• 24.03.2014, 15:10:52
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Presseförderung rasch reformieren und Gratiszeitungen einbeziehen!

Mediensprecher der Parlamentsparteien bekennen sich klar zum Wert der Gratiszeitungen

Utl.: Mediensprecher der Parlamentsparteien bekennen sich klar zum
Wert der Gratiszeitungen =

Wien (OTS) - "Es gibt keinen Grund, Gratiszeitungen von der
Presseförderung auszuschließen!" Dies war der Tenor der
Diskussionsrunde zum Thema "Medien im Wandel - ist die derzeitige
Presseförderung noch zeitgemäß?". Die Mediensprecher aller 6
Parlamentsparteien waren dazu einer Einladung von
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und dem Verband der
Regionalmedien Österreichs (VRM) gefolgt.

VRM Präsident und Tips-Geschäftsführer Josef Gruber betonte, dass
die kostenlosen Regionalzeitungen bzw. Gratiszeitungen als mediale
Nahversorger unverzichtbar seien. "Umso mehr freut es mich, dass auch
die politischen Vertreter dieser Meinung sind und nicht den
Vertriebsweg als Kriterium für eine zukünftige staatliche Förderung
als entscheidend erachten. Jetzt müssen diesen Worten nur noch Taten
folgen", so Gruber.

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel bezeichnete die kostenlosen
Regionalzeitungen als wichtigen Ausgleich zur "Landtmannblase" - für
ihn ein Synonym für oftmals im Wiener Cafe Landtmann stattfindende
Kontakte zwischen Journalisten und Politikern und eine daraus
resultierende Berichterstattung in bundesweiten Medien, die dann
vielfach nur für den 1. Bezirk Wiens repräsentativ sei.

Blümel erklärte weiters, dass man bei einer neuen Form der
Presseförderung vor allem auch auf Qualitätsaspekte achten müsse.
Dieter Brosz von den Grünen ergänzte dazu, dass Qualität in keiner
Weise etwas damit zu tun habe, ob man für eine Zeitung zahlen müsse
oder nicht.

"Unsere Zeitungen haben oft 60, 70 und mehr Prozent Reichweite und
Millionen Leser(innen). Die hätten wir nicht, wenn unsere Medien
qualitativ nicht entsprechend gut aufgestellt wären", so Gruber.
Journalistische Qualität zeigte sich zuletzt auch in der Bilanz des
Presserates zu den medienethischen Verstößen im Jahr 2013: der
Presserat ortete solche in insgesamt 16 Fällen, wobei keine einzige
Zeitung aus dem Kreise des VRM betroffen war.

In der von Hans Bürger (ORF) geleiteten Diskussion gaben auch
Josef Cap (SPÖ), Niko Alm (Neos) und Rouven Ertlschweiger (Team
Stronach) ein klares Bekenntnis zum Stellenwert von Gratiszeitungen
und deren Förderwürdigkeit ab. Letzterer betonte, dass für ihn
insbesondere der regionale Charakter wichtig sei.

Auch für Harald Vilimsky (FPÖ) ist die Presseförderung in der
derzeitigen Form "veraltet, antiquiert und unfair". Der Ausschluss
von Gratiszeitungen sei in keiner Weise gerechtfertigt oder
begründbar.

VRM Präsident Gruber hob die journalistische Eigenleistung der
kostenlosen Regionalzeitungen hervor. "Regionalzeitungen können
nirgendwo abschreiben, da es für regionale und lokale Themen keine
Agenturmeldungen gibt. Die Redakteurinnen und Redakteure produzieren
den Inhalt somit zum überwiegenden Teil selbst", so Gruber, der auch
auf die Bedeutung der Unternehmen als regionale Arbeitgeber verwies.
"Und es sind Gratiszeitungen, die es schaffen, sehr viele junge
Leserinnen und Leser zu gewinnen!"

Umso wichtiger sei es, dieser Rolle in Zukunft auch im Rahmen der
Presseförderung gerecht zu werden. Dazu habe der VRM auch bereits
einen konkreten Vorschlag als Diskussionsgrundlage erarbeitet, wie
Dr. Stefan Lassnig, VRM Vizepräsident und Vorstand der Regionalmedien
Austria (RMA), erklärte. Staatliche Förderungen und zugekaufte
Medienleistungen müssen objektiven Kriterien unterliegen und dürfen
nicht willkürlich in bestimmte Richtungen gelenkt werden, führte
Lassnig weiter aus.

"Ziel muss eine transparente, faire und an klaren Zielen
ausgerichtete Presseförderung sein. Wir vom VRM stehen jedenfalls zum
konstruktiven Dialog bereit - mit der Politik, aber auch mit anderen
Medienverbänden. Und einer Diskussion über ihre journalistischen
Leistungen können und werden sich die kostenlosen Regionalzeitungen
jederzeit stellen", so Lassnig.

Das Resumee dieser Veranstaltung: So wie bisher kann es bei der
Presseförderung jedenfalls nicht bleiben, die Politik ist gefordert
zu handeln - rasch und mit Einbeziehung aller Betroffenen.

Fotos können unter folgendem Link und Namensnennung des Fotografens
herunter geladen werden:
http://www.ots.at/redirect/Fotos_VerbandderRegionalmedien

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