- 05.06.2014, 09:53:03
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ZEIT - Zeitverdichtung und Zeitwahrnehmung in der neuen Arbeitswelt
Bildungsbrunch von die Berater(R) im Rahmen der Initiative "Tag der Weiterbildung"

Utl.: Bildungsbrunch von die Berater(R) im Rahmen der Initiative
"Tag der Weiterbildung" =
Wien (OTS) - In einer Gesellschaft, die auf Leistung und Effizienz
ausgerichtet ist, werden Zeit- und Stressmanagement oft thematisiert.
Zeit ist permanent da und doch meistens weg. Aber was bedeuten Themen
wie Zeitverdichtung und Zeitwahrnehmung für ein positives
Lebensgefühl? Und warum haben wir immer zu wenig Zeit? Beim
Bildungsbrunch von die Berater(R), an dem mehr als 150
Personalverantwortliche und Bildungsinteressierte teilgenommen haben,
wurde über das Gesellschaftsphänomen Zeit diskutiert und reflektiert.
Die Gegenwart bewusst erleben
Der Bildungsbrunch von die Berater(R) startete mit einem
Eröffnungsstatement von Mag. Konrad Fankhauser (Geschäftsführung von
die Berater(R)) über die Auswirkung von Zeitverdichtung, aufgrund
von multimedialen Kommunikations-wegen, auf unsere Gehirnleistung.
Ein Denkanstoß, sich wieder mehr Zeit für Kommunikation zu nehmen und
unser Gehirn bewusst zu trainieren.
Aber wie geht man nun mit Zeit am besten um? "Zeit ist etwas
zutiefst Subjektives. Jede/r definiert Zeit in unterschiedlicher
Form, somit können allgemeine Rezepte aus meiner Sicht maximal einen
Leitfaden darstellen. Wir sprechen oft von der Bedeutung von Zielen
und Planung, und meinen damit Vorgänge, die in der Zukunft liegen.
Wir verplanen also unsere zukünftige Zeit. Andererseits agieren wir
auf Basis von vergangenen Ereignissen und Erfahrungen. Zeit bewusst
erleben, können wir aber nur in der Gegenwart", erläutert Mag. Martin
Röhsner (Geschäftsführung von die Berater(R) und CATRO) seinen
Zugang zu Zeit. Unser Umgang mit Zeit bestimmt maßgeblich unsere
Lebensqualität und Zufriedenheit. Wir sollten es zulassen, dass sich
unsere Prioritäten im Laufe unserer Lebenszeit verändern. Was in der
Vergangenheit gut und richtig für uns war, muss nicht für das Hier
und Jetzt gelten.
Ursachen für Zeitnot?
Zeit wird immer mehr zu unserer kostbarsten Ressource. Unser Tag
wird immer dichter getaktet, hat aber trotzdem nur 24 Stunden. Doch
warum sind Zeitnot und Rastlosigkeit Leitgefühle unserer
Gesellschaft? Mag.Dr. Franz Schweifer (Trainer, Coach, Zeitforscher,
Buchautor sowie (Vorstands-)Mitglied bzw. stv. Vorsitzender des
"Vereins zur Verzögerung der Zeit" an der Univ. Klagenfurt) sieht die
Ursachen aus 3 Perspektiven: persönlich, ökonomisch und kulturell.
Persönlich haben wir die Zeitknappheit verinnerlicht, auf etwas zu
warten fällt uns schwer. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten
leiden wir auch zunehmend unter der Angst etwas zu versäumen und
natürlich gibt uns Eile auch das Gefühl, wichtig zu sein und
gebraucht zu werden. Ökonomisch und kulturell geht es um die Logik
des freien Marktes und um den Wettbewerb. Den Ausspruch "time is
money" kennen wir alle. Aber wer lebt nach dem Gedanken "time is
honey"?
Auswege aus der Zeitnot?
Eigentlich ganz einfach, wir müssen uns Prioritäten setzen. In der
Praxis ist das aber gar nicht so leicht umzusetzen, da jedes JA
zeitgleich auch ein unbedingtes NEIN ist. Wenn man sich entscheidet,
den Abend mit Freunden zu verbringen, kann man nicht zeitgleich ein
gutes Buch lesen. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Werte kennen,
leben und auch pflegen. "Management by Running Sushi" ist hier ein
passender Begriff. Wir können oft nicht steuern, was und wie schnell
etwas auf uns zukommt, aber wir können steuern, wie oft und bei was
wir zugreifen", so Schweifer. Auch Rituale helfen uns, der Zeitnot
entgegenzusteuern. Sie geben Halt, Struktur und sind ein Korrektiv
zur fremdbestimmten Außenwelt.
Die Wiederentdeckung des Staunens
Als Kind konnten wir über viele alltägliche Dinge staunen, als
Erwachsener nehmen wir uns selten die Zeit dafür. Dabei macht Staunen
glücklich und ist in gewissen Maßen auch eine Auszeit vom Alltag.
"Staunen und Neugierde gehören zusammen, man staunt über Dinge und
möchte wissen, wie sie funktionieren. Mit zunehmenden Alter und
Lebenserfahrung verlieren wir jedoch oft diese Neugierde und dadurch
das Staunen. Die kleinen Wunder des Alltags werden nicht mehr
hinterfragt, sondern als gegeben hingenommen", erklärt LUCCA
(Österreichischer Staatsmeister der Mentalmagie 2012 und Deutscher
Vize-Meister 2014). Natürlich geben uns Altbekanntes und bewährte
Verhaltensmuster Sicherheit, aber wir verlieren dadurch einen Teil
unserer Produktivität und Kreativität. Um diese Fähigkeiten und das
Staunen wiederzuentdecken, sind der Austausch mit Fremden und ein
Feedback von Nicht-Gleichgesinnten hilfreich. Manchmal brauchen wir
auch einfach nur mehr Mut, um gegen den Mainstream zu schwimmen,
spielerischer an die Dinge heranzugehen und Alteingefahrenes über
Bord zu werfen.
Bilder zum Bildungsbrunch finden sie unter:
http://fotodienst.pressetext.com/album/3340
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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