- 16.05.2014, 08:09:34
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Schule der Vielfalt: Eröffnung des Bundeszentrums Inklusive Bildung und Sonderpädagogik

Wien (OTS) - Am 15.05.2014 wurde das Bundeszentrum Inklusive Bildung
und Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule OÖ eröffnet. Die
zentralen Aufgaben des österreichweit einzigartigen Zentrums sind die
Koordination und Vernetzung der Pädagogischen Hochschulen und
Universitäten im Zuge der Umsetzung der PädagogInnenbildung NEU.
"Inklusive Bildung" wird ein wesentlicher Bestandteil der neuen
LehrerInnenausbildung. Dadurch soll gewährleistet werden, dass alle
zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer bestmöglich auf eine Schule der
Vielfalt vorbereitet werden. Das bedeutet die professionelle
Gestaltung eines gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und
Schüler, unter der Berücksichtigung ihrer Verschiedenheit aufgrund
von sprachlichen, soziokulturellen oder körperlich-geistigen
Hintergründen.
PH OÖ-Rektorin Ulrike Greiner und der Leiter des Zentrums,
Inklusionsexperte Dr. Ewald Feyerer, begrüßten internationale Gäste
aus Politik und Bildung. Dr. Rüdiger Teutsch vom BMBF hob in seiner
Eröffnungsrede die erfolgreiche österreichweite
Curriculumsentwicklung zur PädagogInnenbildung NEU im Sinne der
Inklusion hervor. Bildungslandesrätin Mag. Doris Hummer betonte die
Wichtigkeit einer inklusiven Haltung in der Gesellschaft. Dr. Amanda
Watkins von der European Agency for Special Needs and Inclusive
Education brachte in ihrem Vortrag neueste Erkenntnisse aus
internationaler Perspektive ein.
Abschaffung des Lehramtes für Sonderschule ab 2015
Hintergrund für die Eröffnung des Bundeszentrums Inklusive Bildung
und Sonderpädagogik ist die Reform der LehrerInnenausbildung. Auf
lange Sicht sollen die Sonderschulen durch Integrationsklassen
ersetzt werden. Das bisher eigenständige Studium für das Lehramt der
Sonderpädagogik wird abgeschafft. Dessen Inhalte werden in die
Ausbildung für Primar- oder SekundarstufenlehrerInnen integriert,
sodass alle zukünftigen LehrerInnen ausreichende Grundkenntnisse im
Fachgebiet "Inklusive Pädagogik", also im Umgang mit der Vielfalt von
SchülerInnen, erwerben. Darüber hinaus können sich angehende
LehrerInnen in Sonderpädagogik spezialisieren: Wer Kinder im
Volksschulalter unterrichten will, lässt sich zur/zum
PrimarstufenlehrerIn ausbilden und wählt den Schwerpunkt
"Sonderpädagogik". Wer ältere SchülerInnen unterrichten möchte, wählt
die Ausbildung zur/zum SekundarstufenlehrerIn mit einem
Unterrichtsfach und anstelle des zweiten Unterrichtsfachs das Fach
Sonderpädagogik. Weiterführende Masterstudienangebote zur
Sonderpädagogik sollen die Professionalisierung künftiger
SonderpädagogInnen ergänzen.
Internationale Vernetzung
Eine weitere zentrale Aufgabe des Bundeszentrums ist die
Kooperation mit europäischen Partnern. So vertritt es Österreich in
der European Agency for Special Needs and Inclusive Education, eine
unabhängige Einrichtung, die von den EU-Mitgliedsstaaten als
Plattform für die Zusammenarbeit im Bereich der sonderpädagogischen
Förderung gegründet wurde, um allen Menschen mit Behinderung
Chancengleichheit und freien Zugang zu qualitativ hochwertigen
Bildungsangeboten zu ermöglichen. Die Mitgliedsstaaten ermitteln und
bearbeiten Themenbereiche, die für die Weiterentwicklung inklusiver
Bildung und sonderpädagogischer Förderung in größtmöglicher
Integration von bildungspolitischem und praktischem Interesse ist.
Basis ihrer Arbeit sind internationale Deklarationen, wie z.B. die
UN-Behindertenrechtskonvention, die auch Österreich ratifiziert hat.
Die Pädagogische Hochschule OÖ bietet als tertiäre Bildungs- und
Forschungsinstitution des Bundes wissenschaftlich fundierte Aus-,
Fort- und Weiterbildung für Pädagoginnen und Pädagogen. Ein
wesentlicher Schwerpunkt in Ausbildung, Forschung und Weiterbildung
ist die Inklusive Pädagogik. Mit mehr als 2.000 Studentinnen und
Studenten, davon ca. ein Drittel berufsbegleitend, und über 60.000
Teilnehmer/innen von Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr ist die
Pädagogische Hochschule OÖ die zweitgrößte Pädagogische Hochschule
des Bundes in Österreich.
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