- 08.09.2014, 11:29:07
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2013: Rumänien als Wachstumssieger
Erholung nach dem Einbruch 2014?
Utl.: Erholung nach dem Einbruch 2014? =
Wien (OTS) - Rumäniens Wirtschaftsleistung hat mit einem BIP-Wachstum
von 3,5 Prozent im Jahr 2013 alle Erwartungen übertroffen. Einen
bedeutsamen Beitrag dazu leisteten die Agrarwirtschaft und der
Industriesektor - vor allem die Automobilproduktion für Kunden aus
dem Ausland. Obwohl Rumänien das Wachstumstempo 2014 nicht halten
kann, bleiben die Aussichten positiv.
2013: Ein Jahr des Wachstums
Rumäniens Wirtschaftswachstum stieg im Jahr 2013 um 3,5 Prozent mit
einem besonders starken Aufschwung von 5,1 Prozent im letzten Quartal
des Jahres. Die hohen Exportraten (+13,5 Prozent), vor allem für
Agrarprodukte und Autos, trugen zu der positiven Entwicklung bei.
Innerhalb der Europäischen Union ist Rumänien am stärksten vom
landwirtschaftlichen Sektor abhängig. 31 Prozent aller Erwerbstätigen
sind in diesem Bereich beschäftigt. Die Wirtschaftsleistung ist daher
eng mit den Wetterbedingungen verknüpft. Die Ernte war im Sommer 2013
ausgezeichnet und führte zu einem positiven Angebotsschock. Die
Produktion landwirtschaftlicher Güter in Rumänien betrug 17
Milliarden Euro (+ 25 Prozent), das sind fast 5 Prozent der gesamten
landwirtschaftlichen Produktion der EU-28.
Rumäniens Außenhandel war 2013 von der Automobilproduktion bestimmt.
Mit seinen im EU-Schnitt äußerst niedrigen Arbeitskosten wurde das
Land von Automobilherstellern als Standort für Fabriken gewählt.
Neben Ford nutzte auch Renault diese Vorteile und hauchte der
Rumänischen Marke Dacia neues Leben ein. Verbesserte Aussichten für
den internationalen Automobilsektor und die rumänischen
Produktionskapazitäten, schafften einen zusätzlichen Wert für das
Land.
"Rumänien hat 2013 eine der höchsten BIP-Wachstumsraten in ganz
Europa verzeichnet. Das Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent übertraf
den zentraleuropäischen Durchschnittswert von 1,2 Prozent. Beide
Haupttreiber des Wachstums, die gute Ernte und die hohen Exportraten,
sind jedoch keine nachhaltigen Faktoren. Die langsame, aber stetige
Erholung der Industrieländer im Jahr 2014 wird den Rumänischen
Außenhandel, vor allem den Automobilbereich, anheizen.", erklärt
Grzegorz Sielewicz, Coface Economist Central Europe.
Transport: eine Stütze der rumänischen Wirtschaft
Der Transportsektor spielt eine wichtige Rolle in der rumänischen
Wirtschaft. Das Volumen des Güterverkehrs belief sich 2012 auf 108
Prozent des BIP. Damit lag es zwar unter den Werten der Nachbarländer
- Bulgarien und Polen kommen auf Anteile von 147 Prozent und 137
Prozent - aber weit über dem EU-Durchschnitt von 95 Prozent.
Die moderate Erholung der Eurozone - Rumäniens wichtigster
Handelspartner - wird sich angesichts der verbesserten Nachfrage
positiv auf den Transportsektor auswirken. Dennoch führt der erhöhte
Bedarf nicht direkt zu einem stärkeren Umsatz für alle rumänischen
Firmen im Transportsektor. Der ausgeprägte Wettbewerb könnte zu
niedrigeren Preisen und der Akzeptanz kleinerer Margen führen. Coface
prognostiziert ein mittleres Risiko für den Transportsektor.
Landwirtschaft: Ausgezeichnete Ernte im Jahr 2013
Rumänien profitiert mehr als andere Länder vom Anstieg der
landwirtschaftlichen Produktion. Dennoch kann dieser Sektor nicht als
dauerhafter Wirtschaftstreiber gesehen werden. Coface schätzt das
Risiko mittel ein, da viele kleine Unternehmen unter dem hohen Druck
der Fixkosten um Gewinne kämpfen.
Rumänien könnte Vorteile aus den Unruhen in der Ukraine ziehen und zu
einem Hauptakteur am Getreidemarkt im Schwarzmeerbecken werden.
Russland und die Ukraine bleiben wichtige Getreideproduzenten in der
Region mit einer vier bzw. drei Mal höheren Produktionskapazität. Für
2014 ist jedoch ein Rückgang von 4 Prozent in Russland und 10 Prozent
in der Ukraine prognostiziert. Bei einer stabilen weltweiten
Nachfrage wird es Rumänien möglich sein, die Produktionskapazitäten
zu stärken und sogar die Exportpreise zu beeinflussen.
2014: ... wird Rumänien aufholen?
Für 2014 analysiert Coface, dass Rumänien eine der beiden
Wirtschaften in Zentraleuropa sein wird (gemeinsam mit Lettland), die
das Wachstumstempo nicht verbessern können. Die starke Dynamik wird
sich nicht wiederholen und Basiseffekte werden im zweiten Halbjahr
spürbar sein. Das BIP Wachstum für 2014 wird auf 2,5 Prozent
geschätzt. Damit liegt die erwartete Wirtschaftswachstumsrate
Rumäniens nahe dem geschätzten, durchschnittlichen BIP-Wachstum der
Region Zentraleuropa von 2,4 Prozent.
Die Erwartungen für die landwirtschaftliche Produktion gehen für 2014
auseinander. Ein realistisches Szenario ist, dass die Ernte geringer
als 2013 ausfallen wird. Die Exportrate wird vor allem durch die
Nachfrage nach neuen Autos gesteigert. Somit bleibt der
Automobilsektor auch 2014 ein wichtiger Wachstumstreiber in der
Rumänischen Industrie. Die Inlandsnachfrage zeigt Anzeichen der
Erholung. Die Haushaltsausgaben steigen, obwohl sie von dem
schleppenden Kreditwachstum eingeschränkt werden. Die
Anlageinvestitionen steigen nicht im Einklang mit dem privaten
Konsum, da die Unternehmen immer noch nicht vollständig davon
überzeugt sind, dass die wirtschaftliche Erholung nachhaltig ist.
"Die Wirtschaftsleistung des Jahres 2013 wird sich nicht auf diesem
Niveau fortsetzen, da die Wachstumstreiber des vergangenen Jahres
nicht nachhaltig sind. Das wurde bereits durch die technische
Rezession während dem ersten Halbjahr 2014 bestätigt. Ein stabiles
BIP-Wachstum von 2,5 Prozent wird durch die hohen Exporte in die
Länder der Eurozone und die schrittweise Neuausrichtung der
Wirtschaft in Richtung Inlandsnachfrage, unterstützt", Grzegorz
Sielewicz, Coface Economist Central Europe.
Über Coface
The Coface Group, a worldwide leader in credit insurance, offers
companies around the globe solutions to protect them against the risk
of financial default of their clients, both on the domestic market
and for export. In 2013, the Group, supported by its 4,440 staff,
posted a consolidated turnover of Euro1.440 billion. Present directly
or indirectly in 97 countries, it secures transactions of over 37,000
companies in more than 200 countries. Each quarter, Coface publishes
its assessments of country risk for 160 countries, based on its
unique knowledge of companies' payment behaviour and on the expertise
of its 350 underwriters located close to clients and their debtors.
In France, Coface manages export public guarantees on behalf of the
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