• 01.07.2014, 12:48:38
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ELGA: Ärztekammer sieht sich in ihren Warnungen bestätigt

Technische Probleme größer als erwartet - Kammer fordert Transparenz

Utl.: Technische Probleme größer als erwartet - Kammer fordert
Transparenz =

Wien (OTS) - Die Ankündigung der ELGA GmbH, dass sich der Roll-out
des elektronischen Krankenakts in den Spitälern verzögern werde,
sorgt in der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) für wenig
Überraschung. Im Gegenteil, die Verzögerung bestätige nur Warnungen
der Ärztekammer, dass das Zeitfenster zur Einführung von ELGA
aufgrund der notwendigen technischen Neuerungen und Umstellungen zu
eng sein werde, betonte ÖÄK-Präsident Artur Wechselberger am Dienstag
in einer Aussendung.

"Der Umstand, dass die öffentlichen Spitäler erst Ende 2015 und nicht
wie geplant Anfang 2015 mit ELGA arbeiten sollen, deutet darauf hin,
dass die technischen Probleme seitens der ELGA GmbH unterschätzt
wurden. Allein die Ankündigung, dass technische Tests noch nach dem
Roll-out in den Spitälern laufen sollen, zeigt, wie wenig Zeit man
sich genommen hat, um vorab die Gegebenheiten in den Spitälern bzw.
die einzelnen Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) auf
Kompatibilität zu überprüfen", sagte Wechselberger. Entsprechende
Warnungen der Kammer hätten ELGA GmbH und Hauptverband in den Wind
geschlagen. Zwar gebe es mittlerweile eine Arbeitsgruppe, die sich
mit der Nutzerfreundlichkeit des Systems auseinandersetze, aber
sonderlich weit sei diese Gruppe noch nicht gekommen. Auch Fragen des
Datenschutzes seien noch offen, "und das zu einem Zeitpunkt, an dem
klar ist, dass persönliche Daten unbedingt geschützt werden müssten",
spielte der ÖÄK-Präsident auf das Urteil des Verfassungsgerichtshofs
zur Vorratsdatenspeicherung an.

"Nicht nachvollziehbar" ist für Wechselberger die Behauptung von ELGA
GmbH-Geschäftsführerin Susanne Herbek, wonach die Verzögerung des
Roll-outs auch mit einem "Kulturwandel" bei der Ärzteschaft zu tun
habe. "Den Spitalsärzten zu unterstellen, dass sie über ein Jahr
brauchen, um sich mit einer neuen Befundstruktur vertraut zu machen
und ihnen damit die Mitschuld für eigenes Versagen geben zu wollen,
ist absurd", so Wechselberger. Die ELGA GmbH werde aufgefordert,
endlich die Karten auf den Tisch zu legen anstatt ständige
Verzögerungen mit fadenscheinigen Ausreden zu legitimieren. Auch die
Kosten sollten transparent gemacht werden, so der ÖÄK-Präsident
abschließend. (slv)

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