• 26.02.2014, 09:30:33
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7-Tesla-MRT erlaubt noch bessere Diagnose von Brustkrebs

Wien (OTS) - WissenschafterInnen der MedUni Wien haben in einer
aktuellen Studie weltweit erstmals nachgewiesen, dass sich die
7-Tesla-Ultra-Hochfeld-Magnetresonanztomographie (MRT) klinisch bei
Patientinnen mit Brusttumoren anwenden lässt. Das könnte künftig eine
noch bessere Diagnose von Brustkrebs ermöglichen. Die Arbeit wurde
nun im renommierten Journal "European Radiology" veröffentlicht.

In vorangegangenen Studien mit 7-Tesla-MRT war die Untersuchung der
klinischen Anwendbarkeit bisher auf Grund der zur Verfügung
stehenden, begrenzten Spulentechnik auf eine Brust limitiert. "Die
neue Generation der Spulen erlaubt die beidseitige klinische
Verwendung", erklärt Katja Pinker von der Universitätsklinik für
Radiologie und Nuklearmedizin, Abteilung für Molekulare Bildgebung
der MedUni Wien (Leiter Thomas Helbich), die die Studie in
Kooperation mit dem Exzellenzzentrum Hochfeld-MR (Leitung: Siegfried
Trattnig) und dem Brustgesundheitszentrum der MedUni Wien und des AKH
Wien (Koordinator Michael Gnant) durchgeführt hat.

Personalisierte Diagnose mit erhöhter diagnostischer Genauigkeit
Mit der 7-Tesla-MRT gelingt es, eine hohe diagnostische Genauigkeit
von 96,6 Prozent zu erzielen. Pinker: "Das höher zur Verfügung
stehende Signal bei 7T erlaubt eine höhere Auflösung, die es
ermöglicht Feinheiten und Details besser zu sehen um eine sichere
Diagnose stellen zu können. Zusätzlich ist auch eine Diagnostik auf
molekularer und metabolischer Ebene mit Diffusion-gewichteter oder
Natriumbildgebung und Spektroskopie möglich um Tumoren noch besser
charakterisieren zu können"

Das generelle Ergebnis der Studie: Die beidseitige Ultra-Hochfeld-MRT
der Brust mit 7-Tesla ist problemlos klinisch anwendbar und "erlaubt
eine verbesserte Diagnose von PatientInnen mit Brusttumoren", so die
MedUni Wien-Expertin. "Durch eine zukünftige Ergänzung der
Ultra-Hochfeld-MRT der Brust mit 7-Tesla durch molekulare und
Stoffwechselbildgebung könnte ein weiterer Schritt in Richtung
personalisierte Medizin getan werden, denn nicht jeder Brustkrebs ist
gleich."

Zum Vergleich: Mit der derzeitigen, klinischen Standard-MRT mit einem
3-Tesla-Gerät liegt die diagnostische Genauigkeit bereits auf einem
Top-Niveau bei bis zu 93 Prozent. Die Untersuchungsdauer ist übrigens
gleich lang - egal ob 3-Tesla oder 7-Tesla. Die Patientin verbringt
etwas mehr als fünfzehn Minuten in der Untersuchungsröhre.
Fünf Jahre 7-Tesla-MRT an der MedUni Wien

Der klinische Einsatz von 7-Tesla bei der Untersuchung von
Brusttumoren ist demnach sofort möglich, hängt aber auch von der
Verfügbarkeit ab: Weltweit gibt es nur acht universitäre
Einrichtungen, die ein 7-Tesla-Gerät einsetzen, darunter eines an der
MedUni Wien/AKH Wien. 7-Tesla-MRT gibt es seit fünf Jahren an der
MedUni Wien, es ist das einzige derartige Gerät in Österreich. Das
Exzellenzzentrum für Hochfeld-MR ist weltweit einer der führenden
Forschungsstandorte für diese Technologie.

Medizinische Bildgebung - einer von fünf Forschungsclustern

Die medizinische Bildgebung ist einer von fünf Forschungsclustern der
MedUni Wien. In diesem und den anderen vier Fachgebieten werden in
der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte
gesetzt. Die weiteren vier Forschungscluster sind Medizinische
Neurowissenschaften, Kardiovaskuläre Medizin, Immunologie und
Krebsforschung/Onkologie.

Service: European Radiology

"Clinical application of bilateral high temporal and spatial
resolution dynamic contrast-enhanced magnetic resonance imaging of
the breast at 7 T." Pinker K, Bogner W, Baltzer P, Trattnig S, Gruber
S, Abeyakoon O, Bernathova M, Zaric O, Dubsky P, Bago-Horvath Z,
Weber M, Leithner D, Helbich TH. Eur Radiol. 2013 Dec 5. [Epub ahead
of print].

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