- 28.04.2014, 10:18:36
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Heimische E-Wirtschaft verstärkt Cyber-Sicherheit
Mit Cyber-Security-Projekt sollen mögliche Risiken durch Cyber-Attacken identifiziert werden. Maßnahmen werden Schritt für Schritt umgesetzt.

Utl.: Mit Cyber-Security-Projekt sollen mögliche Risiken durch
Cyber-Attacken identifiziert werden. Maßnahmen werden Schritt
für Schritt umgesetzt. =
Wien (OTS) - "Ohne Strom kann eine moderne Gesellschaft nicht
funktionieren. Wir müssen daher alles dafür tun, um die kritische
Infrastruktur von Energieversorgungsunternehmen zu schützen", sagt
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, heute auf einem Pressegespräch
in Wien. Eine der aktuell größten Bedrohungen für die
Stromversorgungssicherheit sind Cyber-Attacken wie etwa
Hackerangriffe. Um auf solche Gefahren bestmöglich vorbereitet zu
sein, wurde daher auf Initiative der E-Control ein speziell auf die
österreichische Elektrizitätswirtschaft ausgerichtetes
Cyber-Security-Projekt entwickelt. Mit der Einbindung der
Energiebranche und des öffentlichen Sektors sei das Projekt ein
Vorzeigemodell für ein Public-Private-Partnership-Projekt, betont
Mikl-Leitner. "Dieses Projekt ist auch für andere Branchen
beispielgebend."
Stromversorgung in Österreich äußerst sicher und zuverlässig
Österreich verfügt über eine sehr hohe Versorgungssicherheit mit
Strom. "Im europäischen Vergleich liegen wir seit Jahren im
Spitzenfeld. Die Versorgung mit Strom ist bei uns äußerst sicher und
zuverlässig", sagt Walter Boltz, Vorstand der Strom- und
Gasregulierungsbehörde E-Control. Die Verfügbarkeit der heimischen
Stromversorgung lag 2012 bei 99,99 Prozent. "Großflächige Blackouts
sind uns fremd." Dennoch müsse Österreich hart daran arbeiten, dieses
hohe Niveau zu halten, unterstreicht Boltz. "Das ausgearbeitete
Cyber-Security-Projekt liefert dazu einen wichtigen Beitrag." Im
Rahmen des Projekts wurden insgesamt 73 Risiken identifiziert. Die
größten Gefahrenfelder liegen in den Bereichen Hard- und Software,
Zugriffskontrollen und Kryptographie, menschliche Fehler, Sabotage
sowie Design und Architektur. Im kürzlich veröffentlichten
Projektendbericht wurden zudem konkrete Maßnahmen vorgeschlagen.
"Diese gilt es nun Schritt für Schritt umzusetzen", betont Boltz. So
wird etwa ein umfassender Kommunikations- und Alarmierungsprozess
entwickelt.
Layr: "Sichere Stromversorgung hat für Österreichs
Elektrizitätswirtschaft absoluten Vorrang"
Eine sichere Stromversorgung hat für Österreichs
Elektrizitätswirtschaft absoluten Vorrang. Die
Elektrizitätswirtschaft hat sich daher von Beginn an intensiv an der
Erarbeitung und Gestaltung der IKT-Sicherheitsstrategie beteiligt und
wird die Branchenmaßnahmen im Rahmen ihrer Interessensvertretung
Oesterreichs Energie koordinieren, erklärt Peter Layr, Präsident von
Oesterreichs Energie. Layr: "Ein Elektrizitätssystem mit rund 25.000
Erzeugungseinheiten und rund 135 Netzbetreibern ist im 21.
Jahrhundert ohne eine hoch sichere und gut strukturierte
IKT-Architektur nicht mehr zu betreiben. Wir nehmen die Bedrohungen
durch die zunehmende Vernetzung im IKT-Bereich sehr ernst und
beschäftigen uns schon lange sehr intensiv damit." Die
Elektrizitätswirtschaft ist zudem eine der wichtigsten
Basisindustrien unseres Landes. Alle anderen Wirtschaftsbereiche und
das gesamte private und öffentliche Leben benötigen heute Strom,
damit sie funktionieren können. Deshalb würde bereits ein
24-stündiger Blackout in Österreich einen volkswirtschaftlichen
Schaden von über 865 Millionen Euro verursachen. Layr: "Die
E-Wirtschaft hat große Erfahrungen in allen traditionellen Aspekten
des Risikomanagements und die Vorbereitung auf Krisenszenarien ist
für uns Tagesgeschäft." Auch im Bereich der Cyber-Risiken wird
aktuell viel investiert, um allen neuen Bedrohungen angemessen
entgegentreten zu können. Layr: "Heute muss man auf
Angriffssicherheit (Resilienz) bereits gleichermaßen achten wie auf
die Themen Betriebs- und Ausfallssicherheit."
Intensive europaweite Zusammenarbeit
Eine sehr wichtige Rolle für die heimische Stromversorgung spielt der
heimische Übertragungsnetzbetreiber, die Austrian Power Grid (APG).
"Als Übertragungsnetzbetreiber sind wir in der besten Position, um
uns bei einer Krisensituation einen gesamthaften Überblick über die
Lage zu verschaffen", erläutert APG-Vorstandsdirektor Gerhard
Christiner. "Die APG sorgt in enger Zusammenarbeit mit den
Verteilnetzbetreibern dafür, dass Österreich rund um die Uhr mit
Strom versorgt wird." Immer wichtiger werde dabei die internationale
Zusammenarbeit, erklärt Christiner. "Österreich ist keine
abgeschiedene Strominsel, sondern stark in das europäische
Leitungsnetz eingebunden. Wir arbeiten daher intensiv mit anderen
Ländern zusammen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten." Das
Thema Cybersecurity wird auch auf europäischer Ebene, etwa im Verband
der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber ENTSO-E, regelmäßig
behandelt.
Über das Projekt
Das Cyber-Security-Projekt "Risikoanalyse für die Informationssysteme
der Elektrizitätswirtschaft" ist eingebettet in die nationale
IKT-Sicherheitsstrategie Österreichs. Beteiligt waren die
Regulierungsbehörde E-Control, Oesterreichs Energie, Austrian Power
Grid, das Bundeskanzleramt, das Bundesministerium für Inneres, das
Verteidigungsministerium, das Wirtschaftsministerium sowie das
Kuratorium Sicheres Österreich. Im Rahmen des Projekts wurden zuerst
systemrelevante Risiken durch Cyber-Attacken auf die österreichische
Stromversorgung analysiert, bewertet und in einer Risikomatrix
abgebildet. Danach wurden Handlungsempfehlungen formuliert. Die
erarbeiteten Maßnahmen werden derzeit in einem umfassenden
Folgeprozess Schritt für Schritt umgesetzt.
Audiostatements von dem Pressegespräch sind demnächst auf
www.o-ton.at abrufbar.
Die öffentliche Version des Projektendberichts ist hier verfügbar:
http://www.e-control.at/de/publikationen/publikationen-strom/studien/
IKT_Risikoanalyse
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