- 02.09.2014, 10:30:33
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Werden Blitze beherrschbar?
Blitzmess-System am Wiener Stephansturm

Utl.: Blitzmess-System am Wiener Stephansturm =
Wien (OTS) - Wiens Wahrzeichen wird Teil eines weltumspannenden
Blitzstrom-Messsystems - Lightning Monitoring System über der
Türmerstube - Blitze als Gefahr für die "vernetzte Welt"
Die global tätige Unternehmensgruppe Phoenix Contact hat auf dem
Wiener Stephansturm ein Blitzmess- und Auswertungssystem installiert.
Weltweit ist bereits eine Reihe bekannter Gebäude mit diesem System
ausgestattet, z.B. der Campanile auf dem Markusplatz in Venedig, der
Burj Khalifa - das mit 830 m höchste Gebäude der Welt - in den
Vereinigten Arabischen Emiraten, die Seilbahn am Tafelberg in
Südafrika, das "Mittagstor" am Haupteingang der verbotenen Stadt in
Peking, das Sphinx-Observatorium in der Schweiz, das Hermannsdenkmal
in Deutschland, der GMM Tower in Bangkok, die Große Belt Brücke in
Dänemark, das astronomische Großteleskop auf La Palma, der
Swaminarayan Akshardham Tempel in Indien sowie das Kloster Strahov in
Tschechien.
Fakten: Blitzmesssystem
Die nun im Stephansturm - 20 Meter über der 70 Meter hohen
Türmerstube - installier-ten Blitzmess-Sensoren erfassen
Blitzeinschläge in den Turm. Die darunterliegende Auswerteeinheit
analysiert Steilheit, Ladung, Stromstärke sowie spezifische Energie
von Blitzströmen - vier Kenngrößen, die Aufschluss über das
Zerstörungspotential eines Blitzes geben. Mittels integriertem
Web-Interface lassen sich diese Messdaten jederzeit ortsunabhängig
abrufen - nicht nur von Wissenschaftern, sondern von jedermann. Unter
www.blitz-schnell-erfasst.at sind alle Informationen zur Blitzmessung
am Wiener Stephansturm mobil oder am Computer lesbar.
Blitz-Hotspot Österreich
Blitzeinschläge können verheerende Beschädigungen an Gebäuden sowie
elektrischen und elektronischen Anlagen (Energieversorgung, Verkehr,
Computersysteme) verursachen. Die Blitzforschung liefert dazu Daten
und Fakten. In Österreich wurden im vergangenen Jahrzehnt (2004-2013)
laut dem österreichischen Blitzortungssystem ALDIS (Austrian
Lightning Detection & Information System) durchschnittlich 198.717
Blitze pro Jahr registriert, die meisten im Jahr 2006 (286.690).
Seit Jahresbeginn 2014 schlugen in Österreich 88.434 Blitze ein. Das
Vorjahr 2013 war ein Jahr mit einer ausgesprochen geringen Zahl von
Blitzen (85.317). 2012 traten österreichweit 206.396, 2011 120.132
und 2010 194.228 Blitze auf. Österreich gehört mit Oberitalien und
Slowenien zu den blitzgefährdetsten Regionen in Europa.
Die meisten Gebäude, auch der Stephansdom, besitzen einen klassischen
Blitzableiter, der das Bauwerk und die darin befindlichen Personen
schützt. In der heutigen, vernetzten Welt tritt der Schutz der
elektronisch gesteuerten Netze immer mehr in den Vordergrund. Phoenix
Contact entwickelt in Zusammenarbeit mit der Blitzforschung Lösungen
zum Schutz von Anlagen und elektronischen Systemen.
Blitzschutz im Mittelalter
Für den Stephansdom hat der Blitzschutz schon seit Jahrhunderten
große Bedeutung - die Methode unterschied sich allerdings von der
heutigen Technik. Realis (=Gerhard Cockelberghe-Duetzele),
Geschichten, Sagen und Merkwürdigkeiten aus Wiens Vorzeit, Wien 1846,
S. 42, schreibt dazu:
"Um 1551 wurden auf die oberen acht Spitzen des Stephansturmes
Hirschgeweihe als vermeintliche Abwehrungsmittel gegen das
Einschlagen des Blitzes gesetzt; es herrschte damals allgemein der
Glaube, dass noch nie ein Hirsch vom Blitze getroffen worden sei; man
hielt seine Geweihe daher für ein Verwahrungsmittel wider den
Blitzstrahl.
Wahrscheinlich geschah dieses, weil im Jahre 1449 der Blitz den
St.-Stephans-Turm angezündet und ganz verbrannt hatte."
Fakten: Phoenix Contact
Phoenix Contact entwickelt und produziert seit mehr als 90 Jahren
innovative Produkte und Lösungen in der elektrischen Verbindungs- und
Automatisierungstechnik, die zu technologischen Schrittmachern wurden
und weltweite Standards prägten. Das Familienunternehmen mit
Hauptsitz in Blomberg, Deutschland, beliefert Kunden aus den Branchen
Energie, Urbane Infrastruktur, Prozesstechnik sowie Maschinen- und
Anlagenbau.
Im Mai 2014 eröffnete es ein neues Forschungs- und Technologiezentrum
für Überspannungsschutz.
Das Unternehmen beschäftigt 13.000 Mitarbeiter und erzielte 2013
einen Umsatz von 1,65 Mrd. Euro. Phoenix Contact Österreich hat 62
Mitarbeiter an drei Standorten (Wien, Linz und Graz).
Hinweis:
Eine kleine Kulturgeschichte des Blitzes von Karl-Heinz Hentschel
(1993) finden Sie unter
http://www.karl-heinz-hentschel.net/Gewitter2.html
Einen Artikel zur Geschichte des Blitzableiters von Oliver Hochadel
aus der "Presse" vom 11.5.2002 finden Sie unter
http://www.ots.at/redirect/Presse_1152002
Fotohinweis:
Pressefotos finden Sie beiliegend (in 300 dpi) sowie unter
www.phoenixcontact.at/stephansdom zum Download und honorarfreien
Abdruck.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/5760
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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