• 12.09.2014, 13:59:30
  • /
  • OTS0167 OTW0167

LH-Stv. Sobotka zur Gesundheitspolitik in Niederösterreich

"Prozess der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens vorantreiben"

Utl.: "Prozess der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens
vorantreiben" =

St. Pölten (OTS/NLK) - Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte
Landeshauptmann-Stellvertreter und NÖGUS-Vorsitzender Mag. Wolfgang
Sobotka am heutigen Freitag, nach seinem Antrittsbesuch bei der neuen
Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser, zum Thema
"Gesundheitspolitik in Niederösterreich". Sobotka sagte, in vielen
Bereichen wie der Ausbildung der Gesundheits- und Pflegeberufe, der
Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) oder auch der Weiterentwicklung
der Qualitätskontrolle in der Gesundheitsversorgung habe es große
Übereinstimmung gegeben.

In der Herbstarbeit des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) gehe
es darum, "den in der Landeszielsteuerung festgesetzten Prozess der
Weiterentwicklung des Gesundheitswesens voranzutreiben", so Sobotka.
Er hielt fest, dass es ständige Veränderungen in der
Gesundheitslandschaft gebe. Generell würde Österreich zwar die
höchste Zahl an Ärzten pro Einwohner haben, oft aber nicht dort, wo
sie gebraucht werden. Immer mehr Ärzte würden zudem den Wahlarzt vor
Kassenstellen bevorzugen. Das Gebot der Stunde und aus der Situation
heraus, dass es zu wenig Notärzte gebe, habe zum Anstoß der
Diskussion um den Paramedic geführt. "Mir scheint es ganz wichtig,
dass wir diesen Diskussionsprozess anstoßen", so Sobotka.

Das Paramedic-System werde bereits in vielen Ländern umgesetzt, der
Paramedic solle den Notarztdienst ersetzen. Ziel sei es, diesen als
Gesundheitsberuf zu verankern, "damit die hohe Qualität des
Rettungswesens in der Fläche aufrecht erhalten bleibt", so Sobotka.
"Der Paramedic ist kein Arzt im klassischen Sinn, sondern eine
Ausbildung für den Notfall. Er ist das Bindeglied zwischen Sanitäter
und Mediziner", so Sobotka. Zu diesem Thema werde es am Donnerstag,
16. Oktober 2014, eine Enquete in der Fachhochschule St. Pölten
geben. Auf Einladung des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds werden
internationale Experten zu diesem internationalen Ausbildungskonzept
referieren.

Beim ELGA-Projekt habe sich Niederösterreich bisher "ganz
entscheidend eingebracht", um dieses voranzutreiben, so Sobotka. Denn
Ziel sei es, dass dieses praktisch angewendet werden könne. Man solle
dieses aber erst in Gültigkeit setzen, wenn es keine Fehler mehr
gebe. "ELGA ist eine Hilfe für den Patienten und für den behandelnden
Arzt", so Sobotka. Der Vorteil bestehe darin, dass in einem Notfall
alle medizinischen Informationen schnell verfügbar seien.

"In der Frage der ärztlichen Ausbildung müssen wir jene
Notwendigkeiten umsetzen, um eine gute und qualitative Ausbildung
anbieten zu können", so Sobotka. Mit den bisherigen Berufen in der
Pflege habe nicht das Auslangen gefunden werden können, da der
Betätigungsbereich viel zu differenziert sei. Es habe in der
Vergangenheit Fälle gegeben, in denen das Pflegepersonal
überqualifiziert war oder für Graubereiche herangezogen wurde. "Das
soll nicht der Fall sein", so Sobotka. Eine Dreiteilung in der
Ausbildung der Gesundheitsberufe sehe vor, dass es zwei
Assistenzberufe mit den Arbeitstiteln "Pflegeassistenz" und
"Pflegeassistenz plus" sowie den Beruf des diplomierten Gesundheits-
und Krankenpflegers gebe. Diese Ausbildung soll ab dem Studienjahr
2015/16 angeboten werden. Zudem betonte Sobotka: "Unsere diplomierte
Pflegeausbildung ist eine der besten in Europa."

Das Ärztegesetz betreffend stelle sich die Ausbildungsfrage der
Turnus- und Fachärzte, so Sobotka. Ziel solle es sein, dass
sogenannte Nachtdienstzeiten als Lehrzeiten angesehen werden.
"Nachtdienstzeiten sollen in Zeiten des Lernens einbezogen werden,
wenn eine Fachkraft da ist", so Sobotka.

Zum Thema der Vorsorge hielt Sobotka fest, dass er nicht
nachvollziehen könne, warum es nicht möglich sei, Daten aus der
Schuluntersuchung anonymisiert zur Verfügung gestellt bekommen. "Die
einzigen Daten, die wir von der Jugend haben, sind die
Gesundheitsdaten nach der Stellungskommission. Diese bekommen wir
anonymisiert", so Sobotka. Vor Jahren sei deshalb eine Sonderstudie
in Auftrag gegeben worden, für die Jugendliche im Alter von zehn bis
18 Jahren untersucht wurden. Diese müsse nun erneuert werden. "Wir
müssen wissen, wo die Probleme liegen, um die richtigen Schritte in
der Vorsorge zu setzen", so Sobotka. Zudem betonte er, dass seitens
des Landes NÖ eine Initiative gestartet wurde, um mehr an
Bewegungsräumlichkeiten anbieten zu können und er hielt auch die
Wichtigkeit der "täglichen Bewegungseinheit" fest.

Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka betonte, dass es eine
"Weiterentwicklung der Qualitätskontrolle in der
Gesundheitsversorgung" brauche. Es gehe darum, wie die Leistung beim
Patienten ankomme. "Wenn wir Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung
stellen, muss es sein, dass sie damit etwas anfangen kann und nicht
in Angst und Schrecken versetzt wird und dies zu fehlgeleiteter
Information führt", so Sobotka. Das sei ganz wesentlich. Es brauche
auch eine Weiterentwicklung der Erstversorgung, denn es sei der Fall,
dass so viele Patienten in die Ambulanz kämen, die gar keine brauchen
würden. Mit den Erstversorgungszentren wolle man den Patienten eine
wohnortnahe und beste Behandlung für ihr Unwohlsein bieten. "Ich
glaube, damit können wir den Menschen mehr Qualität bieten", so
Sobotka.

Nähere Informationen: Büro LH-Stv. Sobotka, Mag. (FH) Eberhard
Blumenthal, Telefon 02742/9005-12221, e-mail
eberhard.blumenthal@noel.gv.at.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NLK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel