Wien (OTS) - Der Aufschwung in den Industrieländern (+1,9%
prognostiziert für 2014, nach +1,2% 2013) zeigt sich auch in der
Coface Länderbewertung mit einer Aufwertung der USA auf die beste
Risikokategorie A1. Im Gegensatz dazu steigen die Risiken in den
wichtigen Schwellenländern: So wurden die Bewertungen Brasiliens,
Russlands, der Türkei und Venezuelas abgestuft oder zur Beobachtung
auf die negative Watchlist gestellt.
Das jeweilige Geschäftsumfeld entwickelt sich in den
Schwellenländern weiter unterschiedlich: Einige Länder, darunter die
Ukraine und erneut Venezuela, wurden abgestuft. In Algerien wirken
sich die neuen Regeln im Finanzrecht positiv auf die Bewertung aus,
das Land wurde von der negativen Watchlist entfernt.
Wieder stärker: USA und Großbritannien
Die USA sind nun wieder, wie die unverändert stabilen Länder
Japan, Kanada und die Schweiz, in der besten Bewertungsstufe A1. Die
Wirtschaft wächst dynamisch und ausgewogen. Coface erwartet für 2014
ein Plus von +2,7%. Denn das Land profitiert sowohl von der
anhaltenden Konsumnachfrage der privaten Haushalte als auch von der
Widerstandskraft der Unternehmen. Die Firmen sind bei einer relativ
niedrigen Schuldenlast wieder so profitabel wie vor der Krise. Ein
weiterer Grund für die Aufwertung in die beste Risikokategorie A1 ist
die Überwindung der Haushaltskrise zu Beginn des Jahres.
Großbritannien ist nach zwei Jahren in der Risikostufe A3 nun auf
die positive Watchlist gesetzt worden. Das mit +2,1% prognostizierte
Wirtschaftswachstum basiert nicht mehr nur auf dem privaten Konsum,
gefördert durch den leichten Zugang zu Krediten. Die steigenden
Investitionen tragen ebenso zu einem Aufschwung bei. Die Zuversicht
in den Unternehmen, vor allem in den Bereichen Finanzdienstleistung
und Bau, wächst.
Unter Druck: Brasilien und Russland
Die wichtigsten Schwellenländer wachsen auf Grund von
Versorgungsengpässen deutlich langsamer. Besonders zwei BRIC-Staaten,
Brasilien und Russland, leiden unter nachlassenden Investitionen.
Brasilien wurde daher auf A4 abgestuft. Das fehlende
Wachstumspotenzial kann auf den schwächeren Konsum und auf
strukturelle Probleme - wie unzureichende Infrastruktur, den Mangel
an qualifizierten Arbeitskräften sowie bürokratische Hürden -
zurückgeführt werden.
In Russland verstärken die geopolitischen Spannungen die Probleme
der ohnehin geschwächten Wirtschaft. Das veranlasst Coface dazu, die
B-Bewertung mit negativem Ausblick zu versehen. Die Ukraine-Krise
ebenso wie der verstärkte Kapitalabfluss werden sich auf das ohnehin
geringe Wirtschaftswachstum auswirken, Coface erwartet bei sinkenden
Investitionen 2014 nur noch +1,0% nach +1,3% im Vorjahr.
Politische Probleme: Türkei und Venezuela
Politische Unsicherheit ist eines der Kriterien bei der Bewertung
von Ländern. Aufgrund der komplexen politischen Krise wird die Türkei
(A4) auf die negative Watchlist gesetzt.
In der Türkei werden erhöhte Risiken durch die politischen
Spannungen rund um die Kommunal- und Präsidentschaftswahlen (März und
August 2014) erwartet. Das Wachstum wird sich 2014 auf +2%
verlangsamen. Das kann auf die straffere Geldpolitik und die hohe
Inflation zurückgeführt werden. Zusätzlich registrierte Coface eine
Verschlechterung des Zahlungsverhaltens seit Dezember 2013.
Venezuela erlebt eine Rezession und Hyperinflation vor dem
Hintergrund sozialer und politischer Probleme. Die Lage wird bis zu
den Parlamentswahlen im September 2015 angespannt bleiben. Für
Unternehmen bestehen bis dahin Risiken wie Verstaatlichung,
Importbegrenzung sowie Preis- und Gewinnkontrolle. Sowohl
ausländische wie lokale Unternehmen, die den Staat oder die Öl- und
Gasbranche beliefern, leiden unter den langen Zahlungsverzögerungen.
Extrem unterschiedliche Geschäftsumfelder
Zusammen mit den Länderbewertungen hat Coface auch die Beurteilung
des Geschäftsumfeldes aktualisiert. Unter den Aufwertungen findet
sich Algerien, für das der negative Ausblick in der Risikokategorie B
aufgehoben wurde. Die verbesserten Regeln für Unternehmen im neuen
Finanzrecht zeigen hier erste Wirkungen. Auch die
Genehmigungsverfahren für ausländische Direktinvestitionen oder
Investitionsprojekte mit ausländischer Beteiligung haben sich
vereinfacht.
Im Gegensatz dazu befindet sich unter den Verschlechterungen -
wenig überraschend - das Geschäftsumfeld in der Ukraine. Es wurde auf
D abgestuft. Schon seit einigen Jahren hat das Land in der
Korruptionsbekämpfung und regulatorischen Qualität stark
nachgelassen. Die extreme politische Instabilität macht jegliche
Aussicht auf baldige Reformen sehr unwahrscheinlich.
Über Coface
Die Coface-Gruppe ist ein weltweit führender Kreditversicherer und
bietet Unternehmen auf der ganzen Welt Lösungen für das
Forderungsmanagement im Inlands- und Exportgeschäft. 2013 erreichte
die Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 1,4 Mrd. Euro. 4.400
Mitarbeiter in 66 Ländern bieten weltweiten Service vor Ort.
In Frankreich ist Coface Mandatar für die staatlichen
Exportkreditgarantien. Coface ist eine Tochtergesellschaft von
Natixis, einer Gesellschaft der Groupe BPCE für
Unternehmensfinanzierung, Investment Management und spezielle
Finanzservices.
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