• 10.04.2014, 16:46:57
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Der Patient im Mittelpunkt

Wie Patienten richtig informiert durch das Gesundheitssystem geführt werden, wurde am 2. Österreichischen Forum für Gesundheitsmarketing in Wien diskutiert.

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/5117 v.l.n.r.
Dr. Martin Gleitsmann, Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit,
WKO, BM Alois Stöger, Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Brigitte
Ettl, Ärztliche Direktorin, KH Hietzing und Univ.-Prof. Dr. Jürgen
Pelikan, Key Researcher, Ludwig Boltzmann Institut Health Promotion
Research

Utl.: Wie Patienten richtig informiert durch das Gesundheitssystem
geführt werden, wurde am 2. Österreichischen Forum für
Gesundheitsmarketing in Wien diskutiert. =

Wien (OTS) - Mündige und bestens informierte Patienten sind immer
wieder eine zentrale Forderung, wenn es um die heimische
Gesundheitspolitik geht. Wer jedoch was dazu beitragen kann und muss,
wird selten besprochen. Umso mehr war das Thema ein zentrales
Anliegen des Forums für Gesundheitsmarketing, das bereits zum zweiten
Mal in Wien stattgefunden hat. Rund 70 Teilnehmer folgten den
vielfältigen Vorträgen, die einen Themenbogen von
Patienten-Empowerment bis hin zu Formulierungsfragen spannten.
Kommunikation in all ihren Facetten - zwischen Arzt und Patienten,
mit alten und neuen Medien und mit Einrichtungen des
Gesundheitswesens - wurde daher unter die Lupe genommen und
innovative Ansätze vorgestellt, wie es doch gelingen kann, die
richtige Information zum passenden Zeitpunkt an den Empfänger zu
bringen.

"Ein Großteil der Beschwerden im Krankenhaus hat seine Ursache
darin, dass nicht richtig oder ausreichend mit dem Patienten
kommuniziert wurde", weiß Dr. Brigitte Ettl, Ärztliche Direktorin KH
Hietzing. Gemeinsam mit Dr. Gerald Bachinger, Sprecher der
österreichischen Patienten- und Pflegeanwälte, führte sie als
Kongresspräsidentin durch den Tag und brachte immer wieder ihre
Erfahrungen aus der Praxis ein. Auch Bachinger ist überzeugt, dass
das Gespräch mit dem Arzt ein zentraler Bestandteil der Medizin ist
und meint: "Die barmherzige Lüge kommt heute nicht mehr gut an, sie
hat in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient keinen Stellenwert
mehr." Für eine neue Gesprächskultur in der Medizin plädiert ebenso
Mag. Dr. Peter Nowak, Abteilungsleiter Gesundheit und Gesellschaft,
Gesundheit Österreich GmbH, denn aus seiner Sicht ist das Gespräch
zwischen Arzt und Patienten der Entscheidungsplatz im
Gesundheitssystem: "Der Gesundheitsprofi ist ein Unterstützer, kein
Anordner. Der Patient ist selbstbestimmter Produzent von Gesundheit."
Damit diese Sichtweise auch in der Praxis ihren Weg finden kann, muss
vor allem das ärztliche Führungspersonal gewonnen werden. In diesem
Zusammenhang fordert Dr. Andrea Kdolsky, Managing Director Healthcare
Services & Pharmaceuticals, PwC Österreich GmbH, dass klare
Kompetenzen geschaffen werden. "Wir leben in einer Zeit mit immer
mehr Vergesetzlichung, das hat wenig mit Eigenverantwortung zu tun.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn auch in Sachen Gesundheit
niemand die Verantwortung für sich selbst übernehmen will."

In einer gemeinsamen Diskussion zum Thema "Patient Empowerment -
wer will den mündigen Patienten wirklich?" stellt Gesundheitsminister
Alois Stöger das Bild differenzierter dar: "Es wird immer Menschen
geben, die informierter sind als andere und die mehr oder weniger
mitgestalten wollen. Auf diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten
müssen wir uns einstellen." Dass es in der Praxis schwierig ist,
meint auch Dr. Martin Gleitsmann von der Abteilung für Sozialpolitik
und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich, denn: "Viele - vor
allem Patienten selbst - wollen den informierten Patienten, aber das
System ist bei Weitem noch nicht in der Lage, mit dieser Forderung
auch in allen Bereichen umzugehen."

Mehr Information unter: www.gesundinformiert.at

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/5117

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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