• 16.05.2014, 18:40:22
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ÖH Uni Wien ad Rektor Engl: Wiederwahl muss Veränderung mit sich bringen

Zusammenarbeit mit Studierendenvertreter_innen und deren Anliegen müssen höheren Stellenwert bekommen

Utl.: Zusammenarbeit mit Studierendenvertreter_innen und deren
Anliegen müssen höheren Stellenwert bekommen =

Wien (OTS) - Der Universitätsrat und der Senat der Universität Wien
haben heute in einem verkürzten Verfahren den amtierenden Rektor
Heinz W. Engl wiedergewählt.

Burschenschafter, die sich unbehelligt jeden Mittwoch vor der
Universität Wien präsentieren, Gremien in denen
Studierendenvertreter_innen vermehrt übergangen werden und die
Studieneingangsphase, die von Rektor Engl leider zurecht als
"Kapazitätsregelung" bezeichnet wird - dies sind nur einige Punkte,
in denen die Hochschüler_innenschaft an der Universität Wien vom
Rektorat Veränderungen fordert.

"Wir wünschen uns eine Zusammenarbeit, die Studierenden als größte
Gruppe der Universitätsangehörigen in Entscheidungsprozesse einbindet
und im Interesse derer geschieht", betont das Vorsitzteam der ÖH Uni
Wien. Auch die Einführung von Zugangsbeschränkungen für die neuen
Lehramtsstudien, autonome Studiengebühren in Höhe von rund 380 Euro,
die unter Rektor Engl eingefordert wurden, sowie die Abschaffung des
Studiengangs "Internationalen Entwicklung" sind für die
Student_innenvertretung klare Fehltritte seitens des Rektorats.

"Die Universität als Bildungseinrichtung ist ein politisch umkämpfter
Raum. Sie darf sich nicht nur als Objekt der Diskussionen sehen,
sondern muss sich als Akteurin in den Diskussionen um bildungs- und
gesamtpolitische Fragen positionieren", forderte Stephanie Marx,
Unabhängige für den KSV-LiLi im Vorsitzteam. Die Entpolitisierung der
Bildungsfragen rund um den Hochschulsektor und die Konzentration
einzig auf "Sachzwänge" sei mehr als fragwürdig und könne so nicht
weitergeführt werden. "Die Studieneingangs- und Orientierungsphase
und die Aufnahmeverfahren in verschiedenen Studiengängen dürfen nicht
als unhinterfragtes Diktum des Ministeriums hingenommen werden,
sondern sind Ausdruck einer politischen Grundhaltung", sagte Lucia
Grabetz, vom Vorsitzteam für den VSStÖ.

Was passiert, wenn die Universität als "neutraler" und politikfreier
Raum etabliert wird, beweisen jeden Mittwoch wieder die vor der
Universität auflaufenden Burschenschafter, denen die Unileitung
nichts entgegenzusetzen hat, die sie viel eher mit dem Verweis auf
die "Versammlungsfreiheit" schützt - statt einer klaren Abgrenzung
oder fundierten Auseinandersetzung wird das Problem lieber
leichtfertig abgetan. Ebenso die Kampagne zur 650-Jahr-Feier im
nächsten Jahr: Mit ihrem "Besserwisserin"-Sujet ignoriert die
Universität geradezu zynisch den jahrhundertelangen Ausschluss von
Frauen. Oder das monumentale "Open. Since 1365"- Plakat direkt am
Eingang des Hauptgebäudes, welches auch andauernde Ausgrenzungen
schlicht ignoriert.

Die Uni ist kein Wirtschaftsbetrieb, bekräftigten die Vorsitzenden.
Dies setze auch voraus, dass die Studierenden an der Universität Wien
nicht als reine Konsument_innen von Serviceleistungen wahrgenommen
werden, sondern in Diskussionen um Bildung miteinbezogen werden.
Gerade durch die Einführung des UG 2002 wurde die Mitbestimmung der
Studierenden immens eingeschränkt - das ist vor allem daran
erkenntlich, dass die Stimmen der Studierenden der Universität von
einem Drittel der Stimmen im Senat auf nur 4 von 18 reduziert wurden.
"Die opportunistische Haltung der Uni Wien und des Rektorats
gegenüber dem Ministerium ist der größten Universität Österreichs
nicht würdig," so Cathy Schneider, Vorsitzende für die GRAS.

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