- 15.09.2014, 09:56:02
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Auf Messers Schneide: Österreichische Gesellschaft für Gefäßchirurgie reagiert auf Nachwuchsmangel
Fürigen/Graz (OTS) - Am vergangenen Samstag, den 13. September 2014,
ging die 46. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Gefäßchirurgie (ÖGG) in Graz zu Ende. An den vier Kongresstagen stand
neben neuen Studienergebnissen und Therapieverfahren die brennende
Frage - wie der medizinische Nachwuchs für das Fach Gefässchirurgie
begeistert werden kann - im Mittelpunkt.
"Der derzeitige Mangel an gefässchirurgischem Nachwuchs wird bereits
in naher Zukunft zu entsprechenden Versorgungsproblemen in Österreich
führen", warnen Prim. Dr. Franz Hinterreiter, ÖGG-Präsident, sowie
Univ.-Prof. Dr. Tina Cohnert, designierte ÖGG-Präsidentin. Angesichts
dieser Situation hat die ÖGG eine Initiative im Bereich der Aus- und
Weiterbildung ergriffen: In Kooperation mit VASCULAR INTERNATIONAL
(VI) wurden im Rahmen der Jahrestagung praktische Hands-on-Kurse an
VASCULAR INTERNATIONAL-Modellen für die NachwuchschirurgInnen
organisiert. Die gezielt strukturierte Ausbildung anhand von
VI-Simulationstrainings führt die JungärztInnen optimal an die
Anforderungen des Faches heran. So will die ÖGG die Zukunft der
Gefässchirurgie und somit die Betreuung der österreichischen
Bevölkerung sicherstellen.
"Der Ärztemangel ist mittlerweile in Österreich genauso wie in
Mitteleuropa ein schwerwiegendes Problem. Hier in der Steiermark
werden wir eventuell schon ab Jänner 2015 keine Nachtdienste mehr
besetzen können. Jedes Mittel, junge Menschen für diesen Beruf zu
begeistern, muss eingesetzt werden. Die VASCULAR INTERNATIONAL-Kurse
zur Erlernung der endovaskulären Grundtechnik sind besonders wichtig,
weil hier Methoden aus verschiedenen Fächern zusammengeführt werden,
die bisher im klassischen Ausbildungsgang nicht in dieser Form
kombiniert wurden. Hier besteht bei sehr vielen jungen Kolleginnen
und Kollegen noch ein grosses Nachholbedürfnis", so Univ.-Prof. Dr.
Tina Cohnert, Tagungspräsidentin und Abteilungsleiterin der
Gefässchirurgie LKH-Universitätsklinikum Graz.
Neben verstärkten Massnahmen in der praktischen Ausbildung setzte
sich die Österreichische Gesellschaft für Gefäßchirurgie in den
letzten Jahren auch intensiv für die Einführung eines Sonderfaches
"Gefässchirurgie" ein, um die Ausbildung der jungen KollegInnen zu
verkürzen. 2015 wird dieses nun in Österreich eingeführt. Bisher
mussten angehende GefässchirurgInnen auch die allgemeinchirurgische
Ausbildung absolvieren. Die Allgemeinchirurgie und die damit
verbundene lange Ausbildungszeit fallen mit dem Sonderfach weg. Auch
mithilfe von praktischen Hands-on-Kursen, wie sie VASCULAR
INTERNATIONAL anbietet, kann die gefässchirurgische Aus- und
Weiterbildung wesentlich effizienter und patientensicherer gestaltet
werden. "Mit der Einführung des Sonderfaches und verstärkten
Massnahmen im praktischen Training können wir zumindest in unserem
Fach dem akuten Ärztemangel entgegenwirken", so Hinterreiter.
Insgesamt nahmen 35 NachwuchschirurgInnen an den VI-Kursen in Graz
teil. Mit verschiedenen Simulatoren wurde in den VI-Kursen die
Sanierung von infrarenalen Bauchaortenaneurysmen geübt.
Links: www.vascular-international.org, www.oegg2014.at
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