- 17.06.2014, 11:00:37
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"Morgen ist das Paradies": Neues Theater WERK X vorgestellt
Wien (OTS) - Wien hat ein neues Theater. Unter dem Namen WERK X
werden das bisherige Palais Kabelwerk in Wien-Meidling und die Garage
X am Petersplatz unter einem Dach zusammengeführt. Künftig werden
nicht nur großformatige Eigenproduktionen und zahlreiche Stars des
deutschsprachigen Theaters erwartet, auch die Freie Szene der Stadt
soll profitieren. Die Eröffnung ist auf den 17. Oktober datiert.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bezeichnete es bei der
Pressekonferenz als ein wichtiges Signal, wenn Wiener Bühnen neue
Wege beschreiten, indem sie Synergien nutzen und in der Gemeinschaft
ihre Stärke suchen. "Ich freue mich, dass mit der Eröffnung des WERK
X ein neues Haus mit internationaler Anbindung an einem dezentralen
Standort entsteht. Die Wiener Kulturpolitik stärkt mit der Förderung
dieser Kooperation - entgegen allen internationalen Trends - die
freie Theaterlandschaft Wiens mit zusätzlichen Mitteln."
Die künstlerischen Leiter Harald Posch und Ali M. Abdullah wollen
im neuen WERK X ihre bisherige Arbeit fortsetzen und progressives
zeitgenössisches Sprechtheater nach Wien holen. "Wir freuen uns, das
WERK X mit Künstlern wie Marius von Mayenburg als Autor und
Regisseur, Milan Peschel als Regisseur und Bruno Cathomas und anderen
bekannten Schauspielern eröffnen zu können", so Posch bei der
Vorstellung des Programms am Dienstag. Damit wolle man auch einen
Beitrag zur Aufwertung des 12. Wiener Gemeindebezirks leisten,
ergänzte Poschs Partner, Regisseur Ali M. Abdullah.
Die erste Spielzeit werde unter dem Schwerpunktthema "Morgen ist
das Paradies" stehen und sich mit der Weiterentwicklung des
westlichen Gesellschaftsmodells auseinandersetzen. Ein Highlight
dürfte Abdullahs Bühnenadaption des Romans "Seelenkalt" des
russischen Autors Sergej Minajew werden, der in Österreich noch
weitgehend unbekannt ist. Das WERK X konnte sich die Rechte für die
Uraufführung sichern. Außerdem steht eine kritische Neuauflage der
"Proletenpassion" von 1976 sowie ein erneuter Austausch mit dem
Residenztheater München auf dem Programm.
Ausdrücklich begrüßte Mailath-Pokorny die Pläne, die bisherige
Garage X am Petersplatz unter dem Namen WERK X - Eldorado als offen
kuratierten Ort für die freie Szene fortzuführen. "Somit hat Wien im
Zentrum der Stadt eine Bühne, die ausschließlich für freie Projekte
zur Verfügung steht." Auch das "diverCITYLAB" unter der Leitung von
Asli Kislal, das sich mit Themen rund um Migration und
gesellschaftlicher Akzeptanz beschäftigt, ist ein wichtiger
Bestandteil des Gesamtkonzeptes WERK X: "Das theaterpädagogische
Angebot hilft, Barrieren abzubauen und führt Menschen jedweder
Herkunft in ersten Schritten an das Theater heran", betonte der
Kulturstadtrat abschließend.
W E R K X - Ein neues Sprechtheater mit internationaler
Strahlkraft
Wo vor 100 Jahren die Maschinen der "Kabel- und Drahtwerke AG"
liefen, wohnen heute rund 3.500 Menschen - und: es wird Theater
gemacht. Bereits seit 2008 wurden in den neuen Räumen erfolgreich
niedrigschwellige Kulturprojekte realisiert, mit der Zusammenlegung
des alten Palais Kabelwerk mit der ehemaligen Garage X am Petersplatz
können die Potenziale der Räume nun in vollem Umfang für
großformatige Theaterproduktionen genutzt werden.
Das neue WERK X wird als dezentral gelegenes Sprechtheater mit
internationaler Anbindung über 2 Spielstätten mit jeweils zwei Sälen
verfügen: Das WERK X in Meidling, das in zwei Sälen bis zu 600
Zuschauer fasst und das WERK X - Eldorado am Petersplatz, das
ebenfalls in 2 Sälen rund 250 Zuschauer fasst. Während in Meidling in
erster Linie Eigenproduktionen und Kooperationen mit den spannendsten
Stadt- und Staatstheatern im deutschsprachigen Raum gezeigt werden,
wird das WERK X Eldorado als offen kuratierter Ort der Freien Szene
zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt wird mit geplanten 110
Vorstellungen auf den Produktionen in Meidling liegen, am Petersplatz
sind bis zu 90 Vorstellungen pro Spielzeit geplant. Teil des neuen
Programms wird auch das diverCITYLAB von Asli Kislal sein, das sich
postmigrantischer Identitätsbildung und der Heranführung
migrantischer Publikumsgruppen an das Theater widmet.
Um die künstlerischen Pläne umsetzen zu können und international
konkurrenzfähig zu werden, war es erforderlich, eine Seitenbühne
anzubauen, die Bühnenobermaschinerie zu verbessern und weitere
bauliche Anpassungen etwa auch in den Büros vorzunehmen. Nach den
Umbauten wird die Spielstätte auch großformatige Produktionen
realisieren können und Büroarbeitsplätze für bis zu 12
MitarbeiterInnen anbieten. Das grafische Erscheinungsbild wurde von
der Berliner Grafikerin Daniela Burger entworfen, die bereits für die
Identität der Garage X verantwortlich zeichnete. Der Name "Eldorado"
für die Spielstätte am Petersplatz greift auf die Geschichte des
Ortes zurück, der als Varieté unter diesem Namen bereits 1873
erstmals Erwähnung findet.
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