- 06.06.2014, 12:23:55
- /
- OTS0152 OTW0152
"Leben im Alter" - eine Studie zur Gemeindeentwicklung
Innsbrucker Firma Communalp zeigt am Beispiel Stubaital mögliche Einsparungspotenziale durch eine gezielte Planung des Betreuungs- und Pflegesystems auf

Utl.: Innsbrucker Firma Communalp zeigt am Beispiel Stubaital
mögliche Einsparungspotenziale durch eine gezielte Planung des
Betreuungs- und Pflegesystems auf =
Innsbruck (OTS) - Wir werden immer älter und müssen mit dieser
positiven Aussicht auch damit rechnen, dass die Zahl der
pflegebedürftigen Menschen in den nächsten Jahren rasant zunehmen
wird. Wie diese wachsende Zahl betreuungs- und/oder pflegebedürftiger
alter Menschen versorgt werden kann, ist eine der großen finanziellen
und logistischen Zukunftsherausforderungen für die Gemeinden und die
Bundesländer. Am Beispiel des Tiroler Stubaitals zeigt eine aktuelle
Studie auf, wie sich die Gemeinden mit gezielter Planung und einer
gesteuerten Verschiebung von der stationären auf die mobile Pflege
auf diese Herausforderung möglichst kosteneffizient vorbereiten
können.
Die Gemeindeentwicklungsfirma Communalp hat im Auftrag des
Planungsverbandes Stubaital die Studie erstellen lassen. Anhand
zweier Szenarien rechnet die CEMIT, das Innsbrucker Exzellenz-Zentrum
für Medizin und IT, exemplarisch vor, wie "Leben im Alter" unter
Einbeziehung der örtlichen Rahmenbedingungen und verschiedenen
Pflegemodellen organisiert werden und welche finanziellen
Einsparungen ein optimiertes Modell auf die Gemeinden haben kann.
"Und das bei mindestens gleichbleibender Qualität der Betreuung",
betont Communalp-Geschäftsführer Walter Peer. "Das ist der zentrale
Punkt der Studie. Denn die Gemeinden sehen sich mit einer rasant
wachsenden Zahl von Menschen konfrontiert, die zu Recht darauf
pochen, auch im Alter so lange wie möglich so selbstbestimmt wie
möglich zu leben."
Die Studie umfasst das gesamte Stubaital und einen Zeithorizont bis
zum Jahr 2035. Darin wird nicht nur quantitativ die zu erwartende
Zahl von Pflegebedürftigen errechnet, sondern auch ein qualitativer
Ansatz verfolgt, der verstärkt auf Pflege zu Hause und auf
alternative Modelle der Betreuung wie betreutes Wohnen setzt. Als
Basis für die errechneten Modelle dient der Strukturplan Pflege des
Landes Tirol (2012-2022).
Das Land Tirol empfiehlt im Strukturplan eine Quote von 9,7
Heimplätzen pro 100 Einwohnern über 75 Jahren. Demnach müssten bis
2020 11 und bis 2035 81 neue Heimplätze im Stubaital geschaffen
werden. Die erarbeitete Studie errechnet, dass mit einer Verminderung
des stationären Bereichs auf 9 Heimplätze pro 100 Einwohner und einer
gleichzeitigen Erhöhung der Quote ambulanter Betreuung folgendes
Ergebnis zu erzielen wäre: Bis 2020 müssten nur vier weitere
Heimplätze gebaut werden, bis zum Jahr 2035 nur 69. Finanziell
bedeutet das ein Einsparungspotenzial für die Gemeinden des
Stubaitals von rund einer Million Euro bis zum Jahr 2020 und rund 2,5
Millionen Euro bis 2035. Das Land Tirol könnte sich bis 2020 1,5
Millionen und bis 2035 sogar 4,1 Millionen Euro ersparen.
Um die Pflegequalität sicher zu stellen ist neben der personellen
Aufstockung im mobilen Bereich allerdings auch der Einsatz modernster
Technologie in Wohnbau und Gemeinschaftseinrichtungen nötig.
Forschungseinrichtungen wie das AIT - Austrian Institute of Technolgy
arbeiten bereits jetzt auf Hochtouren an der Entwicklung technischer
Hilfsmittel, die älteren Menschen ein qualitätsvolles und vor allem
selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen.
"Was wir uns modellhaft für das Stubaital überlegt haben, ist auf
ganz Tirol und natürlich auch jede andere Region Österreichs
übertragbar", erklärt Peer. "Der Schluss, der daraus zu ziehen ist,
liegt auf der Hand: Der Fokus muss noch viel deutlicher als bisher
auf mobile und alternative Formen der Betreuung und Pflege gelegt
werden."
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF