- 18.08.2014, 10:58:10
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Durch AIT-Technologie erzeugte Lichtteilchen ermöglichen abhörsichere Kommunikation
Wiener Firma für Laseroptik und Optoelektronik vermarktet innovative AIT-Technologie aus der Quantenphysik

Utl.: Wiener Firma für Laseroptik und Optoelektronik vermarktet
innovative AIT-Technologie aus der Quantenphysik =
Wien (OTS) - AIT-ExpertInnen der Forschungsgruppe "Optical Quantum
Technologies", die sich am AIT Austrian Institute of Technology
(Safety & Security Department) mit der Entwicklung von modernsten
Verschlüsselungsverfahren beschäftigen, haben eine innovative
Technologie geschaffen, mit der es möglich ist, verschränkte
Photonenpaare (Lichtteilchen) zu erzeugen und einzelne Photonen
nachzuweisen. Zum Einsatz kommt diese Technologie aktuell in
verschiedenen Forschungslabors der Quantenphysik, wo häufig
Experimente mit einzelnen Lichtteilchen, etwa zur abhörsicheren
Verschlüsselung von Daten, durchgeführt werden. Die Firma Roithner
Lasertechnik GmbH aus Wien integriert die AIT-Technologie nun in das
eigene Produktsortiment, die Vermarktung startet im Herbst 2014.
Damit wird die AIT-Technologie einem weltweiten Forschungs- und
Technologiemarkt rund um das Thema Optik zugänglich.
Einzelne Photonen und verschränkte Photonen spielen in vielen
Experimenten der Quantenforschung eine große Rolle. Zunächst müssen
dazu verschränkte Photonenpaare - zwei aneinander gebundene
Lichtteilchen - erzeugt und danach in all diesen Experimenten
detektiert und gezählt werden. Die speziellen Eigenschaften
derartiger Photonenpaare ermöglichen künftig völlig neue
Anwendungsmöglichkeiten, etwa eine absolut abhörsichere
Verschlüsselung von digitalen Daten. Die ForscherInnen am AIT
Austrian Institute of Technology besitzen langjährige Erfahrung im
Bereich der Entwicklung und Optimierung von verschränkten
Photonenquellen. Im Jahr 2013 wurde am AIT der Prototyp eines
sogenannten Einzelphotonendetektors in enger Kooperation mit dem
Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt. Im Frühjahr
2014 schlossen die AIT-ExpertInnen die Entwicklung der beiden
marktreifen Prototypen ab. Für die Vermarktung konnte nun die Wiener
Firma Roithner Lasertechnik GmbH gewonnen werden, die die
AIT-Technologie in das eigene Produktsortiment aufnehmen wird. Ein
diesbezüglicher Lizenzvertrag wurde im Juli 2014 von Andreas
Roithner, Geschäftsführer der Wiener Firma unterzeichnet und an
Martin Stierle, Leiter der AIT-Forschungsgruppe "Optical Quantum
Technologies" übergeben.
Lizenzierung an österreichischen Spezialisten für Laseroptik
und Optoelektronik
Roithner Lasertechnik GmbH ist einer der wesentlichen
österreichischen Anbieter für Komponenten rund um die Laseroptik und
Optoelektronik weltweit. Durch die AIT Entwicklung konnte das
bestehende Produktsortiment optimal erweitert werden.
"Dem relativ neuen Feld der Quantenoptik und
Quanteninformationstechnologie steht mit ziemlicher Sicherheit eine
ähnlich bedeutende und umwälzende Entwicklung bevor, ähnlich dem in
den frühen 60er Jahren neu entdeckten Laser", so Andreas Roithner,
Geschäftsführer von Roithner Lasertechnik GmbH. "Für die Verbreitung
und den Erfolg neuer Technologien ist erfahrungsgemäß auch stets eine
zeitnahe Einführung in den kommerziellen Markt wichtig, um aus dieser
neuen Technologie in der Folge Arbeitsplätze, Firmengründungen und
Wettbewerbsvorteile ganzer Branchen voranzutreiben. Natürlich steht,
wie bei den meisten wirklich neuen Technologien, am Beginn die Frage:
"was kann man eigentlich damit machen"? Ja sogar die aus heutiger
Sicht epochale Erfindung des Lasers im Jahr 1960 war vorerst ohne
konkrete Anwendung und wurde eher als eine nette Spielerei abgetan.
Heute, etwas mehr als 50 Jahre später, gibt es wohl keine Branche,
von der Unterhaltungselektronik über die Medizintechnik,
Kommunikationstechnik bis hin zur metallverarbeitenden Industrie, in
der der Laser nicht eine zentrale Rolle einnimmt. Ähnlich wird es
wohl der Quantenoptik ergehen."
Roithner Lasertechnik GmbH ist überzeugt, dass die Wende zur
erfolgreichen Kommerzialisierung der Quantenoptik gerade eben
begonnen hat und versteht dies als große wirtschaftliche Chance, als
österreichisches Unternehmen beim Aufbruch in völlig neue Welt-Märkte
von der ersten Stunde an dabei zu sein. "Aufgrund unserer großen und
weltweiten Kundenbasis mit dem Schwerpunkt Lasertechnik und
Optoelektronik ist die Erweiterung unseres Produktportfolios um
Geräte aus der Quantenoptik - noch dazu aus Österreich - ein geradezu
zwingender logischer nächster Schritt", so Roithner.
Aktuell wird die AIT-Technologie vom Forschungsmarkt der
Quantenoptiker stark nachgefragt. Künftig ist jedoch auch ein Einsatz
im Bereich der molekularen Diagnostik sowie bildgebender Verfahren
vorstellbar und zwar überall dort, wo extrem wenig Licht zum Einsatz
kommen soll.
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