• 31.03.2014, 11:37:53
  • /
  • OTS0100 OTW0100

Rasinger: Jede österreichische Gemeinde soll hausärztliche Versorgung haben

ÖVP-Gesundheitssprecher: Hausärzte sind unverzichtbare Eckpfeiler im Gesundheitssystem

Utl.: ÖVP-Gesundheitssprecher: Hausärzte sind unverzichtbare
Eckpfeiler im Gesundheitssystem =

Wien (OTS/ÖVP-PK) - Die ÖVP hat sich im gemeinsamen
Regierungsprogramm nachdrücklich für den Hausarzt als erste
Anlaufstelle im Gesundheitssystem eingesetzt. "Jegliche Versuche, den
Hausarzt durch primäre Versorgungsteams zu ersetzen und seine
Verantwortung unklar zu gestalten, werden von uns nicht unterstützt.
Wir sind für eine Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im
Gesundheitssystem. Eine zwanghafte Gleichmacherei kann zwischen
Ärzten, Krankenschwestern und Ordinationsassistentinnen schon allein
wegen der unterschiedlichen Ausbildungen nicht funktionieren. Best
practice-Modelle sollen möglich sein, allerdings müssen sie nach
einigen Jahren auf Wirksamkeit evaluiert und nicht zwanghaft
verordnet werden", erklärte ÖVP-Gesundheitssprecher Abg. Dr. Erwin
Rasinger heute, Montag, dazu.

"Für die ÖVP ist der Hausarzt erste Anlaufstelle, weil er seine
Patienten am besten kennt, diese - vor allem ältere chronisch Kranke
- über Jahre hinweg betreuen kann und auch die Prävention
organisiert. Die persönliche Zuwendung soll im Gesundheitswesen
aufgewertet werden", so Rasinger. Damit der Hausarzt seiner Funktion
nachkommen könne bzw. dass junge Leute diesen Beruf überhaupt
ergreifen, seien laut dem ÖVP-Gesundheitssprecher dringend Maßnahmen
notwendig. Konkret führt Rasinger Folgendes an:

1. Verbesserung der Ausbildung: Das praktische Jahr an der Uni, die
Ausbildungsprobleme im Turnus und die oft nicht vorhandenen
Lehrpraxen seien hier Hauptproblemfelder.
2. Reduktion der bürokratischen Hindernisse wie eine oft unsinnige
Chefarztpflicht (billige Pilz- bzw. Migränemittel müssen häufig
bewilligt werden). Oft würde es einer besseren Unterstützung seitens
der Sozialämter und Krankenkassen bedürfen, damit Schwerkranke zu
ihren Leistungen kommen. Hier wären beispielsweise Case Manager bei
der Krankenkassa sinnvoll.
3. Das Leistungsspektrum der Hausärzte sei oft unattraktiv. "In Wien
ist es z.B. nicht möglich, Lungenfunktion, ein Notfall-Labor oder
ärztliche Gespräche über 18 Prozent der Scheinzahl abzurechen",
erklärt Rasinger.
4. Der Honorarunterschied von etwa 40 Prozent zwischen Hausärzten und
Fachärzten mache für junge Leute den Beruf nicht gerade attraktiv.
5. Neue Praxisformen wie Gruppenpraxen, Teilung von Kassenverträgen,
Übergabepraxen bei Pensionierung oder Zweitordinationen in entlegenen
Gebieten würden für den immer weiblicher werdenden Beruf des
Hausarztes immer wichtiger.

"Es ist fünf vor zwölf, diesen Beruf in Österreich für junge Kollegen
im Spital wieder attraktiv zu machen. Rund um Österreich - wie in
Deutschland oder der Schweiz - bemüht man sich massiv, den Hausarzt
aufzuwerten." In der Schweiz finde am 18. Mai sogar eine
Volksabstimmung mit dem Titel "Ja zur Hausarztmedizin" mit dem Ziel
der Aufwertung des Hausarztes und Verankerung in der Schweizerischen
Verfassung statt. Dies sei völlig konträr zu den USA, wo nicht einmal
jeder achte Medizinstudent diesen schönen Beruf ergreifen will.

Rasinger weiter: "Hausarzt ist ein schöner Beruf und mit großer
Dankbarkeit der Patienten verbunden. Ich bin seit 30 Jahren Hausarzt
und habe es nicht bereut. Die dramatische Abwendung der jungen
Kollegen von diesem Beruf muss gestoppt werden. Hier ist der Minister
klar gefordert, ansonsten zerbröselt seine Gesundheitsreform. Ziel
muss es sein, in allen österreichischen Gemeinden eine hausärztliche
Versorgung sicherzustellen. Wir wollen kein Hausarztsterben in den
ländlichen Regionen durch Konzentrationsprozesse auf Zentren. Wir
wollen die Patienten auch möglichst lang in den eigenen vier Wänden
betreuen, um so die Spitäler zu entlasten." Ziel für die ÖVP sei es
auch, die freie Arztwahl, die freie Niederlassung und die freie
Therapiewahl hochzuhalten.
(Schluss)

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VPK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel