- 05.08.2014, 09:21:33
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Offener Brief von ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb
Dominic Thiem ist die Zukunft im heimischen Tennis! Im Namen des ÖTV-Länderkuratoriums und ÖTV-Präsidiums möchte ich hiermit zur medialen Kritik rund um die Fördervergabe Stellung nehmen.
Vösendorf (OTS/ÖTV-Medienservice) - Wir gratulieren Dominic Thiem zu
seinem ersten ATP-Finaleinzug und zu seiner rasanten und
eindrucksvollen sportlichen Entwicklung. Die Türe des
Österreichischen Tennisverbandes steht immer offen und wir werden
Dominic immer mit Rat und Tat unterstützen. Er ist die Zukunft des
Österreichischen Tennissports.
Diese Woche wird der ÖTV schriftlich die Spieler, die den Kader
für die Davis Cup-Begegnung gegen Lettland vom 12.-14. September in
Riga bilden, einberufen. Selbstverständlich wird auch Dominic Thiem
eine Einberufung in den Kader bekommen. Für ihn gelten die gleichen
Spielregeln wie für die anderen Athleten. Es gibt keine finanzielle
Sondervereinbarung und keine Extrazuschüsse. Der Österreichische
Tennisverband arbeitet mit Fördermitteln des Sportministeriums und
transparenten Standard-Verträgen, die für alle Spieler gleich sind.
Die Sportler vertreten in diesem Wettkampf mit Stolz ihr Heimatland
Österreich.
Im Namen des gesamten ÖTV-Länderkuratoriums und ÖTV-Präsidiums
möchte ich aber auch zur medialen Kritik rund um die Fördervergabe
Stellung nehmen:
Der Trainer und Manager von Dominic Thiem, Günter Bresnik, und der
Vater, Wolfgang Thiem, haben vom ÖTV bereits im Jahr 2010 unter
Sportdirektor Gilbert Schaller Euro 15.000.- als Förderunterstützung
angeboten bekommen. Im Jahr 2011 waren es Euro 25.000.- und im Jahr
2012 Euro 46.000.-, die der ÖTV angeboten hat. Alle drei
Unterstützungsangebote wurden seitens des Vaters und Managers
abgelehnt. Die Begründung lautete, dass die Summen zu gering seien.
2013 habe ich mich als neuer ÖTV-Präsident dafür eingesetzt, dass
es endlich zur Annahme eines Förderangebotes kam. Dies vor allem
unter dem Aspekt, dass Dominic auf rund Platz 280 in der
ATP-Weltrangliste stand und wir aus langer Erfahrung wissen, dass
gerade der Weg von dieser Position unter die Top 100 besonders teuer
und betreuungsintensiv ist. Ich möchte auch betonen, dass ich dies
mit sportlicher Überzeugung gemacht habe, trotz ständiger
verbandskritischer Äußerungen des Thiem-Managements.
Manager Bresnik hat eingewilligt und der Fördervertrag in der Höhe
von Euro 46.000.- wurde im Herbst 2013 unterzeichnet. Dieser Vertrag
wurde nun seitens des Verbandes aufgrund der finanziellen
Selbstständigkeit des Sportlers Dominic Thiem nach knapp einem Jahr
fristgerecht aufgelöst. Eine solche Auflösung von Verträgen bei
Wegfall des Förderbedarfes ist bei Österreichischen Sportverbänden
unisono üblich und ein gänzlich normaler Vorgang. Es ist wohl
verständlich, dass öffentliche Gelder nur dort eingesetzt werden
dürfen, wo auch tatsächlich Bedarf besteht. Erfreulicherweise hat
Dominic 2014 einen großen Sprung gemacht und dementsprechend bisher
auch schon mehr als Euro 500.000.- nur aus Preisgeldern verdient. Die
Fördermittel werden danach wieder in junge Sportler investiert, die
den Sprung in die Weltspitze, den Dominic bereits gemacht hat, noch
vor sich haben.
Eine Förderung "für die Vergangenheit", wie sie von Wolfgang Thiem
eingefordert wird, ist schon aufgrund der Förderrichtlinien nicht
möglich. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass Wolfgang Thiem,
Günter Bresnik sowie weitere Trainer aus der Tennisschule Bresnik
zusätzlich vom ÖTV mehr als Euro 130.000.- pro Jahr in Form von
Honorarnoten für die Betreuung zweier vom ÖTV geförderter
Spielerinnen und einem Spieler erhalten.
Umso unverständlicher für mich, dass Wolfgang Thiem offensichtlich
weiterhin den Tennisverband als Feindbild sieht, was ich persönlich
bedaure. Letztendlich haben wir alle ein großes Herz für Tennis.
Die Kooperationsbereitschaft seitens des ÖTV war und ist
jedenfalls gegeben!
Herzlichst,
Ronnie Leitgeb, ÖTV Präsident
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