- 20.03.2014, 12:00:29
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Mit der Poesie von "Un Coup de dés" zog Sabine Folie 2008 in die Generali Foundation ein, nun verlässt sie sie
Wien (OTS) - Die Direktorin der Generali Foundation Sabine Folie legt
nach sechs Jahren die Geschäftsführung und die künstlerische Leitung
mit Ablauf dieses Monats zurück. Darauf haben sich der Konzern und
die amtierende Direktorin verständigt - als Konsequenz der
Übersiedlung der Sammlung Generali Foundation an das Museum der
Moderne Salzburg und der damit verbundenen Neuordnung des
Kunstvereins sowie des Wunsches, die Werke in einer ersten großen
Sammlungsausstellung ebendort bereits im Frühjahr 2014 zu
präsentieren.
Die Sammlung und das Ausstellungsprogramm der Generali Foundation
sind zwischen 2008 und 2014 durch die Kunsthistorikerin und Kuratorin
um bedeutsame Aspekte erweitert worden, die der Generali Foundation
zu visionärer Strahlkraft verhalfen und ihr Standing in der
internationalen Kunstwelt vertieften - dazu zählen u.a. die
Beziehungen zwischen Sprache/Literatur und Bild, die Bearbeitung der
Moderne durch die Postmoderne und Zweite Moderne, Historizität und
Erinnerung, Bild- und Medienkritik.
Konkret sind 310 Werke, darunter große Installationen von Ree
Morton, Anna Oppermann und Ana Torfs, und Werkkomplexe von Ian
Wallace sowie 250 KünstlerInnenbücher/Editionen, beispielsweise das
gesamte Druckwerk von Ernst Caramelle und Peter Downsbrough und
wichtige Arbeiten von Marcel Broodthaers, in die Sammlung aufgenommen
worden.
Wegweisende Ausstellungen und Publikationen der Kunsthistorikerin
sind zu nennen, wie Un Coup de dés. Bild gewordene Schrift. Ein ABC
der nachdenklichen Sprache (2008), Die Moderne als Ruine. Eine
Archäologie der Gegenwart (2009), unExhibit (2011), dazu bedeutende
Retrospektiven von Ree Morton (2008), Morgan Fisher (2011) und Ulrike
Grossarth (2014).
Zuletzt erschien unter Sabine Folies Autorinnenschaft ein
umfangreicher Reader zum Thema des Sammelns, Kuratierens und
Ausstellens von Konzeptkunst, der das 25-jährige Jubiläum der
Sammlung 2013 abschloss. In Arbeit befinden sich noch eine
begleitende Monographie zur derzeitigen Retrospektive von Ulrike
Grossarth sowie ein Buch der scheidenden Direktorin über ihre
Sammlungsschwerpunkte während ihrer Zeit an der Generali Foundation.
Sabine Folie hat es verstanden, ein stetig wachsendes Publikum für
die anspruchsvollen Programme der Generali Foundation zu gewinnen
sowie vermehrt ForscherInnen und Studierende für das Studienzentrum
zu interessieren, nicht zuletzt durch die im letzten Jahr neu
aufgestellte Mediathek und hochkarätige Vorträge und Symposien.
Die Generali möchte Sabine Folie für die durch sie inspirierte
Prägung der Sammlung sowie für ihre zukunftsweisenden Ausstellungen,
die von Kennerkreisen genauso wie von einem breiteren Publikum
gewürdigt wurden, größte Wertschätzung aussprechen.
Durch ihr verantwortungsbewusstes, sorgsames und kenntnisreiches
Wirken im Haus in der Wiedner Hauptstraße 15 sowie die neuen
Dimensionen, die sie sowohl der Sammlung als auch den von ihr
initiierten ästhetischen und gesellschaftspolitischen Diskursen
hinzugefügt hat, konnte die Generali Foundation weit über die Stadt
Wien hinaus an ein internationales Kunstfeld anschließen.
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