• 13.03.2014, 09:30:31
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"Rosa Handtaschl" geht an Kurier-Redakteur Schwarz

Frauennetzwerk Medien vergibt erneut Schmähpreis

Utl.: Frauennetzwerk Medien vergibt erneut Schmähpreis =

Wien (OTS) - Kurier-Glossist und leitender Redakteur Andreas Schwarz
hat in seinem Kurzkommentar auf Seite 1 des "Kurier" vom 7. März 2014
den Weltfrauentag zum Anlass genommen, um sich über die Forderung
feministischer Politikerinnen nach mehr weiblichen Straßennamen
lustig zu machen. Für dieses Outing als altbackener Ignorant, der
weibliche Anliegen mit Zehennägel aufrollendem Humor gleich zweifach
diskreditiert hat, verleihen wir ihm das "Rosa Handtaschl".

Der Weltfrauentag ist ein Anlass, um auf die nach wie vor
bestehende Geschlechterungerechtigkeit hinzuweisen. Diese hat viele
Facetten - nicht alle sind auf den ersten Blick gravierend, aber auch
unterschwellige Respektlosigkeit ist ein Zeichen von Geringschätzung.
Dass Straßennamen bis heute vorwiegend dazu dienen, das Andenken mehr
oder weniger ehrbarer Männer hochzuhalten, zeugt von mangelnder
Anerkennung für verdiente Frauen, deren Leistungen solcherart dem
Vergessen anheimfallen. Es entsteht der falsche Eindruck, die
Geschichte zeige, dass ausschließlich Männer Großes vollbracht
hätten. Deswegen ist die Forderung, künftig mehr Straßen und Plätze
nach Frauen zu benennen, keine lächerliche Marotte, sondern
gesellschaftspolitisch bedeutsam.

Schwarz hingegen stellt sie als überflüssige Dummheit dar, die, so
wird suggeriert, typisch sei für feministische Wortmeldungen.
Darüber hinaus scheut er sich nicht, den Begriff Frauenhaus "launig"
zu interpretieren. Die neue Wiener Seestadt Aspern, deren Straßen
nach Frauen benannt werden sollen, sei, so schreibt er, "überhaupt
quasi ein einziges Frauenhaus".

Frauenhäuser sind, das sollte sich auch bis zu Herrn Schwarz
durchgesprochen haben, kein Versammlungsort, wo lustige Mädels unter
sich sein wollen, sondern Zufluchtsstätten für Frauen und Kinder vor
gewalttätigen Partnern und Vätern. Die Situation dieser Frauen
gleichzusetzen mit dem hoffentlich erholsamen Leben in einem neuen
Stadtviertel, in dem halt die Straßen nicht nach männlichen
Berühmtheiten benannt sind, ist in hohem Maße unangemessen und eine
Verhöhnung von Gewaltopfern.

Karin Strobl, Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien: "Im ,Rosa
Handtaschl' findet Andreas Schwarz eine Kombipackung Reue und
Einsicht. Wir wünschen uns, dass er danach sucht."

www.frauennetzwerk.at

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