- 03.04.2014, 11:04:41
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Koren: ÖVAG-Konzern 2013 mit erfolgreicher Sanierungsbilanz
Forcierter Umbau des Volksbanken-Verbunds als Antwort auf zukünftige Herausforderungen
Utl.: Forcierter Umbau des Volksbanken-Verbunds als Antwort auf
zukünftige Herausforderungen =
Wien (OTS) - █ Eigenmittelquote des ÖVAG-Konzerns dank Abbauerfolgen
auf 19,1 % (Basel II, UGB) gesteigert
█ Eigenmittelquote des Volksbanken-Verbunds mit 14,9 % (31.12.2013,
ungeprüft, Basel II, UGB) sehr zufriedenstellend
█ Eigenmittelquote des Volksbanken-Verbunds gemäß Basel III laut
Vorschau 14,6 % (01.01.2014, ungeprüft, IFRS)
█ Verlust des ÖVAG-Konzerns 2013 durch Abwertungen und Abbaumaßnahmen
bedingt
█ Massiver Umbau soll Kapitalmarktfähigkeit des Volksbanken-Verbunds
verbessern
█ Keine neue Belastung der Steuerzahler
Seit der Teilverstaatlichung der ÖVAG vor zwei Jahren wurde eine
Reihe von Maßnahmen umgesetzt, die gemäß Restrukturierungsplan der
EU-Kommission die Bilanzsumme und das Risikovolumen des ÖVAG-Konzerns
reduziert und die Kapitalbasis des ÖVAG-Konzerns und des
Volksbanken-Verbundes deutlich gestärkt haben. Dazu zählen u.a.:
█ Verkauf der Volksbank International (exkl. VB Rumänien)
█ Verkauf Versicherungsbeteiligungen
█ Asset-Verkauf Frankfurt
█ Verkauf Container Leasing Geschäft
█ Verkauf von Büroobjekten
█ Verkauf der Selini GmbH (Restobjekt der Europolis)
█ Abschluss des Abbaus im Bereich Unternehmensfinanzierung und damit
Schließung des Bereichs zum Ultimo 2013
█ Umtausch respektive Rückkauf von Ergänzungs-, Hybrid- und
Nachrangkapital
█ Deutliche Risikoreduktion im Bankbuch durch substanziellen Abbau
von strukturierten Wertpapieren im Ausmaß von EUR 772 Mio.
█ Verkauf und vorzeitige Rückführungen von Krediten eines
Immobilienportfolios iHv EUR 400 Mio. im Jänner 2014
█ Volksbank Romania: Abbau von Refinanzierungen (2013: EUR 800 Mio.,
2012: EUR 1,4 Mrd.)
█ Verkaufsprozess der Volksbank Malta und der Volksbank Leasing
International in fortgeschrittenem Stadium
Dank dieser Sanierungsmaßnahmen ist es gelungen, die Bilanzsumme des
ÖVAG-Konzerns von EUR 41,1 Mrd. in 2011 auf EUR 20,9 Mrd. zum Ultimo
2013 beinahe zu halbieren. Die risikogewichteten Aktiva (RWA auf
Gesamtrisiko) konnten im Vergleichszeitraum noch deutlicher von EUR
26,3 Mrd. in 2011 auf EUR 11,3 Mrd. reduziert werden. Beide Werte
liegen deutlich besser als im Restrukturierungsplan der EU-Kommission
für 2013 vorgesehen ist (Bilanzsumme: EUR 26,8 Mrd., RWA: EUR 17,4
Mrd.).
Durch den raschen und erfolgreichen Abbau von RWA ist die
Eigenmittelquote (nach Basel II) von 12,7 % in 2011 auf 15,7 % in
2012 und 19,1 % in 2013 gestiegen, obwohl Abwertungen und Abbaukosten
zu einem Verlust im ÖVAG-Konzern in Höhe von EUR 100 Mio. geführt
haben. Die Eigenmittelquote des gesamten Volksbanken-Verbunds ist
2013 mit 14,9 % (ungeprüft; Basel II, UGB) sehr zufriedenstellend.
Auch nach Basel III liegt die Eigenmittelquote des
Volksbanken-Verbunds derzeit deutlich über den Anforderungen (14,6%,
1.1.2014, ungeprüft).
Generaldirektor Stephan Koren: "Diese Zahlen belegen, dass es
gelungen ist, den Abbauprozess schneller und vor allem auch
kapitalschonender voranzutreiben als vorgegeben. Somit kann von einer
erfolgreichen Sanierungszwischenbilanz gesprochen werden."
Das Geschäftsjahr 2013 im Detail
Der erfolgreiche Abbau spiegelt sich auch in den Detailzahlen zum
Konzernergebnis wider.
█ Auf Grund des bewusst gesteuerten Abgangs von Kundenforderungen im
Segment Non-core Unternehmen und dem Stopp von Neugeschäft und
dadurch geringeren Kredit- und Garantiegebühren sind der
Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um EUR 33 Mio. auf nun EUR
189 Mio. und der Provisionsüberschuss um EUR 28 Mio. auf nun EUR 30
Mio. gesunken. Das Handelsergebnis sank bedingt durch Einmal-effekte
ebenfalls ab und betrug EUR 8 Mio., im Vergleich zu EUR 32 Mio. 2012.
█ Der Verwaltungsaufwand wurde weiter reduziert. So verringerte sich
der Personalstand in den letzten beiden Jahren um 185
Vollzeitäquivalente (VZÄ) im ÖVAG-Konzern, bzw. 140 VZÄ im
ÖVAG-Einzelinstitut und beträgt nun 1.853 VZÄ im ÖVAG-Konzern, 752
davon arbeiten nicht in Österreich, bzw. 661 VZÄ im
ÖVAG-Einzelinstitut.
█ Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Kreditrisikovorsorgen.
Diese betrugen EUR 23 Mio., im Vergleich zu EUR 367 Mio. im Vorjahr.
Das zeigt die konservative Bevorsorgung der letzten Jahre, zudem kam
es zu einer teilweisen Auflösung von Portfoliowertberichtigungen, die
sich positiv auswirkt.
█ Das sonstige betriebliche Ergebnis lag 2013 bei EUR 157 Mio. und
umfasst vor allem den Zugang der Asset-Garantie durch die Republik,
das Verkaufsergebnis von eigengenutzten Gebäuden, sowie das Ergebnis
aus dem im 3. Quartal erfolgten Rückkauf von
Ergänzungskapitalanleihen.
█ Das Ergebnis aus Unternehmen bewertet at equity,
Finanzinvestitionen und Veräußerungen beträgt EUR -160 Mio. und
umfasst vor allem die ergebniswirksame Abschreibung der VB Romania.
█ Die Summe der Einzelpositionen führt letztendlich zu einem Verlust
im ÖVAG-Konzern in Höhe von EUR 100 Mio. nach Steuern und
Fremdanteilen. Das Jahresergebnis auf Konzernebene ist mit dem
Vorjahr nicht vergleichbar, da das Konzernergebnis 2012 durch
Einmaleffekte (Anpassung des Buchwertes für PS-Kapital 2008 und
Ergänzungs-kapital, sowie Rückkauf Hybrid- und Tier 2 Kapital)
positiv beeinflusst war.
Im Jahresabschluss des ÖVAG-Einzelinstituts (nach UGB) ist ein
Verlust von EUR -224 Mio. ausgewiesen, was den zuletzt genannten
Erwartungen entspricht.
Große zukünftige Herausforderungen - deutlich gestiegene
Eigenkapitalanforderung
Trotz der bisherigen Sanierungserfolge steht der Volksbanken-Verbund
in Zukunft vor großen Herausforderungen. Aufgrund der massiven
Anhebung der Eigenmittelanforderungen auf 13,6 % (gemäß Entwurf eines
FMA-Bescheids; Bescheid wurde bisher nicht zugestellt) müsste der
Volksbanken-Verbund weit mehr Eigenkapital vorhalten als auf Basis
der bisher geltenden Eigenmittelquote von 8 %, die deutlich
übererfüllt wurde.
Verschärft wird die Situation durch das geplante und unvermeidliche
Absinken der Eigenmittelquote in den nächsten Jahren aufgrund des
Wegfalls des staatlichen Partizipationskapitals (2017 bzw. 2018),
sowie negativer Auswirkungen durch die Anwendung der Basel III-Regeln
(schrittweiser Wegfall der Anrechenbarkeit von Minderheiten und
Unterschiedsbeträgen, Wegfall der Anrechenbarkeit des
Haftsummenzuschlags und Wegfall der Anrechenbarkeit des privaten
PS-Kapitals). Weiters sind höhere Kostenbelastung aus dem Abbau des
Restportfolios nicht auszuschließen.
Der Vorstand der ÖVAG schließt daher, wie schon des Öfteren
festgehalten, trotz der zufriedenstellenden Bilanz 2013 einen
möglichen zukünftigen Kapitalbedarf nicht aus.
Demgegenüber steht die Möglichkeit, dass eine neuerliche Überprüfung
der Risikolage des Volksbanken-Verbunds, die auf Basis der deutlich
geschrumpften Bilanz 2013 vorgenommen werden wird, zu einer Reduktion
der JRAD-Quote führen könnte.
Volksbanken-Verbund ohne Belastung der Steuerzahler zukunftssicher
machen
Der Vorstand der ÖVAG hat auf der Basis der erfreulichen
Sanierungsfortschritte bereits weitere Maßnahmen eingeleitet, um für
die absehbaren Herausforderungen der kommenden Jahre gerüstet zu
sein. Dazu gehören ein Programm zur weiteren Optimierung von
risikogewichteten Aktiva (RWA) im Volksbanken-Verbund, die Prüfung
des Umstiegs auf den IRB-Ansatz zur Berechnung der Basel
III-Kapitalanforderungen und die Fortsetzung des
Kostensenkungsprogramms im Spitzeninstitut ÖVAG.
"Mein Ziel ist es, den Volksbanken-Verbund ohne neuerliche Belastung
der Steuerzahler langfristig zukunftssicher zu gestalten. Dazu müssen
vor allem die Ertragskraft des Sektors gestärkt und die
Kapitalmarktfähigkeit des Volksbanken-Verbunds verbessert werden.
Basis ist das stabile und vertrauensvolle Geschäft der Volksbanken,
das sich in steigender Kreditvergabe im Jahr 2013 und Zuwächsen bei
Kundeneinlagen widerspiegelt", sagt Generaldirektor Koren.
Strategieprojekt zum Umbau des Volksbanken-Verbunds soll zu
signifikanten Ergebnisbeiträgen führen und die Kapitalmarktfähigkeit
verbessern
Im Sommer 2013 hat der Vorstand der ÖVAG daher ein Strategieprojekt
unter Einbindung von Volksbanken initiiert, dessen Umsetzung die
nachhaltige Stärkung der Marktposition der Volksbanken und die
Verbesserung der Kapitalmarktfähigkeit des Volksbanken-Verbunds
gewährleisten soll. Das Projektergebnis zeigt, dass durch
signifikante Konsolidierungsbemühungen deutliche
Ergebnisverbesserungen im Volksbanken-Verbund möglich wären. Der
ÖVAG-Vorstand hat daraus ein mehrjähriges Programm abgeleitet, dessen
Eckpunkte wie folgt zusammengefasst werden können:
█ Zukünftig soll es neun starke regionale Volksbanken in Österreich
geben. Die Markthoheit liegt weiterhin bei den Volksbanken, wodurch
ein noch stärkerer regionaler Auftritt ermöglicht wird und bestehende
Ertragspotentiale effektiver genutzt werden können.
█ Ergänzend sollen einige wenige Spezialinstitute bestehen.
█ Aufbau- und Ablauforganisation der neun Regionalbanken sollen
harmonisiert werden, wodurch Kostensynergien gehoben werden können.
█ In diesem Modell bleibt eine weiter deutlich verschlankte ÖVAG ein
effizientes Spitzeninstitut, das Steuerungsfunktionen und zentrale
Dienstleistungen für den gesamten Verbund übernimmt.
█ Durch die Straffung der Organisation des Volksbanken-Verbunds
sollen bis 2018, trotz Umsetzungskosten in den ersten Jahren,
signifikante zusätzliche Ergebnisbeiträge erzielt werden.
Ziel des neuen Volksbanken-Verbunds ist eine schlagkräftige
Bankengruppe mit klarem Profil, effizienter Organisation und deutlich
gehobener Ertragskraft. Dadurch sollte diese neue Gruppe auch eine
höhere Attraktivität auf dem Kapitalmarkt aufweisen und zunehmend
fähig werden, frisches Eigenkapital von Investoren aufnehmen zu
können.
Das Ergebnis der Neuausrichtung soll eine Gruppe von starken
Regionalbanken sein, die nahe am Markt agieren und eng mit ihren
Kunden verbunden sind. Gleichzeitig soll eine effiziente Organisation
eine rasche und kostengünstige Abwicklung aller Transaktionen und
Prozesse gewährleisten. Die zentralen Leistungen des Spitzeninstituts
ÖVAG gestatten es den regionalen Volksbanken in dieser Struktur, sich
voll und ganz auf ihre Arbeit am österreichischen Markt und für ihre
Kunden zu konzentrieren. (Schluss)
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