52 junge Wissenschaftler sind bisher in den Genuss der mit je 10.000 Euro dotierten Exzellenz-Auslandsstipendien von Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer gekommen.
Utl.: 52 junge Wissenschaftler sind bisher in den Genuss der mit je
10.000 Euro dotierten Exzellenz-Auslandsstipendien von
Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer gekommen. =
Wien (OTS/PdI) - Otmar Petschnig, Vizepräsident der
IV-Bundesorganisation und Initiator der Aktion, sieht in Bildung und
Ausbildung einerseits die wichtigste Strategie gegen die
Arbeitslosigkeit, andererseits die Förderung von wissenschaftlicher
Exzellenz als unabdingbar für die Wettbewerbsfähigkeit des
Wirtschaftsstandorts. Mit IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und
WK-Kärnten-Präsident Jürgen Mandl hofft er, dass die mit je 10.000
Euro unterstützten Stipendiaten nach ihren Auslandsaufenthalten
wieder zurückkehren und ihr dringend benötigtes Wissen in Österreichs
Unternehmen einsetzen. Warum man gerade Auslandsstipendien
unterstütze, bringt Petschnig auf eine einfache Formel: "Globaler
Wettbewerb braucht globale Ausbildung". Er fordert ein klares
Bekenntnis zu Exzellenz und Leistung in Österreich und argumentiert
etwa mit dem enormen Außenhandelsüberschuss, den allein britische
Universitäten für ihr Land erwirtschaften.
Diesmal nur "MINT"-Fächer
In Vertretung von Jurysprecher Reinhard Iro berichtete Petschnig,
wie es heuer zur Vergabe der 13 Exzellenz-Auslandsstipendien gekommen
war. Es gab insgesamt 35 Einreichungen. Die fünf Jury-Mitglieder
(neben den beiden genannten Ex-WK-Kärnten-Präsident Franz Pacher,
Wolfgang Haidinger von der IV-Bundesorganisation und Werner Scherf
von Carinthian Tech Research) bewerteten nach folgenden Kriterien:
- zu 30 Prozent floss die Bedeutung der Forschungsarbeit für die
österreichische Wirtschaft in die Bewertung ein,
- zu 50 Prozent die Exzellenz (Neuheit, Komplexität, Form)
- zu 20 Prozent der Studienerfolg.
Die Ausgezeichneten mussten mindestens über ein Bakkalaureat
verfügen, höchstens 30 Jahre alt sein und mindestens sechs Monate im
Ausland bleiben. Sechs weibliche und sieben männliche Kandidaten
konnten sich schließlich über je eines der mit 10.000 Euro dotierten
Stipendien freuen. Sie kamen diesmal ausschließlich aus den
MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik.
Fast alle der prämierten Stipendiaten betonten bei der Verleihung am
2. September an der Alpen Adria Universität (AAU) Klagenfurt, dass
die Finanzierung die größte Hürde am Weg ins Ausland darstelle. Auch
AAU-Rektor Oliver Vitouch betonte in seiner Begrüßung, dass die
stattliche Dotierung den jungen Leuten in einer Karrierephase helfe,
die sonst in Österreich nicht durch Stipendien abgedeckt sei.
Schwerpunkt Medizin
Im Jahrgang 2014 gab es einen überraschend starken Schwerpunkt im
Bereich der medizinischen Forschung. Teilweise lagen die Themen sehr
knapp beieinander. Sowohl Angela Horvath, die an die medizinische
Fakultät Heidelberg bzw. an die University of Sheffield geht, als
auch Elisabeth Pfeifenberger, die es übrigens schon zum zweiten Mal
nach Singapur verschlägt, forschen über Proteine. Die eine im
Zusammenhang mit Entzündungsreaktionen, die andere, um mehr über den
Zellzyklus zu erfahren. Die dritte im Bunde ist Carolin Kordomatis am
Universitäts-Kinderspital Zürich, wo sie sich im Bereich der
Onkologie über den Zusammenhang zwischen der Reduktion eines Proteins
mit der Therapie eines bestimmten Tumors bei Kleinkindern
beschäftigen wird.
Philipp Kainz und Andreas Nagl studieren ebenfalls die Zellen. Der
eine an der ETH Zürich, um über Bildverarbeitung und künstliche
Intelligenz den Pathologen in Zukunft bei der Diagnose zu helfen, der
andere in Danzig mittels "Diamond Magnotomy", um zu erfahren, wie
Wirkstoffe in die Zellen kommen und was sie dort tun. Der Chemiker
Martin Priessner geht an die University of Tokyo und wird dort seine
Diplomarbeit über die Auswirkungen von Ascorbinsäure und Laser in der
modernen Krebstherapie schreiben.
Ausgezeichnete Materialwissenschaftlerinnen
Judith Dohr, die nach Oxford geht und Marlene Mühlbacher, die in
Linköping/Schweden forschen wird, sind beide
Materialwissenschaftlerinnen. Dohr wird sich mit dem brisanten Thema
"Spannungsrisskorrosion", also der Vorhersagbarkeit von
Materialschäden in besonders kritischer Umgebung beschäftigen. Es
geht vor allem um Nuklearreaktoren. Bei Mühlbacher steht die
Verbesserung von Materialien für die Mikroelektronik auf atomarer
Ebene am Programm. Chips sollen haltbarer werden.
Thomas Knoblinger wird an der University of Calivornia in San Diego
an der Optimierung von Verbrennungsmotoren arbeiten - vor allem im
Hinblick auf die Beimischung von Biokraftstoffen.
Schließlich geht der Wirtschaftsinformatiker Johannes Schrefl an die
London School of Economics, um sich dort mit dem Hybrid Cloud
Computing für kleine und mittlere Unternehmen zu befassen.
Verena Rauchenwald war per Video zugeschaltet. Sie ist schon im
Ausland und forscht dort über photochemische Luftreinigung.
Zwei weitere Stipendiaten sind ebenfalls bereits im Ausland: David
Egger am Weizmann-Institut in Israel und Stefan Kinrstötter an der
Yale University. Lukas Filak, Stipendiat vom Jahrgang 2013,
berichtete von seinen medizinischen Forschungen in Neuseeland.
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