• 11.03.2014, 08:34:59
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  • OTS0013 OTW0013

Umweltbundesamt: Fachdialog zur LD-Schlacke konnte einige Fragen klären

Wien (OTS) - Am 5. März fand im Umweltbundesamt der Fachdialog zum
Einsatz von LD- und EOS-Schlacke im Straßenbau statt. In der mehr als
25köpfigen Runde diskutierten ExpertInnen aus dem Umweltbundesamt,
Experten aus Deutschland, Professoren der Technischen Universitäten
Graz und Wien sowie der Montanuniversität Leoben, technische und
medizinische Sachverständige, und auch VertreterInnen des BMLFUW, der
Ämter der Landesregierungen, des Straßenbaus und der österreichischen
Umweltschutzorganisationen Fragen rund um das Gefährdungspotenzial.
Vorgestellt wurden Aufkommen und Verwendung von LD- und EOS-Schlacke
in Österreich, Herangehensweisen anderer Länder in Europa und die
chemische Zusammensetzung. Auf Basis von internationalen Studien,
österreichspezifischen Daten und Erfahrungswerten entwickelten die
ExpertInnen aus dem Umweltbundesamt Szenarien über mögliche
Auswirkungen auf Grundwasser und Luftqualität.

Der Fokus lag auf den Einträgen der gesundheitsrelevanten Stoffe
Chrom (inkl. CrVI), Fluor, Vanadium und Molybdän. Diskutiert wurden
das Gefährdungspotenzial einer potentiellen Freisetzung dieser
Stoffe, die Risikobewertung für Mensch und Umwelt und auch
Möglichkeiten, um dieses Risiko zu minimieren.

Bei dem sehr konstruktiv und sachlich gehaltenen Fachdialog
konnten einige Fragen geklärt werden: Auf Basis der vorliegenden
Daten zur LD-Schlacke sind nach derzeitigem Wissensstand keine
Belastungen der Luftqualität durch die in der Schlacke enthaltenen
Schwermetalle zu erwarten, die über den Richtwerten der
Weltgesundheitsorganisation sowie Ziel- und Grenzwerten von
EU-Richtlinien oder nationaler Gesetze liegen. Bei notwendigen
Sanierungs- und Bauarbeiten an betroffenen Straßenabschnitten halten
es die ExpertInnen für notwendig, diese jedenfalls nach dem aktuellen
Stand der Technik zur Staubreduktion durchzuführen, um eventuelle
Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Hinsichtlich potenziell belastender Einträge in das Grundwasser
konnte ebenfalls Klarheit geschaffen werden: durch Chrom (VI) und
Fluor sind selbst bei Worst Case-Szenarien auf Basis vorliegender
Daten österreichischer LD-Schlacke keine negativen Auswirkungen zu
erwarten. Für Vanadium und Molybdän können negative Auswirkungen auf
das Grundwasser bei einem ungebundenen Einsatz der Schlacke ohne
Deckschicht nicht zur Gänze ausgeschlossen werden. Hier werden
weiterführende Überlegungen angestellt.

Generell wurde festgehalten, dass Einschränkungen hinsichtlich der
Verwendung von LD- und EOS-Schlacke im Straßenbau sinnvoll und
notwendig sind. Dafür sind verbindliche Qualitätskriterien für den
Schwermetallgehalt von Schlacke notwendig. Einig war sich die
ExpertInnenrunde darüber, dass kein Einsatz der Schlacke als
ungebundene Deckschicht, im Grundwasserschwankungsbereich oder als
Dammschüttung erfolgen soll. Diskussionsbedarf besteht nach wie vor
bezüglich der Mindestanforderungen, die bei einem Einbau von Schlacke
in ungebundener Form (unterhalb einer gebundenen Deck- und
Tragschicht) einzuhalten sind.

Hintergrundinformationen stehen auf www.umweltbundesamt.at zur
Verfügung.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | UBA

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