• 25.06.2014, 15:24:04
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Q-Check 16.0: Wer Rendite will, muss Risiko nehmen

Personen v. l. n. r.: Thomas Schaufler (Vorstand
Erste Asset Management), Carola Waibel (Geschäftsführerin Reiter
Immobilien), Karl-Heinz Strauss (CEO Porr AG), Dominik Hojas
(Chefredakteur DerBörsianer), Bernhard Greifeneder (Leiter
Quantitative Research BAWAG P.S.K. INVEST), Jörg Rohmann
(Chefanalyst Alpari Deutschland)

Wien (OTS) - Das Expertenforum "Q-Check", veranstaltet von
DerBörsianer und Metrum Communications, ging am Dienstag der Frage
nach, wie Anleger im aktuellen Niedrigstzinsumfeld dennoch auf ihre
Kosten kommen. Fazit: Wer Rendite will, muss auch Risiko nehmen.

Für Jörg Rohmann, Chefanalyst von Alpari Deutschland, trägt die
Europäische Zentralbank die Verantwortung dafür, da sie mit niedrigen
Zinsen vor allem die Konjunktur beleben will. "Die EZB geht den Weg
der angelsächsischen Notenbankwelt und hat ihr Mandat der
Preisstabilität um Währungspolitik und Assetmanagement erweitert." So
sollen Investoren nach Europa gelockt werden. Preisblasen in einigen
Asset-Klassen seien die logische Folge. Rohmann: "Wenn die
Nullzinspolitik bis 2016 anhält werden die Preise - etwa bei
Immobilien - und die Verschuldung weiter ansteigen und die Blase dann
irgendwann einmal platzen. Man kann auf den fahrenden Zug also noch
aufspringen, muss aber rechtzeitig wieder aussteigen." Mittel- bis
langfristige Chancen sieht Rohmann dagegen in den stark
runtergeprügelten, rohstoffreichen lateinamerikanischen Märkten wie
Chile oder Peru.

"Wenn Sie derzeit auf die Lieblingsanlagen der Österreicher
vertrauen - also Sparbüchern, Kassenobligationen oder ähnlichem -
werden Sie ihr Anlageziel mit Sicherheit verfehlen", bringt es Thomas
Schaufler, Vorstand der Erste Asset Management, auf den Punkt. Denn
durch die negative Realverzinsung kann man sich trotz braven Sparens
immer weniger leisten. Er rät Anlegern daher zu einer breiten
Diversifikation über alle Asset-Klassen. "Selbst wenn Sie immer einen
Tag vor einem ordentlich Crash wie der Lehman-Pleite oder 9/11
investiert haben, waren Anleger mit einem breit diversifizierten
Portfolio nach 5 Jahren wieder deutlich im Plus", so Schaufler. Die
Inflationsrate schlagen könne man vor allem mit Corporate Bonds,
Aktien und Veranlagungen in Emerging Markets.

Zu einer breiten Diversifikation rät auch Bernhard Greifeneder,
Leiter Quantitative Research der BAWAG P.S.K. INVEST: "Privatanleger
sollten im aktuellen Umfeld die Finger von Einzeltiteln lassen und
lieber mehr in Assetklassen bzw. Märkten denken. Eine breite Streuung
ist dabei ratsam, um ein optimales Anlageergebnis zu erzielen." Um
der Nullzinsfalle zu entkommen empfiehlt Greifeneder vor allem High
Yield Bonds: "Die bleiben weiter spannend, müssen aber genau
beobachtet werden."

Vom niedrigen Zinsumfeld und der damit einhergehenden Flucht in
Sachwerte profitiert auch der Salzburger Immobilienmarkt. "Vor allem
bei Wohnungen und Zinshäusern ist der Markt von einem deutlichen
Nachfrageüberhang geprägt, die Preise sind deutlich gestiegen", so
Carola Waibel, Geschäftsführerin von Reiter Immobilien, einem
Tochterunternehmen der ÖRAG Österreichische Realitäten-AG. Der Markt
in Salzburg sei zwar deutlich kleiner als der Wiener Markt, dafür
sehr stabil. Sie empfiehlt Anlegern daher ein Zinshaus mit
Wohnnutzung, jedoch nicht in einer Top-Lage, wo die Renditen schon
sehr niedrig sind, "sondern in einer attraktiven Nebenlage, da diese
deutlich mehr Potenzial haben und die Preissprünge im Regelfall höher
sind." Anleger können hier noch mit Renditen von bis zu 4,5% rechnen.

Eine gesunde Entwicklung und keine Preisblase bei Immobilien in
Deutschland oder Österreich sieht Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr
AG: "Die Preise sind zwar gestiegen, die Investitionen sind
mehrheitlich aber privat mit Eigenkapital finanziert. Ich sehe also
keine Blase." Die Porr AG, aktueller Top-Performer der Wiener Börse,
sei nach einer Reorganisation zu Beginn des Jahrzehnts gut unterwegs:
"Wir sind seit 2012 Marktführer in Österreich und das aus gutem
Grund. Unser Credo lautet: Kenne deinen Markt und kenne deine Kunden!
Deshalb konzentrieren wir uns auf wenige ausgewählte Kernmärkte, in
denen wir eine führende Position einnehmen." Strauss weiter: "Wir
wollen intelligent wachsen. Unser Ziel ist es, nicht das größte,
sondern das beste Bauunternehmen zu sein." Davon sollen auch die
Porr-Aktionäre profitieren, denn "wir wollen kein reines
Wachstumspapier sein, sondern auch ein verlässlicher
Dividendenzahler", so Strauss.

Bilder und Präsentationen finden Sie unter www.q-check.at

Über Q-Check - Quarterly Market Update

Die Initiative Q-Check (Quartals-Check) setzt sich zum Ziel, ein
schlagkräftiges Branchen-Netzwerk zum Erfahrungs- und
Informationsaustausch für die Stärkung des heimischen Kapitalmarkts
zu schaffen. Im Rahmen vierteljährlicher Treffen in der Wiener
Sky-Bar präsentieren Finanzhäuser ihre Markteinschätzungen für das
nächste Quartal, und Branchenexperten diskutieren Entwicklungen der
nationalen und internationalen Finanzmärkte mit der Finanzcommunity
sowie Fachjournalisten und Anlegern. Die Initiatoren des Q-Check sind
DerBörsianer, eine Marke von Wayne Financial Media, und Metrum
Communications.

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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