Wirtschafts- und Tourismusminister und Tiergartendirektorin eröffneten neue Eisbärenwelt "Franz Josef Land" - Angebot macht Tiergarten noch attraktiver und unterstützt Tourismus

Utl.: Wirtschafts- und Tourismusminister und Tiergartendirektorin
eröffneten neue Eisbärenwelt "Franz Josef Land" - Angebot
macht Tiergarten noch attraktiver und unterstützt Tourismus =
Wien (OTS/BMWFW) - Die Zeit ohne Eisbären im Tiergarten Schönbrunn
ist nach zweieinhalbjähriger Bautätigkeit endlich vorbei.
Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner und
Tiergartendirektorin Dagmar Schratter eröffneten am Donnerstag
gemeinsam die neue Eisbärenwelt "Franz Josef Land", deren Name ein
Tribut an die historischen Verdienste Österreich-Ungarns bei der
Erforschung arktischer Regionen ist. "Das neue Angebot macht den
Tiergarten noch attraktiver und stärkt auch die Tourismusmarke
Österreich. Der Tiergarten liegt auf Platz drei der meistbesuchten
Sehenswürdigkeiten Österreichs und ist nicht nur für die Wienerinnen
und Wiener, sondern auch für immer mehr Städtetouristen ein
Fixpunkt", sagt Mitterlehner.
Auch Tiergartendirektorin Dagmar Schratter sieht in der neuen
Eisbärenwelt einen "weiteren Meilenstein in der stetigen
Weiterentwicklung der Qualität des Tiergartens". Die Anlage ist eines
der umfangreichsten Bauvorhaben in der über 20-jährigen Geschichte
der Schönbrunner Tiergarten Gesellschaft m.b.H.. Schratter: "Eisbären
zu halten, ist uns ein großes Anliegen. Einerseits wollen wir einen
Beitrag zur Erhaltungszucht dieser bedrohten Tierart leisten.
Andererseits zählen Eisbären zu den Lieblingstieren der
Zoobesucherinnen und Zoobesucher. Wir haben als wissenschaftlich
geführter Zoo mit Bildungsauftrag die Chance, unseren Gästen wichtige
Botschaften zum Umwelt- und Artenschutz mitzugeben."
Weiteres Erfolgsjahr erwartet - Allein heuer schon 600.000
Besucher
Für die Realisierung dieses ambitionierten Projekts bedankt sich
Schratter an erster Stelle bei Bundesminister Mitterlehner als
Eigentümervertreter, dessen Ressort den Hauptanteil der Finanzierung
übernommen hat. Sowohl der Zeitplan als auch die avisierten
Investitionskosten von insgesamt 10,7 Millionen Euro wurden
eingehalten. Aufgrund der laufenden Investitionen in neue Angebote
und des bisher guten Jahresverlaufs erwarten Mitterlehner und
Schratter ein weiteres Erfolgsjahr des Tiergartens. "Der milde Winter
hat zwar den Tourismus in anderen Regionen vor große
Herausforderungen gestellt, er hat aber auch dazu beigetragen, dass
heuer schon rund 600.000 Besucher nach Schönbrunn gekommen sind. Die
Zahlen lagen Ende April um mehr als 40 Prozent über dem Vorjahr", so
Mitterlehner.
Die neue Eisbärenwelt im Tiergarten Schönbrunn ist mit einer Fläche
von 1.700 Quadratmetern dreimal so groß wie die alte Anlage. Mit
wechselnden Bodenstrukturen wie Fels- und Geröllflächen, Wasserfällen
und Bächen wird den Eisbären eine abwechslungsreiche Landschaft
geboten. Die Wasserfläche beträgt 450 m2. Das größte Tauchbecken ist
fünf Meter tief und ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern
erstmals, die Bären auch beim Schwimmen unter Wasser zu beobachten.
Insgesamt fassen die Schwimm- und Tauchbecken 630.000 Liter Wasser.
Zwei Drittel davon sind mit Salzwasser, die restlichen Becken mit
Süßwasser gefüllt. Durch den Einbau entsprechender Filteranlagen muss
das Wasser allerdings nur einmal jährlich getauscht werden. Dem
Tiergarten ist der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen ein großes
Anliegen. Eine 47 m2 große Photovoltaikanlage am Dach des Polardoms
wird einen Teil des Stroms für die Wasseraufbereitung erzeugen. "Jede
Tierart hat besondere Ansprüche, denen man beim Planen und Bauen
gerecht werden muss. Bei den Eisbären ist dies zum Beispiel die
Möglichkeit, die Anlage zu teilen. Im Falle von Nachwuchs wird der
Eisbärenmutter somit eine stressfreie Aufzucht ihrer Jungtiere
ermöglicht. Die Teilung der Anlage in zwei annähernd gleich große
Bereiche erfolgt über innovative mobile Klappbrücken", erklärt
Architekt Peter Hartmann.
Eisbärenwelt wird von interaktivem Infozentrum ergänzt
Die ersten Bewohner der Eisbärenwelt sind die beiden zweieinhalb
Jahre alten Eisbären Lynn aus den Niederlanden und Ranzo aus
Finnland, die dem Tiergarten Schönbrunn im Rahmen des Europäischen
Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) zugeteilt worden sind. "Vom ersten
Beschnuppern an haben sich die beiden Bären gut verstanden. Die
Jungtiere sollen nun als Spielgefährten miteinander aufwachsen", so
Zoologe Harald Schwammer. In zwei bis drei Jahren will der Tiergarten
wieder an seine Erfolge bei der Erhaltungszucht dieser bedrohten
Tierart anknüpfen. Nur noch rund 25.000 Eisbären leben laut jüngsten
Schätzungen in den Polargebieten, und die Bestände sind weiter
rückläufig. Mehr über die Eisbären, ihre Bedrohung durch den
Klimawandel und die sensiblen polaren Lebensräume erfahren die
Besucherinnen und Besucher in einer interaktiven Ausstellung im
Infozentrum "Polardom". Idee und Umsetzung erfolgten durch das Studio
Kudlich. Hier wird auch das Projekt von Polar Bears International
(PBI) vorgestellt - eine der größten Initiativen zur Rettung der
Eisbären, die vom Tiergarten Schönbrunn und vom Verein der Freunde
des Tiergartens unterstützt wird. Da sich im Polardom viele wertvolle
Tipps zum Umweltschutz finden und der Tiergarten somit einen
wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leistet, wurde er von PBI
zu einem "Arktischen Botschafterzentrum" ernannt.
Im Polardom können Besucherinnen und Besucher die Tiere auf mehreren
Ebenen, die barrierefrei zugänglich sind, beobachten. "Auch mit
diesem Projekt wird seitens der BHÖ die Barrierefreiheit im
Tiergarten Schönbrunn konsequent weiterverfolgt. Das technisch
anspruchsvolle Bauvorhaben konnte durch die gute Zusammenarbeit aller
Beteiligten termingerecht und im Kostenrahmen umgesetzt werden",
betont Burghauptmann und Bauherr Reinhold Sahl. Dass die Haltung von
Eisbären für Zoos von großer Bedeutung ist, unterstreicht auch Thomas
Kauffels vom Verband Deutscher Zoodirektoren, in dem der Tiergarten
Schönbrunn Mitglied ist. "Seit dem Jahr 2000 wurden in unseren
Mitgliedszoos acht der 15 Eisbärenanlagen neu gebaut, umgebaut oder
erweitert. Die erfolgreiche Zucht beweist, dass man Eisbären in Zoos
beste Lebensbedingungen bieten kann."
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