Immobilienwirtschaft-Branchensprecher Malloth: 2013 noch deutliche Zuwächse in allen Objektkategorien - 1. Quartal 2014 zeigt aber: Der Immobilien-Hype ist vorbei
Utl.: Immobilienwirtschaft-Branchensprecher Malloth: 2013 noch
deutliche Zuwächse in allen Objektkategorien - 1. Quartal 2014
zeigt aber: Der Immobilien-Hype ist vorbei =
Wien (OTS/PWK341) - "Der Immobilien-Hype ist vorbei", zeigte sich
Thomas Malloth, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), heute,
Dienstag, bei der Präsentation des druckfrischen
"Immobilienpreisspiegels 2014" überzeugt. In den großen
Ballungsräumen - speziell in Wien - kann man aktuell von Stagnation
sprechen. In den ersten Monaten des Jahres 2014 bewegten sich die
Zuwachsraten am Immobilienmarkt in Österreich unter der
Wahrnehmungsgrenze von 1%.
Im abgelaufenen Jahr 2013 - das die nun vorliegende neue Ausgabe
des Immobilienpreisspiegels abbildet - gab es im Durchschnitt
allerdings noch deutliche Zuwachsraten in allen Objektkategorien
feststellbar - auch wenn die regionale Entwicklung sehr
unterschiedlich war.
Grund und Boden
Die anhaltende Nachfrage hat auch im Vorjahr in fast allen
Bundesländern die Preise für Baugrundstücke weiter steigen lassen: Am
deutlichsten lag das Plus mit 11,55% in Vorarlberg, einen weiteren
spürbaren Preisanstieg gab es mit 8,25% in Tirol. Am teuersten, weil
am wenigsten verfügbar, waren Grundstücke in Wien. Den geringsten
Preisanstieg gab es mit 0,2% im Burgenland, einzig in Kärnten sind
die Preise für Baugrundstücke gesunken. Auch bei
Betriebsgrundstücken haben sich die Preise - abgesehen von Kärnten
(-0,92%) sowie Tirol (-0,25%) weiter nach oben entwickelt. Die
größten Preisanstiege - nämlich um 6,72% - wurden in Salzburg,
gefolgt von Vorarlberg, verzeichnet.
Wohnungseigentum - begehrt, aber nur begrenzt verfügbar
Vor allem der Bereich der gebrauchten Eigentumswohnungen boomte.
Durch den fast vollkommen zum Erliegen gekommenen Wohnungsneubau
kommt es zu einer radikalen Verknappung. Die Immobilienwirtschaft
fordert seit Jahren die Schaffung eines investitionsfreundlichen
Klimas. "Aber es passiert nichts", so Malloth. "Die Produktion muss
unbedingt angekurbelt werden, dafür braucht es auch steuerliche
Anreize, da sonst Kapital ins Ausland abfließt und der
österreichischen Wirtschaft entzogen wird".
Allerdings gab es den größten Preisanstieg bei Eigentumswohnungen
(Erstbezug) diesmal nicht in Wien, sondern in Vorarlberg. Das
zweitgrößte Plus gab es mit 8,03% in der Steiermark. In Wien hat sich
der Aufwärtstrend bei neuen Eigentumswohnungen leicht eingebremst.
Gebrauchte Eigentumswohnungen haben ebenfalls in allen
Bundesländern einen anhaltenden Aufwärtstrend verzeichnet. Die größte
Steigerung gab es mit 12,8% in Wien. Die Bundeshauptstadt nahm damit
neuerlich den Spitzenplatz im Bundesländervergleich ein. Die
zweithöchste Preissteigerung gab es mit Plus 7,84% in Tirol.
Auch Reihenhäuser waren nach wie vor in allen Bundesländern
gesuchte Objekte. Das spiegelt sich in teils deutlichen
Preisanstiegen wider. Das größte Plus gab es mit 5,48% in Vorarlberg.
In Wien, dem nun auch in diesem Segment teuersten Pflaster, ist der
durchschnittliche Quadratmeterpreis um 4,88% gestiegen.
Bei Einfamilienhäusern sind die durchschnittlichen
Quadratmeterpreise neuerlich nur moderat gestiegen - am stärksten mit
+5,47% in der Steiermark. Dort sind Einfamilienhäuser allerdings nach
wie vor im Bundesländervergleich am günstigsten. Den zweitgrößten
Preisanstieg gab es in Vorarlberg (+5,11%).
Mieten für Wohnungen (freier Mietzins): Die deutlichste Teuerung,
und zwar um 5,15%, gab es neuerlich in Vorarlberg. Am wenigsten
stiegen die Mieten in Wien, und zwar um 0,11%.
Mieten für Büroimmobilien stiegen am deutlichsten ebenfalls in
Vorarlberg (Durchschnittspreis pro Quadratmeter +7,44%). Damit liegen
die Preise im Ländle im Bundesländervergleich auf Rang zwei hinter
Wien. Die Bundeshauptstadt allerdings hat sich gegen diesen Trend
entwickelt (-6,8%).
Ein wenig anders stellt sich die Entwicklung bei Mieten für
Geschäftslokale dar: In Salzburg gab es zwar mit durchschnittlich
7,34% einen spürbaren Anstieg, der aber in den anderen Bundesländern
so nicht erkennbar war. In der Steiermark (-1,8%), Kärnten (-1,15%)
und Oberösterreich (-0,11%) gingen die Preise sogar zurück.
Ein Blick auf den Zinshausmarkt - Wiener Zinshausbericht
Die Nachfrage im Anlage- und Investitionsbereich Zinshäuser ist
nach Recherchen der Wiener Otto Immobilien Gruppe zum Wiener
Zinshausbericht weiter groß: Zinshaus-Experte Eugen Otto: "Das
Gesamt-Transaktionsvolumen betrug rund 762 Millionen Euro, was vor
allem an einer auffallend starken zweiten Jahreshälfte 2013 lag."
Zunehmend gäbe es auch Käufer aus Nicht-EU-Ländern zu verzeichnen.
Die Preise seien "hoch, aber stabil, die Renditen niedrig, aber
ebenfalls stabil". Otto plädierte dafür, der Angebotsknappheit durch
Nachverdichtung entgegenzuwirken.
Standort- und Frequenzentwicklungen
Wenig Erfreuliches in Sachen Passantenfrequenz zeigt der aktuelle
Frequenzreport von "City Team": Seit 2000 erhebt Stadtentwicklerin
Constanze Schaffner die Frequenz innerstädtischer Lagen in
Österreich. Die aktuelle Ergebnisse lauten, auf den Punkt gebracht:
Nach wie vor gibt es in den Stadtzentren keine Trendumkehr - drei
Viertel von ihnen stagnieren in der Frequenz auf schwächelndem
wirtschaftlich wenig attraktivem Niveau oder verlieren noch immer
Frequenz und damit an Substanz. Frequenzbringer in Form
konzentrierter Dienstleistungscluster - wie etwa so genannte
Regiocenter - müssten aktiv geholt werden, so Schaffner.
Der Immobilienpreisspiegel 2014- Informationen und Bestellung
Der Immobilienpreisspiegel 2014 ist zum Preis von 35 (für
WKO-Mitglieder: 27) Euro zzgl. MwSt. und Versandkosten beim
Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wiedner
Hauptstraße 57/2/2/5, 1040 Wien, erhältlich. Bestellungen per E-Mail
an bestellung-immo@wko.at oder telefonisch unter 05 90 900-5522 oder
per Fax 05 90 900-11 5522. Weitere sind auf www.wkimmo.at zu finden.
(JR)
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