- 21.08.2014, 10:11:49
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FSG für 2015 in großer Sorge um TurnusärztInnenausbildung im Wiener Krankenanstaltenverbund
Ohne Ressourcen für Pflegepersonal und Medizin 2015 keine TurnusärztInnenausbildung im KAV
Utl.: Ohne Ressourcen für Pflegepersonal und Medizin 2015 keine
TurnusärztInnenausbildung im KAV =
Wien (OTS) - Die bevorstehende Novellierung des Ärztegesetzes und die
damit verbundenen Änderungen bei der TurnusärztInnenausbildung hat
der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) nun zum Anlass genommen, um
die Zusammenarbeit von Medizin und Pflege neu zu definieren. Ziel ist
eine Übernahme ärztlicher Tätigkeiten durch die Gesundheits- und
Krankenpflege im Rahmen des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereichs
bis 1. Jänner 2015. Für Kurt Felber, Vorsitzender der Fraktion
Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen in der Personalvertretung
des KAV, Hauptgruppe II (GdG-KMSfB), ein mehr als fragwürdiges Datum,
das Anlass zur Sorge gibt.
"Wir sehen die Berufsgruppe im KAV als Mitglieder eines großen "Team
Gesundheit" an. In diesem Team sollen alle MitarbeiterInnen für jene
Tätigkeiten herangezogen werden, für die sie ausgebildet wurden. Für
uns entscheidet jedoch nicht ein Datum über die
Organisationsänderung, sondern die zur Verfügung stehenden
Ressourcen." Solange ein Teil der wertvollen Arbeitszeit der
Gesundheits- und Krankenpflege mit administrativen und
hauswirtschaftlichen Tätigkeiten gebunden sei, lehne die FSG eine
KAV-weite Übernahme delegierbarer medizinischer Tätigkeiten durch die
Pflege, noch dazu bis 1. Jänner 2015, vehement ab.
Dabei sorgt sich der Fraktionsvorsitzende und Personalvertreter um
die TurnusärztInnenausbildung im Jahr 2015. "Ohne Übernahme
delegierbarer ärztlicher Tätigkeiten durch die Pflege gibt es keine
TurnusärztInnen - so sieht es das neue Gesetz vor. Aber wir haben
Bereiche, in denen das Pflegepersonal nicht entsprechend der
Personalberechnung besetzt ist, Abteilungen mit
überdurchschnittlichen Gangbettenzahlen, personelle Mindestbesetzung
wird zum Standard. Wo sind die StationssekretärInnen, die das
Pflegepersonal administrativ entlasten sollen? Außerdem fehlen die
ServiceassistentInnen, die hauswirtschaftliche Tätigkeiten
übernehmen. Das nun alle benötigten Ressourcen bis 1.1. 2015 zur
Verfügung stehen werden ist schlichtweg absurd."
Große Hoffnungen setzt Felber dabei in bereits seit Jahren laufende
Projekte, die das Kernproblem in der Zusammenarbeit Medizin und
Pflege lösen sollen. "Skill & Grade Mix wird bereits in eigens dafür
festgelegten Projekthäusern umgesetzt. Unter engmaschiger Begleitung
werden alle beteiligten Berufsgruppen evaluiert, selbst die
PatientInnen sind als "Leistungsempfänger" eingebunden. Klar soll
dargelegt werden können, wer welche Tätigkeiten wann übernehmen kann,
um eine andere Berufsgruppe merklich zu entlasten."
Dabei habe man sich mit der Dienstgeberin und der Generaldirektion
des KAV darauf verständigt, die gesicherten Ergebnisse des Projekts,
die im ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung stehen werden, abzuwarten.
Die FSG verstehe daher auch nicht, warum nun so überhastet reagiert
werde, so Felber weiter. "Hier wird professionelles Projektmanagement
durch überstürzte Managemententscheidungen torpediert. Derartige
Aktionen sind wenig vertrauensbildend und tragen wesentlich zur
Verunsicherung der Belegschaft bei. Wir brauchen die seit Jahren
geforderten und eindeutig belegbaren Ressourcen und keine neuen
Erlässe."
Der Stellvertretende Generaldirektor Dr. Janßen habe sich dabei laut
Felber besonders negativ hervor getan. "Er setzt solche Maßnahmen
ohne Rücksprache mit der Personalvertretung und fährt dann auf
Urlaub. Selbst die Geschäftsbereiche Medizin und Pflege wurden erst
zwei Tage vor Veröffentlichung informiert." Für Felber habe sich
Janßen damit als möglicher Mitstreiter um die Besetzung des
Generaldirektors disqualifiziert. "Wir brauchen an der Spitze eines
Unternehmens wie dem KAV eine Führungskraft, die den Menschen nicht
aus den Augen verliert und für die die Sicherheit der PatientInnen
und MitarbeiterInnen im Vordergrund steht."
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