- 11.07.2014, 07:53:11
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Seltene Haubenlerche auf Flachdach in Wien gesichtet
Am Dach des Postverteilerzentrums in Wien wurde eine Brutmulde der seltenen Vogelart entdeckt
Utl.: Am Dach des Postverteilerzentrums in Wien wurde eine Brutmulde
der seltenen Vogelart entdeckt =
Wien (OTS) - Einen außergewöhnlichen erfreulichen Fund machten die
MitarbeiterInnen der MA 22 - Wiener Umweltschutzabteilung vor
einigen Tagen auf dem Flachdach des Postverteilerzentrums in
Wien-Inzersdorf: Eine Brutmulde der seltenen Vogelart der
Haubenlerche wurde hier ausfindig gemacht, sodass bald auch mit
Jungvögeln gerechnet werden kann. Bei dieser Postgarage ist die
Besonderheit, dass die Photovoltaikanlage überhaupt erst eine Brut
auf einem Flachdach möglich gemacht hat, da ansonsten keine
ausreichende Deckung zum Schutz vor Turmfalken und Aaskrähen gegeben
wäre. Vor allem die Großflächigkeit und Strukturvielfalt des Dachs,
die einen Wechsel von vollsonnig extensiven Begrünungen mit den durch
die Anlage beschatteten Bereichen begünstigen, machen dieses Dach für
die Haubenlerche so attraktiv.
Da die Haubenlerche in Wien als prioritär bedeutende Art streng
geschützt ist, werden auch verschiedene Maßnahmen zu ihrem Schutz
gesetzt. Über das Wiener Arten- und Lebensraumschutz-programm
Netzwerk Natur werden beispielsweise extensive Flächen von
Gewerbebereichen speziell gesichert. Als Hauptursache für den
Rückgang des Bestands in den letzten Jahrzehnten wurde der Verlust
von ursprünglichen Lebensräumen festgestellt, da die Vögel zumeist in
unversiegelten, extensiv bewachsenen Gebieten brüten. Da es bisher
noch keinen konkreten Hinweis zu einer Brut auf einem Flachdach
gegeben hatte, kann man künftig auch Flachdächer bei entsprechender
Größe in diverse Schutzkonzepte einbinden, was diesen Fund auch so
bedeutend macht.
Die Haubenlerche in der Stadt
In Wien ist die Haubenlerche vor allem im Industriegebiet
beheimatet, die größten Vorkommen finden sich im Gewerbepark Stadlau,
bei der Mülldeponie Rautenweg und im Gewerbegebiet Liesing, wobei
dies den größten städtischen Bestand innerhalb Österreichs darstellt.
Da die Haubenlerche ursprünglich ein reiner Halbwüstenbewohner war,
ist sie daher auch besonders auf offene und trockene Landschaften
angewiesen. Mit dem Ausbau der Bahnanlagen kam die Haubenlerche im
19. Jahrhundert nach Europa. Besonders Betriebsgelände mit sandigen
Schotterflächen oder Baustellen eignen sich sehr gut als Brut- und
Nahrungsflächen für die Haubenlerche. Durch die Schaffung von eigenen
Flächen setzt die Stadt Wien explizite Maßnahmen um den derzeitigen
Bestand von etwas 60 Haubenlerchenpaaren in Wien zu sichern und zu
schützen. Dafür können wenig genutzte, vegetationsarme Freiflächen in
ihrem Zustand belassen werden sowie für das Nahrungsangebot auf die
Rodung von Wildkräutern an Straßenrändern und in Industriegebieten
verzichtet werden. Im Rahmen des Arten- und Lebensschutzprogrammes
der Stadt Wien Netzwerk Natur werden seltene Lebensräume und
bedeutende Tier- und Pflanzenarten auch außerhalb von Schutzgebieten
geschützt und gefördert. Nähere Informationen unter
www.netzwerk-natur.wien.at.
Die neue Informationsbroschüre zum Thema Haubenlerche ist
kostenlos beim Foldertelefon der MA 22 unter 4000-73420 oder beim
Bestellservice der Stadt unter www.umweltschutz.wien.at erhältlich.
rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/pressebilder
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