• 30.07.2014, 10:31:12
  • /
  • OTS0042 OTW0042

Südumfahrung Lambach

Gemeinde Edt will mehr als neues Planauflageverfahren und fordert Land OÖ auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren

Edt zieht unabhängige Experten bei um sich gegen
Trassenverordnung des Landes OÖ. zu wehren.

Utl.: Gemeinde Edt will mehr als neues Planauflageverfahren und
fordert Land OÖ auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren =

Edt bei Lambach (OTS) - Nach heftigem, geschlossenem Widerstand der
Gemeinde Edt lässt Straßenbaureferent LH-Stv. Franz Hiesl auf Grund
eines Formalfehlers das Planauflageverfahren für die Südostumfahrung
Lambach wiederholen um absolute Rechtssicherheit zu erzielen. Die
Gemeinde Edt betrachtet diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen und
befürchtet, dass zum wiederholten Male - diesmal sogar die von
unabhängigen Experten aufgezeigten Alternativen - zur Trassenvariante
8 des Landes, nicht berücksichtigt werden. Edt fordert daher das Land
OÖ. auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das gesamte
Korridorverfahren soll neu aufgerollt werden.

"Wir nehmen die Ankündigung des Landes, das Planauflageverfahren auf
Grund von Formalfehlern zu wiederholgen natürlich zur Kenntnis. Mit
uns hat diesbezüglich bisher jedoch niemand Kontakt aufgenommen.
Allerdings sind wir in der letzten Zeit nicht gerade mit positiven
Erfahrungen in dieser Causa gesegnet", sagt der Edter Bürgermeister
Maximilian Riedlbauer und befürchtet zugleich, dass die neuen und
durch unabhängige Experten aufgezeigten Alternativen für die
Amtsvariante wieder nicht berücksichtigt werden.

Für die Gemeinde Edt ist nicht nachvollziehbar, weshalb das Land
Oberösterreich lediglich Formalfehler beseitigen will, eine
inhaltliche Überprüfung des Trassenauswahlverfahrens aber stur
verweigert. Für viele Bürger der Gemeinde Edt liegt eine mögliche
Ursache darin, dass das Land Oberösterreich eine Hofauvariante als
fragwürdiges Zugeständnis an den davon betroffenen Grundeigentümer -
dem Stift Lambach - bereits am Anfang der Korridoruntersuchung
ausge-schlossen hatte und nun eine fachliche Überprüfung nicht
zulassen will.

Riedlbauer der sich auf einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss
gegen die Amtsvariante berufen kann, fordert deshalb: "Das gesamte
Korridorverfahren muss neu aufgerollt werden. Ein neues
Planauflageverfahren alleine genügt dabei nicht. Wir sehen es nicht
ein, dass das Land auf einer Amtsvariante beharrt, bei der so viele
Menschen in Edt betroffen sind und für die es von renommierten
Experten ausgearbeitetet gangbare und leistbare Alternativen gibt".

Unabhängige Fachexperten erstellten Gutachten

Unter Einbindung des unabhängigen und renommierten
österreichischen Verkehrsexperten Univ. Prof. Dipl.-Ing. Thomas
Macoun, sowie des Raumplaners Dr. Hans Peter Walchhofer hat Edt
wiederholt Alternativen zur Umsetzung der Südumfahrung aufgezeigt und
begründet dabei detailliert die Ablehnung gegen die Trassenverordnung
der Variante 8 des Landes OÖ.

Bürgermeister Maximilian Riedlbauer: "Die geplante
Südost-Umfahrungstrasse führt durch das Hauptsiedlungsgebiet von Edt,
zerschneidet das Wohngebiet in zwei Teile, belastet die Anrainer
schwerstens, zerstört die Wohnqualität und macht die geordnete
Siedlungsentwicklung unwiderbringlich zunichte. Diese Umfahrung
verdient eher den Namen "Durchfahrt". Die Bevölkerung wird durch Lärm
und Feinstaub massiv beeinträchtigt und die immer bedeutsamer
werdende Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel (Bahnhof,
Busterminal, Park&Ride Anlage) wird abgeschnitten.
Die von Edt beauftragten unabhängigen Experten haben hingegen eine
neue "Hofau-Variante" erarbeitet, die aus verkehrstechnischer und
raumplanerischer Sicht umsetzbar und kostengünstiger als die
Amtsvariante ist. "Dabei wären auch keine Bürger betroffen", sagt
Riedlbauer. "Wir erwarten, dass diese neue Variante seitens des
Landes genau und objektiv geprüft und in die Planungen mit einbezogen
wird", so der Edter Bürgermeister.

Korridoruntersuchung aus 2001-2005 fehlerhaft - Edt fordert
neue Untersuchung

Das Korridoruntersuchungsverfahren des Landes ist mit Fehlern
behaftet. Es ist in wesentlichen Bereichen von unrichtigen
Voraussetzungen ausgegangen worden. Dabei wurden die Siedlungsgebiete
von Lambach und Stadl-Paura vom Planungsraum ausgenommen.

Das Hauptsiedlungsgebiet Edt jedoch nicht. Auch die Anrainerbelastung
wurde zu Ungunsten der betroffenen Edter Bevölkerung falsch
beurteilt. Danach sollen angeblich tausende PKWs und LKWs weniger
Lärmbelastung verursachen, als zwei Züge der Gmundnerbahn.

Auch die Schöberlsiedlung, die Schwarzmayrsiedlung - mit einem der
größten Wohnblocks der Gemeinde-, die Kropfingersiedlung und die
Roidnersiedlung würden direkt an der Trassenvariante 8 liegen. Damit
wären die Bewohner gesundheitsschädlichen Belastungen wie Lärm und
Emissionen ausgesetzt.

Neue Erkenntnisse und Änderungen der Sachlage der letzten 9
Jahre bleiben unberücksichtigt

In der Stellungnahme wird im Einzelnen aufgezeigt, dass sich seit
2005 wesentliche Änderungen der maßgeblichen Planungsgrundlagen für
die gegenständliche Straßenplanung ergeben haben (z.B.:
Europaschutzgebiet "Untere Traun" seit 2011, Änderung des
Landschaftsbildes in der Hofau durch erfolgte Betriebserrichtung,
Verfügbarkeit der ÖBB- und Stiftsgrundflächen für eine Hofauvariante,
Ab-bruch der alten ÖBB-Betriebsgebäude, Verkehrsprognsen von 2005
haben sich als unrichtig herausgestellt, ua.) Diese, für eine
Straßenplanung neue maßgebliche Sachlage wurde vom Land OÖ. bei der
geplanten Trassenverordnung in keiner Weise berücksichtigt.

In der Edter Stellungnahme wird weiter aufgezeigt, dass die
aufgelegte Trassenvariante auch den gesetzlichen Vorgaben des OÖ.
Straßengesetzes in wesentlichen Punkten widerspricht.

Die von RA Dr. Blum im Auftrag der Gemeinde erhobenen Einwendungen
werden in ihren wesentlichen Punkten durch Fachgutachten belegt.

Bürgermeister Maximilian Riedlbauer steht dazu, dass die Gemeinde Edt
eine Umfahrung nicht verhindern will, jedoch eine für die Bevölkerung
verträgliche Variante anstrebt.

"Wir wollen ein neues Korridorverfahren, die Berücksichtigung und
objektive Prüfung der neuen vorgeschlagenenen Hofau Variante. Wir
hoffen weiter auf die Gesprächsbereitschaft des Landes. Wenn es aber
nicht anders geht, werden wir alle Rechtsmittel ausschöpfen", so
Maximilian Riedlbauer zu dem umstrittenen Projekt.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel