• 11.06.2014, 11:38:46
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  • OTS0122 OTW0122

Fracking und Umweltverträglichkeitsprüfung

Angelika Werthmann, fraktionsloses Mitglied des Europäischen Parlaments, über ein großes Versäumnis des Europäischen Parlaments

Utl.: Angelika Werthmann, fraktionsloses Mitglied des Europäischen
Parlaments, über ein großes Versäumnis des Europäischen
Parlaments =

Salzburg (OTS) - In Salzburg ist das Wort
"Umweltverträglichkeitsprüfung" derzeit im Kontext der höchst
umstrittenen 380-kV-Leitung beinahe zum Unwort geworden. Das
Europäische Parlament hat sich in den Jahren 2013 und 2014 bis kurz
vor dem Ende der Legislaturperiode mit einer, aufgrund zahlreicher
technischer Entwicklungen, dringend notwendige Neuregelung der
UVP-Richtlinie befasst. Der ursprüngliche Bericht von MdEP Zanoni war
maßgeblich im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes entworfen worden.
In der ersten Abstimmung im Oktober 2013 wurde der Bericht an den
Ausschuss zurückverwiesen. "Es war sehr bedauerlich, denn der Bericht
enthielt angemessene Forderungen, was die UVP-Pflicht gerade für
Fracking anbelangte", resümiert MdEP Mag. Angelika Werthmann.
"Allerdings musste ich ebenfalls für diesen Rückverweis stimmen, da
die entsprechenden Änderungsanträge für eine strikte UVP-Pflicht bei
Fracking nicht angenommen worden waren. Ich hatte erwartet, diese
Inhalte im neuen Entwurf wiederzufinden, aber was dann geschehen ist,
empfinde ich als untragbar."

MdEP Werthmann bezieht sich mit dieser Aussage darauf, dass der
überarbeitete Bericht über die UVP-Verpflichtungen, der im März 2014
zur Abstimmung kam, keinerlei Regelungen mehr in Bezug auf Fracking
enthielt. "Und nun lesen wir in einer neuen Studie von
US-Wissenschaftlern, dass Brunnen in entsprechenden Gebieten zum Teil
enorm erhöhte Ethan-, Propan- und Methanbelastungen aufweisen. Das
Parlament hat den Mitgliedsstaaten die Entscheidung überlassen,
strenge Richtlinien gegen Fracking einzuführen. Damit haben wir auf
europäischer Ebene die einmalige Chance vertan, die europäischen
Bürgerinnen und Bürger effizient vor übereilten Zugriffen der
Energieriesen zu schützen."

(Die zum Ausdruck gebrachten Meinungen liegen in der alleinigen
Verantwortung der jeweiligen Verfasser und geben nicht unbedingt den
offiziellen Standpunkt des Europäischen Parlaments wieder.)

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