Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen UNIVERSITAS Austria: DolmetscherInnen sind unparteiisch und neutral
Utl.: Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen UNIVERSITAS
Austria: DolmetscherInnen sind unparteiisch und neutral =
Wien (OTS) - Der Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen
UNIVERSITAS Austria zeigt sich sehr besorgt über die Entführung von
Mitgliedern einer OSZE-Beobachtermission, unter ihnen ein deutscher
Dolmetscher. Wie ukrainische Medien berichteten, brachten
prorussische Separatisten in Slawjansk einen Bus mit
OSZE-MilitärbeobachterInnen in ihre Gewalt. Wie die deutsche
Verteidigungsministerin Ursula van der Leyen vergangene Woche
bestätigte, befinden sich weiterhin drei Offiziere der Bundeswehr und
ein ziviler Sprachmittler in der Gewalt der Separatisten, während ein
schwedischer Inspektor mittlerweile freigelassen wurde.
Dazu Alexandra Jantscher-Karlhuber, Präsidentin des
Berufsverbandes und selbst aktive Dolmetscherin: "Wir verurteilen
diese Festsetzung grundsätzlich und unsere Gedanken sind bei unserem
Kollegen, der in Ausübung seines Berufes Opfer einer Gewalttat wurde.
Es ist unsinnig, Dolmetscherinnen und Dolmetscher als Verbündete
jener zu verstehen, für die sie arbeiten. Von ihrem Berufsethos her
sind professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher grundsätzlich
unparteiisch und neutral. Es ist unerträglich, dass sie zum Spielball
dieser Auseinandersetzung gemacht werden. UNIVERSITAS Austria,
Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen, verurteilt diese
Festsetzung ganz entschieden."
Dagmar Jenner, die Generalsekretärin des Verbandes und ebenso
aktive Dolmetscherin: "Leider ist es keine Seltenheit, dass Ausübende
unseres Berufes in Konflikten zu Geiseln ihrer AuftraggeberInnen
gemacht werden oder sogar, wie etwa im Irak oder Afghanistan, ihr
Leben lassen müssen. Wir verweisen nachdrücklich darauf, dass
Dolmetscherinnen und Dolmetscher sich auf ihre wertvolle Funktion des
Brückenbauens zwischen Menschen unterschiedlicher Sprache und Kultur
beschränken, dabei aber stets neutral und zur Verschwiegenheit
verpflichtet sind. Wir setzen auf die diplomatischen Bemühungen des
deutschen Auswärtigen Amts, um alle Mitglieder der OSZE-Mission
freizubekommen."
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