• 12.09.2014, 10:38:23
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Kopfschmerzen: Ärztekammer warnt vor Selbstmedikation

Chronische Schmerzen abklären lassen - zehn Prozent leiden an Migräne

Utl.: Chronische Schmerzen abklären lassen - zehn Prozent leiden an
Migräne =

Wien (OTS) - Kopfschmerzen gehören in Österreich zu den häufigsten
chronischen Beschwerden, die zwar meist harmlos, für die Betroffenen
aber sehr belastend sind. Dabei würde sich rund ein Drittel der
Patienten mit Schmerzmitteln selbst therapieren, ohne Art und Ursache
der chronischen Kopfschmerzen beim Hausarzt bzw. Spezialisten
abklären zu lassen. Eine gründliche Anamnese sei aber für die
maßgeschneiderte Therapie wichtig, betonte Heinrich Spiss, Obmann der
Bundesfachgruppe für Neurologie in der Österreichischen Ärztekammer
(ÖÄK), anlässlich des Welttags des Kopfschmerzes am Freitag in einer
Aussendung. Allein in Österreich seien mehr als zehn Prozent der
Bevölkerung von Migräne betroffen - Frauen fast doppelt so oft wie
Männer -, die Krankheit führe jährlich zu knapp sieben Millionen
Krankenstandstagen und ziehe entsprechende volkswirtschaftliche
Folgen nach sich.

"Eine Migräneattacke unterscheidet sich grundlegend von
Spannungskopfschmerz oder dem so genannten Medikamenten-Kopfschmerz.
Entsprechend muss die Therapie angepasst werden", sagte Spiss. Manche
Medikamente seien beispielsweise nur bei Migräne wirksam, während
andere selbst noch Monate oder Jahre nach der Einnahme Nebenwirkungen
nach sich ziehen könnten. Auch die Ursachen der verschiedenen
Kopfschmerz-Typen seien unterschiedlich. Spiss: "Eine Migräne kann
unter anderem durch Stress, Hormonschwankungen oder Alkohol ausgelöst
werden. Sie kann auch mehrmals pro Monat auftreten und bis zu 72
Stunden dauern. Spannungskopfschmerz dagegen kann zur täglichen Plage
werden, von Medikamenten verursachte Kopfschmerzen sind überhaupt oft
dauerhaft." Zusätzlich gebe es Begleiterscheinungen, die bei der
Anamnese berücksichtigt werden müssten, etwa Übelkeit, Erbrechen,
Licht- und Lärmempfindlichkeit bei Migräne, Appetitlosigkeit bei
Spannungskopfschmerz und leichte Übelkeit bei
Medikamenten-Kopfschmerz.

Im Rahmen des Arztgespräches müsse genau festgehalten werden, wo und
wie oft die Schmerzen auftreten, wie lange sie anhielten und ob
zusätzliche Symptome auftreten. In der Folge könne der Arzt dann
bestimmen, ob es sich um harmlose oder gefährliche Kopfschmerzen
handle und ob weitere Untersuchungen notwendig seien. "Ich würde
allen, die unter Kopfschmerzen leiden, außerdem dazu raten, ein
Kopfschmerz-Tagebuch zu führen. Dies kann bei der Diagnose sehr
hilfreich sein und uns Ärzten dabei helfen, den Kopfschmerztyp
festzustellen und die richtige Therapie zu finden", appellierte Spiss
an die Patientinnen und Patienten. Von einer Selbsttherapie mit
Schmerzmitteln riet der Experte dringend ab. "Das kann in einen
Teufelskreis münden. Die übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann
letztlich zu Dauerkopfschmerzen führen, schlimmstenfalls geraten die
Betroffenen in eine Abhängigkeit von Schmerzmitteln", warnte der
Experte abschließend. (slv)

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