• 28.05.2014, 12:58:44
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Initiative präsentiert neue Vorschläge für eine bessere Wohn(bau)politik in Österreich

Wien (OTS) - Die Situation am österreichischen Wohnungsmarkt spitzt
sich zu, Wohnen wird immer teurer. Der gesetzliche Rahmen ist schwach
und weitgehend veraltet. Nach einem Aufflackern der Diskussion über
die Zukunft des Wohnens in Österreich im Nationalratswahlkampf 2013
ist das Interesse an nötigen Reformen auf politischer Seite rasch
wieder abgeflaut.

"Es braucht ein bundesweit einheitliches, transparentes
Wohnrecht", fordert Jörg Wippel, Mastermind der Initiative "Re:Think
- Wohn.Bau.Politik" heute gemeinsam mit dem Präsidenten des
Europäischen Forums Alpbach, Franz Fischler.

Auch bei der Raumordnung sieht Wippel großes Potenzial: "Der
Preisanstieg von Immobilien und Grundstücken in innerstädtischen
Lagen drängt den Wohnbau immer weiter an die Ränder der Stadt. Dieser
Wohnbau erfordert jedoch vielfach die Schaffung neuer Infrastruktur.
Neue Gebiete werden so verstädtert. Das ist ökologisch wie
wirtschaftlich problematisch. Wir müssen unseren Fokus auf die
Verdichtung innerhalb des vorhandenen Bestandes legen", sagt Wippel
weiter.

Harald Frey vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien
führt dazu aus: "Seit 1950 hat sich die Wohnfläche pro Einwohner
verdoppelt. Wir versiegeln pro Tag zwei Hektar Land - doppelt so viel
wie in der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes eigentlich
vorgesehen.". Die Widmungskompetenz müsse von den Gemeinden auf die
Länder übergehen - es brauche eine übergeordnete Strategie und
Sanktionsmöglichkeiten bei unökologischen Projekten, führte Frey
einige der Ergebnisse des Re:think-Prozesses aus.

Die dritte zentrale Forderung adressiert eine Reform der
Wohnbauförderung. Die Maxime "erhalten, verbessern und erst dann neu
bauen" muss zur Grundlage einer zeitgemäßen Wohnbauförderung werden,
fordern alle drei Experten.

Wippel und Fischler zeigten sich nach einem Gespräch mit dem für
das Wohnrecht zuständigen Bundesminister für Justiz Wolfgang
Brandstetter zuversichtlich, dass es noch bis zum Herbst zu ersten
Vorschlägen für eine große Wohnrechtsreform kommen könnte.
Im Rahmen der neuen Workshop-Events des europäischen Forum Alpbach
"Re:Think", wurden im März 2014 neue Ideen und Vorschläge für eine
nachhaltige Wohnbaupolitik für Bund und Länder erarbeitet. Die
Detailergebnisse der zweitägigen Veranstaltung, an der rund 60
Stakeholder teilgenommen hatten, werden im Rahmen der
"Baukulturgepräche" des Europäischen Forums in Alpbach am 28. und
29.August präsentiert.

Forum Alpbach Präsident Franz Fischler sieht in seinem
Veranstaltungsformat wie auch im Thema Wohnbaupolitik großes
Potenzial: "Die Re:Think Events sind sehr dicht - durchmoderiert und
ergebnisorientiert. Im Thema Wohnbau gelingt es uns, jahrelanger
Tatenlosigkeit auf Seite der Verantwortlichen mit klaren
Handlungsvorschlägen entgegenzutreten", so Fischler.

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