• 27.08.2014, 14:49:20
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Hypo Alpe Adria: Vorbereitungen auf Privatisierung des SEE-Netzwerkes im Plan, keine weitere Kapitalerhöhung notwendig

Halbjahr 2014: Ergebnis von Rückstellungen für Verschwesterungen der Tochterbanken in Italien und Südosteuropa geprägt

Utl.: Halbjahr 2014: Ergebnis von Rückstellungen für
Verschwesterungen der Tochterbanken in Italien und
Südosteuropa geprägt =

Klagenfurt am Wörthersee, am 27. August 2014 (OTS) - * Ergebnis von
EUR -0,23 Mrd. (ohne Sonderbelastungen) im Rahmen dessen, was im
EU-Umstrukturierungsplan für 2014 erwartet wurde
* Portfolioabbau im 1. Halbjahr führt zur weiteren Reduktion der
Bilanzsumme um EUR 1,0 Mrd. auf EUR 25,2 Mrd.
* Landes- und Bundeshaftungen im 1. Halbjahr von EUR 13,4 Mrd. auf
EUR 12,5 Mrd. weiter reduziert
* Konzernergebnis nach Steuern und Minderheiten mit EUR -1,67 Mrd.
negativ
* Sonderbelastungen von EUR -1,44 Mrd. an Rückstellungen zur
Vorbereitung der Herauslösung der italienischen Tochterbank sowie des
SEE-Bankennetzwerkes
* Kernkapitalquote zum 30. Juni 2014 mit 4,1 % unter dem gesetzlichen
Minimum, aber keine weitere Kapitalerhöhung erforderlich
* 2. Halbjahr 2014 von organisatorischer Abtrennung des Italien- und
SEE-Geschäftszweigs und Fokussierung auf das verbliebene
Abwicklungsportfolio bestimmt

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2014 ist der letzte, der
die Hypo Alpe Adria als Gesamtgruppe darstellt, da diese - in
Entsprechung des Bundesgesetzes zur Schaffung einer Abbaueinheit
(GSA) - im 2. Halbjahr 2014 in drei organisatorisch völlig unabhängig
voneinander agierende Teile getrennt wird. Dabei werden die
italienische Tochterbank und das Südosteuropa-Bankennetzwerk aus der
Hypo Alpe-Adria-Bank International AG herausgelöst, der verbleibende
Teil der Hypo Alpe Adria, wird neu organisiert und umfassend auf den
Abbau ausgerichtet.

Mit einer Bilanzsumme von EUR 25,2 Mrd. zum Stichtag 30. Juni 2014
liegt die Hypo Alpe Adria um EUR 18,1 Mrd. unter dem Höchststand von
EUR 43,3 Mrd., der zum 31. Dezember 2008 erreicht worden war. Damit
wurden bisher nahezu 42 % des ursprünglichen Geschäftsvolumens
abgebaut. Das Ausleihungsvolumen ging dabei in sämtlichen
Konzerngesellschaften deutlich zurück, die ehemaligen
Tochterinstitute in Österreich und der Ukraine wurden gänzlich
verkauft.

Im 1. Halbjahr 2014 setzte sich der Rückgang der Bilanzsumme
kontinuierlich fort. Die fortschreitende Bilanzsummenreduktion um EUR
1,0 Mrd. auf EUR 25,2 Mrd. ist das Ergebnis von konzentrierten und
konsequenten Anstrengungen der gesamten Unternehmensgruppe und
resultiert aus dem Abbau von Portfolien durch planmäßige
Rückführungen oder Sicherheitenverwertungen, der Tilgung von fälligen
Verbindlichkeiten sowie aus dem eingeschränkten Neugeschäft der am
Markt tätigen SEE-Einheiten und vorzunehmenden Abwertungen auf
Vermögenswerte und Forderungen.

Der Stand an liquiden Mitteln (Barreserve) erhöhte sich um rund EUR
0,6 Mrd. auf EUR 2,9 Mrd. Der Stand der Kreditrisikovorsorgen, der
sich per 31. Dezember 2013 auf EUR 3,9 Mrd. belief, liegt trotz
weiteren Zuführungen von EUR 0,2 Mrd. (netto) per 30. Juni 2014 nun
mit EUR 3,8 Mrd. auf einem leicht niedrigeren Niveau.

Durch die planmäßige Tilgung von Anleihen konnten die Landes- und
Bundeshaftungen von
EUR 13,4 Mrd. (31. Dezember 2013) auf EUR 12,5 Mrd. weiter reduziert
werden.

Ergebnis von Rückstellungen geprägt
Das Konzernergebnis der Hypo Alpe Adria, welches von der
bevorstehenden Abgabe des Südosteuropa-Bankennetzwerkes und der
italienischen Tochterbank geprägt ist, präsentiert sich im 1.
Halbjahr 2014 deutlich negativ. Das Halbjahresergebnis nach Steuern
beträgt EUR -1.663,5 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2013: EUR -859,8
Mio.); nach Minderheiten liegt dieses bei
EUR -1.673,0 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2013: EUR -869,5 Mio.).

Davon entfallen EUR -1.440,7 Mio. auf Rückstellungen, die am 30. Juni
2014 im Zusammenhang mit der vom Eigentümer vorgegebenen Herauslösung
der italienischen Tochterbank sowie des auch im Verkaufsverfahren
stehenden SEE-Netzwerkes gebildet werden mussten. Die gebildeten
Vorsorgen reflektieren dabei die erwarteten Verkaufserlöse und
antizipieren den Veräußerungsverlust bei Abgang dieser Einheiten aus
der Hypo Alpe Adria.

Die Bank entspricht mit diesen Rückstellungen den Vorgaben, die durch
den Regierungsbeschluss vom 18. März 2014 zur Überführung der Bank in
eine deregulierte Gesellschaft und durch das am 1. August 2014 in
Kraft getretene Gesetzespaket zur Abwicklung der Hypo Alpe Adria zu
erfüllen sind. Dazu ist es erforderlich, dass die italienische
Tochterbank, Hypo Alpe-Adria-Bank S.p.A., und die Bankeinheiten in
Südosteuropa, welche unter der Hypo SEE Holding AG gebündelt sind,
aus dem Konzern herausgelöst werden.

Das Ergebnis des 1. Halbjahres 2014 beträgt ohne die oben genannten
Sondereffekte der in Umsetzung befindlichen Verschwesterungen EUR
-232,3 Mio. und liegt damit periodisiert betrachtet im Rahmen dessen,
was in dem von der EU-Kommission genehmigten Umstrukturierungsplan
für 2014 erwartet worden war.

Betriebsaufwendungen und Personalstand weiter reduziert
Auf der Kostenseite konnten dank eines konsequenten Kostenmanagements
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Betriebsaufwendungen von EUR
-218,6 Mio. um EUR -14,3 Mio. auf EUR -204,3 Mio. reduziert werden.
Begründet durch die deutlich niedrigere Anzahl an Mitarbeitern
verringerte sich der Personalaufwand von EUR -107,2 Mio. um EUR -3,1
Mio. auf EUR -104,1 Mio. Die Verwaltungsaufwendungen konnten im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls deutlich gesenkt werden und
liegen trotz Belastungen aus umstrukturierungsbedingten
Projektaufwendungen mit EUR -83,9 Mio. um EUR -5,6 Mio. unter dem
Vergleichswert des Vorjahres. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und
immaterielle Vermögenswerte liegen mit EUR -16,3 Mio. ebenfalls
niedriger als im Vorjahr (EUR -21,8 Mio.).

Kein weiterer Kapitalzuschuss notwendig
Im April 2014 hat die Republik Österreich als Eigentümerin der Bank
eine Grundkapitalerhöhung in Höhe von EUR 0,75 Mrd. vorgenommen.
Trotz dieser Kapitalmaßnahme und des Anstiegs des anrechenbaren
Ergänzungskapitals kam es durch die Berücksichtigung der laufenden
Verluste des 1. Halbjahres 2014 insgesamt zu einer Reduktion der
Eigenmittel und zu einer Unterschreitung der Kernkapitalquote. Die
gesamten anrechenbaren Konzern-Eigenmittel gemäß CRR (Capital
Requirements Regulation) betrugen per 30. Juni 2014 EUR 2,19 Mrd.
bzw. 11,4 % der Gesamtrisikoaktiva (31. Dezember 2013: EUR 2,74 Mrd.
bzw. 14,9 %) und liegen um EUR 0,7 Mrd. über dem gesetzlichen
Minimum. Die Kernkapitalquote, welche mindestens 5,5 % zu betragen
hat, lag zum 30. Juni 2014 im Konzern bei 4,1 % (Unterdeckung EUR 276
Mio.) und im Einzelinstitut bei 1,5 % (Unterdeckung EUR 490 Mio.).

Eine weitere Kapitalerhöhung durch den Eigentümer ist aber durch die
bilanziellen Effekte des am 8. Juli 2014 im Österreichischen
Nationalrat beschlossenen Gesetzespaketes zur Abwicklung der
notverstaatlichten Hypo Alpe Adria, das am 1. August 2014 in Kraft
getreten ist, nicht erforderlich, da sich die Effekte des
Bundesgesetzes über Sanierungsmaßnahmen für die HYPO ALPE ADRIA BANK
INTERNATIONAL AG (HaaSanG) ab August in der Gewinn- und
Verlustrechnung des Konzerns niederschlagen werden, sodass die
temporäre Nichteinhaltung der regulatorischen Vorschriften beseitigt
ist.

SEE in schwierigem Marktumfeld wieder knapp am Break-Even
Die im SEE-Segment zusammengefassten Geschäftseinheiten
erwirtschafteten trotz des schwierigen Marktumfeldes und der von der
EU-Kommission verhängten Neugeschäftsrestriktionen im ersten Halbjahr
2014 insgesamt ein Nettozinsergebnis von
EUR +113,4 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2013: EUR +121,7 Mio.) sowie
ein Provisionsergebnis von EUR +31,3 Mio. (1. Januar bis 30. Juni
2013: EUR +30,2 Mio.). Während zum 30. Juni 2013 in diesem Segment
mit EUR -128,5 Mio. außerordentlich hohe Risikovorsorgen zu
verzeichnen waren, normalisierten sich die Risikokosten des 1.
Halbjahres 2014 annähernd und betrugen
EUR -38,3 Mio. Damit waren auch die Auswirkungen der
Balkan-Flutkatastrophe von Mai des Jahres deutlich geringer als
ursprünglich angenommen.

Per 30. Juni 2014 wird ein Segmentergebnis nach Steuern in Höhe von
EUR -4,3 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2013: EUR -96,8 Mio.) erzielt.
Damit weist das SEE-Netzwerk im Vergleich zum Vorjahr ein bedeutend
besseres Ergebnis aus und liegt damit nur knapp unter dem Break-Even,
welcher für dieses Segment für das Gesamtjahr 2014 weiter angepeilt
wird.

Ausblick
In Entsprechung des Bundesgesetzes zur Schaffung einer Abbaueinheit
(GSA) wird die Hypo Alpe Adria im 2. Halbjahr 2014 in drei
organisatorisch völlig unabhängig voneinander agierende Teile
getrennt und die italienische Tochterbank sowie das
Südosteuropa-Bankennetzwerk dabei aus der Konzernmuttergesellschaft
herausgelöst. Die Hypo Alpe-Adria-Bank International AG wird im
Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Deregulierung zukünftig über keine
Banklizenz mehr verfügen und soll neben dem Abbau ihres eigenen
Portfolios als Steuerungseinheit für die Abbaueinheiten agieren.

Die Ergebnisentwicklung des Abbaubetriebes wird auch im 2. Halbjahr
2014 deutlich negativ sein, da die Erträge aus dem Portfolio die
Zins- und Abbaukosten nicht decken können. Diese Entwicklung steht in
Übereinstimmung mit dem im EU-Umstrukturierungsplan für das
Geschäftsjahr 2014 geplanten Konzernergebnis.

Die Ergebnisentwicklung des 2. Halbjahres 2014 wird jedoch auch
wesentlich von der Wirkung des HaaSanG beeinflusst werden, welches am
1. August 2014 in Kraft getreten ist und eine Lastenverteilung auf
gewisse Nachrangkapitalgeber sowie die Bayerische Landesbank
(BayernLB) vorsieht. Auf Basis dieses Gesetzes und der mit 7. August
2014 erlassenen Verordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA) wurden
Verbindlichkeiten der Bank im Ausmaß von EUR 1,6 Mrd. (zu Buchwerten)
als erloschen erklärt und sind demnach im 3. Quartal 2014
auszubuchen. Bezogen auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns
im 2. Halbjahr 2014 erwartet die Bank daher deutlich positive
Auswirkungen, welche der Höhe nach die im Geschäftsjahr erfassten
Verluste wesentlich kompensieren sollten.

Seitens einzelner Nachrangkapitalzeichner sowie auch der BayernLB
wurde angekündigt, auf gerichtlichem Wege gegen dieses Sondergesetz
vorzugehen, da die Verfassungsmäßigkeit bzw. Vereinbarkeit mit dem
EU-Recht in Zweifel gezogen wird. Diesbezüglich bestehen Risiken für
die Hypo Alpe Adria, welche die zukünftige Ertragslage und damit die
Entwicklung der Gruppe beeinflussen könnten.

Halbjahresfinanzbericht
Die Veröffentlichung des Halbjahresfinanzberichtes 2014 der Hypo Alpe
Adria erfolgt am
29. August 2014 und steht mit diesem Tag in deutscher und englischer
Sprache auf www.hypo-alpe-adria.com zum Download zur Verfügung.

ENDE DER PRESSEMELDUNG

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HAA

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