicklung betrauten
Salzburger Energieoptimierersunternehmens LPV, rechnet mit
Einsparungen von etwa 15 Prozent für die beteiligten Landwirte, und
zwar für alle Größenordnungen: für Großverbraucher wie Franz Tatschls
Geflügelbetrieb ebenso wie für kleine bis mittlere Betriebe mit einem
durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 KWh pro Jahr.

Was die Strompreis-Aktivisten antreibt

Österreichs Bauern bezahlen für Strom im Vergleich zu anderen
Branchen überdurchschnittlich viel, wie auch Energiemanager Hannes
Valenta bestätigt: "Bauern werden beim Strompreis meist wie
Privathaushalte eingestuft, obwohl ihr Verbrauch im Schnitt drei- bis
zehnmal so hoch ist. Das wollen wir mit unserer Aktion ändern!"
Alleingänge seien dafür nicht ausreichend, so die Erfahrung von Anton
Emsenhuber: "Der Wechsel eines einzelnen Landwirts zu einem anderen
Stromlieferanten bringt meist wenig. Nur dann, wenn sich viele Bauern
zusammentun, werden die Stromanbieter wirklich attraktive Konditionen
bieten", ist Emsenhuber überzeugt.

BestpreisAgrar bündelt für ihre Mitglieder auch in anderen Bereichen
erfolgreich Einkaufsmengen (etwa für Tierhaltung und Technik). Sie
ist also kein Energieversorger, sondern eine unabhängige bäuerliche
Einkaufsgenossenschaft.

Positive Signale zur Strompromotion 2014 kommen übrigens auch von der
E-Control, der staatlichen Regulierungsbehörde für die
Stromwirtschaft. Vorstand Martin Graf begrüßt die Aktion: "Es ist ein
sinnvoller Schritt, wenn sich Landwirtschaftsbetriebe zusammentun, um
gemeinsam einen günstigeren Strompreis zu erhalten."

Stromkosten sparen in vier Schritten

Schritt 1: Registrierungsphase:

Wer an der Landwirte-Strompromotion 2014 teilnehmen möchte, kann sich
noch bis 30.09.2014 auf der Homepage www.bestpreisagrar.at kostenlos
anmelden. Die Zahl der teilnehmenden Betriebe ist nicht mehr
limitiert.

Schritt 2: Ermittlung des Bestbieters

Nach dem Abschluss der Anmeldephase beginnt die Suche nach dem besten
Stromlieferanten. Für die optimale Vertretung der vielen
Interessenten, die online zum Gemeinschaftseinkauf zusammenfinden,
kümmert sich das Salzburger Energieoptimierungs-Unternehmen LPV. Der
Geschäftsführer und erfahrene Energiemanager Hannes Valenta wird mit
seinem Team nach Abschluss der Registrierungsphase via Ausschreibung
den Bestbieter unter allen österreichischen Stromlieferanten küren.
Die erste Ausschreibung ist auf zwei Jahre, also für 2015 und 2016
angelegt. Die zweijährige Belieferung erlaubt neben der großen
gemeinsamen Einkaufsmenge noch bessere Konditionen als bei einem
Einjahresvertrag.

Schritt 3: Information über Preiskonditionen

Steht der Bestbieter fest, geht Mitte Oktober per E-Mail ein
konkretes Angebot mit Preisinformationen an die registrierten
Interessenten. Dabei werden auch die Einspeisemöglichkeiten von
Photovoltaikanlagen berücksichtigt. In diesem Bestpreis bereits
inkludiert ist die Abwicklungsgebühr der Organisatoren BestpreisAgrar
und LPV: Diese beträgt 0,1Cent/kWh und macht daher weniger als ein
Prozent der Stromrechnung aus. Für einen Landwirt mit einem
durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh/Jahr fallen pro Jahr rund
20,- Euro an Gebühren für den Strompool an.

Schritt 4: Wechsel des Anbieters

Wer das E-Mail-Angebot annehmen möchte, kann sich bis zum 02.11.2014
für einen Anbieterwechsel entscheiden. Ist kein Umstieg erwünscht,
entstehen durch die Registrierung keine weiteren Verpflichtungen.
Wer sich zu einem Umstieg per 01.01.2015 entschließt, hat die Gewähr,
dass BestpreisAgrar kontinuierlich für günstige Strompreise sorgt.
Nach dem Ablauf von zwei Jahren, also Ende 2016, startet die
Einkaufsgenossenschaft für alle Poolmitglieder eine neue
Ausschreibung. Sollte der Strommarkt zu diesem Zeitpunkt noch bessere
Preise hergeben, können daher alle Teilnehmer (auf Wunsch) neuerlich
von günstigen Energiepreisen profitieren.

"Wir setzen auf eine nachhaltige Arbeit für den Landwirt und auf eine
lange, zufriedene Partnerschaft. Unser Ziel ist es, als Anwalt für
den Land- und Forstwirt immer wieder den bestmöglichen Preis
herausholen", erklärt Anton Emsenhuber. Man wolle mit dem Strompreis
nicht spekulieren, sondern setze auf auf gute, einfach kalkulierbare
und kontrollierbare Fixpreise pro Kalenderjahr.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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