• 24.03.2014, 15:58:23
  • /
  • OTS0195 OTW0195

Nach AK-Kritik wird zwar der Pendlerrechner geändert, aber die Pendlerpauschale ist und bleibt ungerecht

Linz (OTS) - Die heftige Kritik der Arbeiterkammer zeigt Wirkung: Das
Finanzministerium will den Pendlerrechner nun ändern und zumindest
die schlimmsten Mängel beseitigen. "Das ist aber nicht genug", pocht
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer auf eine grundlegende Änderung der
Pendlerförderung. "Der Freibetrag muss endlich in einen Absetzbetrag
umgewandelt werden. Die Pendlerentschädigung soll sich damit nur mehr
nach der Entfernung richten und nicht nach dem Einkommen, was
Höherverdienende bevorzugt. Das wäre sozial wesentlich gerechter."

Chaos, Tohuwabohu und Pflanz - so kann in nur drei Worten der
Pendlerrechner des Finanzministeriums beschrieben werden. Zuerst
wurde der Rechner wochenlang nicht in Betrieb genommen, was zur Folge
hatte, dass viele Unternehmern das Pauschale bei der Lohnverrechnung
ausgesetzt haben. Hunderte Beschwerden gingen daraufhin bei der AK
Oberösterreich ein. Dann ging der Rechner endlich in Betrieb,
lieferte aber bei vielen Arbeitswegen völlig absurde Ergebnisse.
Viele Arbeitnehmer/-innen fühlten sich zu Recht gepflanzt, weil ihnen
der Pendlerrechner abstruse Wege und Umwege vorgeschlagen hat.

Jetzt lenkt das Finanzministerium endlich ein und gelobt
Besserung. Die schlimmsten Mängel sollen schon demnächst behoben
werden. "Damit", so Präsident Kalliauer, "wird aber bestenfalls nur
das Chaos der vergangenen Wochen beseitigt, die Pendlerförderung
selbst bleibt kompliziert und voller Ungerechtigkeiten."

Eine faire Entlastung der Pendler/-innen sieht für die
Arbeiterkammer anders aus als das derzeitige und längst schon
überholte System: "Wir fordern ein kilometerabhängiges Pendlergeld
als steuerlichen Absetzbetrag, der die Pendler wirklich entlastet.
Außerdem muss für Geringverdiener die Auszahlung des Absetzbetrages
auch als Negativsteuer möglich sein."

Der Absetzbetrag würde einfach von der zu bezahlenden Steuer
abgezogen. Der derzeit geltende Freibetrag hingegen verringert die
Steuerbemessungsgrundlage und begünstigt damit Höherverdienende weit
mehr als Geringverdiener - eine eklatante Ungerechtigkeit. In Zukunft
soll sich also die Pendlerentschädigung nur mehr nach der Entfernung
richten und nicht nach dem Einkommen. "Das wäre sozial viel
gerechter", betont Kalliauer und kündigt an: "Wir werden weiterhin
Druck machen, damit endlich Maßnahmen ergriffen werden, die die
Pendler wirklich entlasten."

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKO

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel