• 10.04.2014, 12:22:49
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Bures: Immer mehr heimische Hightech-Unternehmen mit Weltraumtechnologien erfolgreich

Mehr Forschungsförderung für österreichisches Weltraumprogramm ASAP - Bures gibt Ausblick auf "Weltraum-Jahr 2014"

Utl.: Mehr Forschungsförderung für österreichisches Weltraumprogramm
ASAP - Bures gibt Ausblick auf "Weltraum-Jahr 2014" =

Wien (OTS/BMVIT) - Technologieministerin Doris Bures, zu deren
Ressort auch die Weltraumagenden gehören, hat heute in einer
Pressekonferenz einen Ausblick auf das "Weltraum-Jahr 2014" aus
österreichischer Sicht gegeben. Heimische Weltraumtechnologien sind
bei zwei europäischen Großprojekten mit an Bord, beim
Umweltbeobachtungssatelliten Sentinel 1 A und bei der Raumsonde
Rosetta. Im Dezember wird Bures erstmals Österreich beim
ESA-Ministerrat vertreten. Und die Ministerin wird die Mittel für das
nationale Weltraumtechnologieprogramm ASAP aufstocken. Außerdem lädt
sie Studierende zu einem Ideenwettbewerb für Nanosatelliten ein. ****

Gemeinsam mit Prof. Wolfgang Baumjohann, Direktor des Instituts für
Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,
und Harald Posch, Leiter der österreichischen Agentur für Luft- und
Raumfahrt in der FFG und designierter Vorsitzender des Rates der
europäischen Weltraumorganisation ESA, hat Bures angekündigt, dass
das Budget für das österreichische Weltraumtechnologieprogramm ASAP
um eine Million Euro auf 8 Millionen erhöht wird. Insgesamt
investiert das BMVIT im Jahr 2014 66 Millionen Euro in die
Weltraumforschung und die Weltrauminfrastruktur.

Dank der gezielten Forschungsförderung des Bundesministeriums für
Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) sind heute in Österreich
so viele Unternehmen wie nie zuvor im Bereich Weltraumtechnologien
engagiert. Die Anzahl der forschungsaktiven Unternehmen und Institute
wurde in den vergangen Jahren von 50 auf 100 gesteigert; in
Österreich hat sich so ein international wettbewerbsfähiger
Raumfahrtsektor entwickelt. "Das österreichische Weltraumprogramm
schlägt die Brücke zu den internationalen Programmen der EU, der ESA,
den bilateralen Programmen und vor allem auch zum kommerziellen
Markt. Moderne Weltraumtechnologien sind aus unserem Alltag nicht
mehr wegzudenken", erläuterte Harald Posch dazu.

"Das Institut für Weltraumforschung bekommt als Akademieinstitut
zwar eine solide Grundfinanzierung von der ÖAW, aber ohne die
kontinuierliche Projektförderung durch die FFG und insbesondere das
nationale Weltraumprogramm ASAP könnten wir unsere bei ESA und NASA
heiß begehrten Weltrauminstrumente nicht mehr bauen und würden
unseren internationalen Spitzenplatz in der Weltraumforschung
verlieren", erklärt der Direktor des Instituts für Weltraumforschung
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Wolfgang
Baumjohann.

Rot-weiß-rote Technologie an Bord von Sentinel 1 A und von
Rosetta

Europa baut eine neue Satelliten-Familie zur Umweltbeobachtung. Der
erste Satellit in dieser Serie "Sentinel 1 A" startete vor einer
Woche (3. April) und ist gespickt mit Technologie und Equipment aus
Österreich. So entwickelte die Firma RUAG die Thermalisolation für
den Satelliten und ein weltraumtaugliches Navigationsgerät, um die
genaue Position des Satelliten zu bestimmen. Siemens lieferte für die
Mission eine Reihe von Satelliten-Testanlagen.

Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind auch
führend, wenn es darum geht, den Daten-Strom am Boden anzuwenden: So
nützt die Innsbrucker Firma ENVEO die Daten, um tagesaktuelle Karten
der Schneebedeckung in Europa zu erstellen und das Abschmelzen der
Alpengletscher zu dokumentieren. Und die TU Wien gewinnt aus den
Satellitendaten Informationen zur Bodenfeuchte, um Dürren aber auch
Überflutungen besser vorhersagen zu können. Diese Anwendungen und die
Entwicklung des Equipments für die neue Mission werden seit Jahren
mit Mitteln des bmvit-Weltraumprogramms ASAP gefördert und begleitet.
"An diesen Beispielen sieht man: Weltraumtechnologien bringen großen
Nutzen für die Gesellschaft, vor allem aber auch große Chancen für
österreichische Unternehmen und Institute", so Bures.

Auch an Bord der ESA-Raumsonde Rosetta ist rot-weiß-rote
Technologie. Die Raumsonde wird nach zehnjähriger Reise auf einem
Kometen landen (Plan: 11.11.2014), um dort wissenschaftliche
Untersuchungen vorzunehmen. An Bord von Rosetta fliegt mit dem
Mikroskop MIDAS österreichische Technologie mit. Das Mikroskop wurde
unter der Federführung des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW
und in Zusammenarbeit mit Joanneum Research, RUAG und AIT entwickelt.

Weltraumminister entscheiden heuer über Zukunft der
Ariane-Raketen und der ISS-Raumstation

Am 2. Dezember 2014 wird der ESA-"Weltraumministerrat" tagen, der
nur alle 2 bis 3 Jahre stattfindet. Heuer treffen sich die
Weltraumminister der ESA-Mitgliedstaaten in Luxemburg, um weit in die
Zukunft weisende Entscheidungen zu treffen. Ministerin Doris Bures
wird dort Österreich vertreten. Auf der Agenda stehen
Weichenstellungen, wie z.B. die Zukunft der europäischen
Trägersysteme Ariane. Die zentrale Frage ist, ob man die bestehende
Ariane 5 wie geplant weiterentwickelt oder ob man die Entwicklung
einer neuen Generation, nämlich der Ariane 6 beginnt. Außerdem wird
es auch um die Frage gehen, ob der Betrieb der internationalen
Raumstation (ISS) entgegen den ursprünglichen Planungen bis 2024
verlängert wird.

Österreicher Harald Posch wird Vorsitzender des ESA-Rates

Mit 1. Juli 2014 wird mit Harald Posch ein Österreicher erstmals
"Nummer 1" in der Europäischen Weltraumagentur ESA. Harald Posch von
der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG wurde
kürzlich zum Vorsitzenden des ESA-Rates gewählt. Der Rat der ESA
steuert das langfristige europäische Weltraumprogramm und entscheidet
über Strategien und Budgets für die zukünftige europäische
Weltrauminfrastruktur, -forschung und -Technologieentwicklung.

"Der Weltraum gehört mit seinen intensiven Forschungs- und
Entwicklungsbereichen zur Speerspitze der Forschung und hat in
Österreich einen soliden Kern. Die Vernetzung, die die ESA
vorantreibt ist für unser Land ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wir
freuen uns sehr, dass Österreich einen zentralen Beitrag dazu leisten
kann und die Wahl des ESA-Ratsvorsitzenden auf Harald Posch gefallen
ist", so Klaus Pseiner.

Nationaler Ideenwettbewerb für Nanosatelliten

Weltraumtechnologie ist nicht nur ein Wirtschaftsmotor, sondern auch
eine hervorragende Möglichkeit für die Aus- und Weiterbildung von
österreichischen High-Tech-Talenten der Zukunft. "Ich möchte den
Weltraum als großes Versuchslabor für österreichische
Wissenschaftler, Forscher und zukünftige Weltraumspezialisten
öffnen", erklärt Ministerin Bures. Sie lädt daher Studierende und
HTL-Schüler und Schülerinnen zu einem Ideenwettbewerb für
österreichische Nanosatelliten ein. Schon die ersten österreichischen
Nanosatelliten UNIBRITE und TUG-SAT waren nicht nur Technologie-
sondern Ausbildungsprojekte. Studentinnen und Studenten der Uni Wien
und Uni Graz waren an der Entwicklung und am Bau stark beteiligt.

Der Ideenwettbewerb wird im Herbst 2014 starten. Gewinnen wird das
technologisch anspruchsvollste Projekt, bei dem Studierende
bestmöglich eingebunden sind. Der Wettbewerb wird in zwei Stufen
erfolgen: In einem ersten Schritt werden die fünf besten Ideen
ausgewählt. Für sie finanziert das bmvit ein Jahr lang mit je 50.000
Euro Machbarkeitsstudien. 2015 wird das Beste dieser fünf Projekte
ausgewählt. Das Siegerprojekt wird das BMVIT zum Fliegen bringen: Das
Technologieministerium finanziert Entwicklung, Bau, Start und Betrieb
des Siegersatelliten. (Schluss)

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