- 31.03.2014, 10:18:32
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Think-Tank der Sozialpartnerschaft feiert 50. Geburtstag
Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen leistet wichtigen Beitrag bei der Mitgestaltung der politischen Rahmenbedingungen
Utl.: Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen leistet wichtigen
Beitrag bei der Mitgestaltung der politischen
Rahmenbedingungen =
Wien (OTS) - Österreichs Sozialpartner nehmen 50 Jahre Beirat für
Wirtschafts- und Sozialfragen zum Anlass, um in einer gemeinsamen
Konferenz die Perspektiven eines erfolgreichen
zivilgesellschaftlichen Dialogs darzustellen und für die Zukunft
nutzbar zu machen. Unter dem Titel "Den Wandel gestalten" diskutieren
nationale und internationale Experten zu wichtigen Themen wie
Jugendbeschäftigung, Abbau von Ungleichgewichten und nachhaltigem
Wachstum.
Im Jahr 1963 wurde der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen
von den vier großen österreichischen Sozialpartnerverbänden
(Bundesarbeitskammer, Landwirtschaftskammer Österreich,
Österreichischer Gewerkschaftsbund und Wirtschaftskammer Österreich)
gegründet. Das Think-Tank der österreichischen Sozialpartnerschaft,
das seine erste Studie 1964 publizierte und mittlerweile insgesamt 86
Studien auf seiner Erscheinungsliste vorzuweisen hat, hat die
politischen Rahmenbedingungen in diesem Land wesentlich mitgestaltet.
Im Vordergrund stand und steht dabei das gemeinsame Ergebnis im
Dialog und das Bewusstsein, dass das Ganze mehr als die Summe der
Einzelteile ist.
Wesen des Beirats ist es, mit seiner Expertise zur Versachlichung
der wirtschaftspolitischen Diskussion beizutragen. So können
Entscheidungsträgern wichtige, zwischen den Interessensgruppen
abgestimmte und sachlich fundierte Entscheidungsgrundlagen zur
Verfügung gestellt werden. Basierend auf den Studien und Positionen
des Beirats wurden in der österreichischen Wirtschafts- und
Sozialpolitik entscheidende Weichen gestellt.
Viele Maßnahmen betrafen etwa die Modernisierung der
österreichischen Industrie. Zudem wurde auch der Weg Österreichs in
die Europäische Union entscheidend mitgeprägt. In der jüngeren
Geschichte bestimmten Fragen der Beschäftigungspolitik, der
Energiepolitik, der Neugestaltung des österreichischen
Wettbewerbsrechts aber auch Fragen der Migration und Integration oder
Maßnahmen zur Anhebung des faktischen Pensionsalters die
Studientätigkeit.
Damit hat die Sozialpartnerschaft die politischen
Rahmenbedingungen mitgestaltet. Erklärtes Ziel ist aber weiterhin die
Absicherung und weitere Steigerung des Wohlstandes für alle
Bevölkerungsschichten durch eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes.
" Ein zentrales Element ist dafür aber der soziale Dialog", betont AK
Präsident Rudi Kaske die Bedeutung der Sozialpartnerschaft und damit
die Stellung des Beirats. Und weiter: "Statt auf diesen zu setzen,
erleben wir in vielen Staaten einen Angriff und eine Aushöhlung des
sozialen Dialogs. Dabei hat sich gerade am Beispiel Österreich
gezeigt, dass eine funktionierende Sozialpartnerschaft das richtige
Mittel ist, um gut durch die Wirtschaftskrise zu manövrieren. Nur bei
einem funktionierenden Interessenausgleich kann ein nachhaltiges und
ausgeglichenes Wirtschaftswachstum erreicht werden."
Auch ÖGB-Präsident Erich Foglar hebt die Bedeutung des Beirats
hervor, der mit seinen objektiven Analysen hervorragende Grundlagen
schafft, die für die Entscheidungsfindung unabdingbar sind. Damit
wird die Wirtschafts- und Sozialpolitik versachlicht und geht weder
einseitig zu Lasten der Unternehmen noch der ArbeitnehmerInnen. "In
Zeiten hoher Arbeitslosigkeit brauchen wir besonderes Augenmaß, um
die Kluft zwischen Vermögenden und armutsgefährdeten Menschen nicht
weiter anwachsen zu lassen - im Gegenteil: Aus der Vergangenheit
wissen wir nur zu gut, wohin Armut und Not führen. Wir müssen daher
über Österreichs Grenzen hinausgehen und den sozialen Dialog auf
europäischer Ebene verbindlich etablieren. Wir brauchen ein
sozialeres Europa, um die Arbeitslosigkeit mit mehr Investitionen in
die Realwirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen und damit mehr
neue Arbeitsplätze und Beschäftigung zu schaffen", appelliert Foglar.
Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich,
betont, dass "die Landwirtschaftskammer Österreich im Laufe der
Geschichte des Beirats eine Reihe von Themenstellungen eingebracht
und auch wesentlich mitgestaltet hat". "Themen wie die Versorgung der
Bevölkerung mit qualitativ hervorragenden Lebensmitteln zu
angemes-senen Preisen spielen heute eine ebenso wichtige Rolle wie
die Rolle der Landwirtschaft für eine erfolgreiche Branche der
Lebensmittelverarbeitung, die Wertschöpfung in den ländlichen
Regionen sowie die Sicherheit der Energieversorgung und die soziale
Absicherung", sagt Schultes.
Für Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich,
ist "die Tradition der Zusammenarbeit der unterschiedlichen
gesellschaftlichen Gruppen auf einer gesetzlichen solidarischen Basis
nicht nur ein Wert für sich, sie schafft für Österreich greifbare
Werte, wie neue Studien beweisen: Sozialpartnerschaftlich
organisierte Staaten haben höheres Wachstum und eine niedrigere
Arbeitslosigkeit als andere Staaten. Und Staaten mit einem dualen
Berufsbildungssystem haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit.
Diese Ergebnisse sind ein Auftrag an die österreichischen
Sozialpartner, auch in Zukunft mit aller Kraft für mehr Wohlstand für
Österreich und die Menschen in Österreich zu arbeiten. Die Tätigkeit
im Beirat ist ein wichtiger Teil dieser partnerschaftlichen
Zusammenarbeit".
In einer gemeinsamen Konferenz der österreichischen Sozialpartner
und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses werden daher
die Perspektiven eines erfolgreichen zivilgesellschaftlichen Dialogs
dargestellt und für die Zukunft nutzbar gemacht.
SERVICE: Die Veranstaltung findet am 31. März (ab 14 Uhr) und am 1.
April (ab 9 Uhr) in der Wirtschaftskammer Österreich, Wiedner
Hauptstraße 63,1045 Wien statt.
Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
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