- 03.07.2014, 13:34:57
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Watchlist Internet feiert einjähriges Bestehen
Info-Plattform schützt österreichische Internetnutzer erfolgreich vor Online-Betrug

Utl.: Info-Plattform schützt österreichische Internetnutzer
erfolgreich vor Online-Betrug =
Wien (OTS) - Mit Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at)
startete der Internet Ombudsmann im Juli 2013 mit Unterstützung der
Internet Foundation Austria, des Sozialministeriums und der
Bundesarbeitskammer eine Info-Plattform, auf der österreichische
Konsumenten tagesaktuelle Warnungen und Tipps im Umgang mit
Internet-Betrug und betrugsähnlichen Online-Fallen abrufen können.
Bereits 418.000 Besucher haben sich im ersten Jahr auf der Watchlist
Internet informiert. Zahlreiche positive Rückmeldungen zeigen, dass
viele User vor finanziellem Schaden bewahrt werden konnten.
Bundesminister Rudolf Hundstorfer gratulierte bei der Jubiläumsfeier
am 3. Juli zum einjährigen Bestehen und informierte sich über die
aktuellen Hauptprobleme.
Diese sind: Gefälschte Rechnungen, betrügerische
Handelsplattformen, Fake-Shops und Immobilien-Betrug. Der Trend geht
in Richtung "Emotionale Fallen" und die zunehmende
Professionalisierung der Online-Betrüger.
Gleichzeitig mit dem Boom von Online-Shopping, Sozialen Netzwerken
& Co. steigt die Häufigkeit von Betrugsfällen: Internet-Betrüger
tummeln sich vor allem dort, wo potenziell viele Opfer erreicht
werden. Bereits vier von zehn Beschwerden beim Internet Ombudsmann
(www.ombudsmann.at) betreffen eine der vielen Formen von Abzocke im
Netz. Daher startete Österreichs größte Beratungs- und
Schlichtungsstelle im Internet vor einem Jahr mit
www.watchlist-internet.at eine neue Initiative zur verbesserten
Aufklärung der österreichischen Internetnutzer.
Watchlist Internet warnt erfolgreich vor Online-Betrug
Dank der Unterstützung des Sozialministeriums, der
Bundesarbeitskammer und der Internet Foundation Austria (netidee)
informiert der Internet Ombudsmann auf www.watchlist-internet.at zu
aktuellen Betrugsfällen, Fälschungen und Online-Fallen. Die Themen
reichen von gefälschten Rechnungen, Abo-Fallen und Fake-Shops über
Facebook- und Kleinanzeigen-Betrug bis hin zu Handy-Abzocke, Phishing
und Scams. Mittlerweile wurden über 265 Warnmeldungen veröffentlicht.
Auf der Watchlist Internet finden Konsumenten vor allem Antworten auf
folgende Fragen:
- Handelt es sich in einem konkreten Fall (z. B. bei einer
bestimmten Website oder bei einer E-Mail) um Betrug?
- Was kann ich tun, wenn ich in eine Betrugsfalle getappt
bin?
- Wie kann ich mich vor Betrugsfallen schützen?
Im ersten Jahr des Bestehens verzeichnete die Watchlist Internet
bereits über 418.000 Besucher. "Die meisten User kommen mit
zielgerichteten Suchanfragen zu zweifelhaften E-Mails, Websites etc.
über Suchmaschinen auf die Watchlist Internet. Das sehen wir als
zentrale Leistung der Plattform: nämlich Internetnutzer rechtzeitig
vor Betrug im Netz zu bewahren. Zahlreiche Rückmeldungen zeigen, dass
ein Besuch der Website die Watchlist-User vor finanziellem Schaden
bewahrt hat", sagt Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet
Ombudsmann.
Über ein Meldeformular können User Betrugsfälle oder Online-Fallen
selbst melden und so die Aufklärungsarbeit aktiv unterstützen.
Insgesamt sind bisher mehr als 4.850 Meldungen von Internet-Usern
eingegangen, die eine wichtige Grundlage für die täglich
aktualisierten Warnungen der Watchlist Internet sind. 75 Prozent der
eingegangenen Meldungen betrafen gefälschte Rechnungen.
"Wir gratulieren der Watchlist Internet zu der erfolgreichen Arbeit
im ersten Jahr. Gerade im Bereich des Online-Betrugs ist dieses
praxisnahe und leicht verständliche Präventionsangebot enorm wichtig.
Es freut uns sehr, dass bereits so viele Österreicherinnen und
Österreicher dieses Angebot nutzen", so Rudolf Hundstorfer,
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz.
"Prävention im Bereich Internet-Betrug ist das Um und Auf. Die Praxis
zeigt, wenn man einmal in die Falle getappt ist, ist das Geld oft
weg. Die gemeinsame Arbeit an der Watchlist Internet ist ein
wichtiger Beitrag für Konsumentenschutz im digitalen Zeitalter",
ergänzt Rudolf Kaske, Präsident der Bundesarbeitskammer.
Betrugsphänomen Nr. 1 2013/2014: Gefälschte Rechnungen mit
Schadsoftware
Mit der steigenden Professionalität der Betrüger ist vor allem die
Verbreitung von "Fake-Rechnungen" 2013 explodiert: In E-Mails wird
auf den vermeintlichen Abschluss eines kostenpflichtigen Vertrages
hingewiesen und eine Zahlung unter Androhung rechtlicher Schritte
gefordert. Details zu der Bestellung und die Zahlungsdaten finden
sich angeblich in einer angehängten Datei. Häufig werden auch
bekannte Unternehmen als Auftraggeber und erfundene Inkassobüros oder
Anwaltskanzleien als Absender angeführt. In Wirklichkeit werden die
Rechnungen von Betrügern verschickt und die angehängten Dateien
enthalten gefährliche Schadsoftware. Die Schadsoftware wird meistens
von den Tätern genutzt, um geheime Kontodaten auszuspionieren oder
die betroffenen Rechner zum Angriff auf fremde Websites zu
missbrauchen. Auch "Lösegeldtrojaner", wodurch der Computer des
Opfers gesperrt wird, bis dieses einen gewissen Geldbetrag an die
Betrüger überwiesen hat, oder "Facebook-Würmer" befinden sich häufig
in den E-Mail-Anhängen.
Betrugsphänomen Nr. 2: Die "B2B"-Abzocke
Das zweite Hauptthema bei den Online-Fallen waren betrügerische
Handelsplattformen, die vor allem von der Firma mit dem aktuellen
Namen B2B Technologies Chemnitz GmbH betrieben werden. Durch ihre
Gestaltung erwecken die Websites den Eindruck, man könne dort Waren
zu sehr günstigen Preisen erwerben. Um die Angebote einsehen zu
können, ist allerdings zuerst eine Anmeldung erforderlich. Sichtbare
Hinweise auf eine etwaige Kostenpflicht fehlen. Lediglich in den AGB
sowie im Kleingedruckten wird auf die Anmeldegebühren, die in den
meisten Fällen 480 Euro für 24 Monate betragen, hingewiesen. Die
Betreiber der Websites geben vor, sich ausschließlich an Unternehmer
zu wenden. Deshalb wird diese Falle auch als "B2B-Abzocke"
bezeichnet. In Wirklichkeit werden aber gezielt Konsumenten über
Werbung auf Facebook auf die Websites weitergeleitet und nach
erfolgter Anmeldung mit Zahlungsaufforderungen und Mahnungen
konfrontiert. In diesen Fällen ist davon auszugehen, dass kein
gültiger Vertrag zustande gekommen ist.
Trend 2014: Betrug auf der "emotionalen" Ebene
Aktuelle Fälle zeigen, dass sich Betrüger immer häufiger der
"emotionalen Ebene" bedienen. Dabei nehmen sich Betrüger mehr Zeit
für ihre Opfer und versuchen durch den Aufbau von Vertrauen an ihr
Ziel zu kommen. Die "klassischen" Heiratsschwindler (Love-Scams),
Sex-Betrug via Video-Chat, Tierkauf über Kleinanzeigen-Plattformen
und sogar Betrug bei Kinderadoptionen sind nur einige Beispiele
dafür.
Auch die Hinterbliebenen einer kürzlich verstorbenen Person
geraten in das Visier der Betrüger. Den Hinterbliebenen werden
Rechnungen von Internet-Pornodiensten geschickt, die der/die
Verstorbene angeblich kurz vor dem Tod konsumiert haben soll. Aus
Scham und der hochprofessionellen Vorgehensweise der Betrüger werden
die gefälschten Rechnungen meist bezahlt.
Fake-Shops, Immobilien- bzw. Treuhand-Betrug über
Kleinanzeigen-Plattformen, Phishing-Mails und Markenfälscher waren im
letzten Jahr ebenfalls Dauerbrenner.
Über Internet Ombudsmann
Der Internet Ombudsmann ist eine von der EU-Kommission anerkannte
außergerichtliche Streitschlichtungsstelle und wird vom
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie
von der Bundesarbeitskammer gefördert. Die außergerichtliche
Streitschlichtung und Beratung durch den Internet Ombudsmann ist für
alle beteiligten Parteien kostenlos. Die Meldung von
Beschwerde-Fällen oder allgemeinen Anfragen rund um E-Commerce- und
verwandte Themen an den Internet Ombudsmann erfolgen unter
www.ombudsmann.at.
Über Watchlist Internet
Die Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at) ist ein Projekt
des Internet Ombudsmann. Sie wird von der Internet Foundation Austria
(netidee) und ebenfalls vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales
und Konsumentenschutz sowie von der Bundesarbeitskammer gefördert.
Auf Facebook finden Sie die Watchtlist Internet unter
www.facebook.com/watchlistAT.
Fotos zur Jubiläumsfeier finden Sie unter:
www.apa-fotoservice.at/galerie/5602
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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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