• 25.02.2014, 17:55:00
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Widmungs-Fiasko in Liesing: Stadtplanung verlässt sich auf unverbindliche BUWOG-Erklärung

SPÖ+Grüne sollten ihr stadtplanerisches Chaos zum Vorteil der Immofinanz beenden und auf Stadtplanungs-Experten hören.

Utl.: SPÖ+Grüne sollten ihr stadtplanerisches Chaos zum Vorteil der
Immofinanz beenden und auf Stadtplanungs-Experten hören. =

Wien (OTS) - In der morgigen Sitzung des Gemeinderats soll Brisantes
beschlossen werden: die Abänderung des Flächenwidmungsplanes 7323E,
eines nur 6.500m2 großen Grundstücks bei der U6-Station Erlaaer
Straße / Ecke Meischlgasse in Liesing. SPÖ und Grüne wollen das der
privaten Immofinanz-Tochter BUWOG gehörende Grundstück von
Betriebsbaugebiet-Bauklasse II (max. 12m Höhe) auf gemischtes
Baugebiet-Bauklasse V (max. Höhe: 26m + Dachgeschoßaufbauten)
umwidmen. Ortsüblich in nur 20m Abstand sind Einfamilien- und
Wohnhäuser mit maximal 14m Höhe.

Bezirksvertretung, internationale Experten und über 900 Anrainer
kritisieren Höhe und extreme Dichte: bis zu 70% des Grundstücks
sollen verbaut werden, und das mehr als doppelt so hoch wie die
umliegenden Gebäude!

Begründet wird diese unübliche Verdichtung seitens der
Planungssprecher Chorherr (Grüne) und Kubik (SPÖ) mit dem in
Glashäusern geplanten Obst- und Gemüseanbau auf den Dächern, was hohe
Kosten verursachen wird. Die größere Nutzfläche müsse dies
kompensieren. Die Sinnhaftigkeit dieses Konzeptes wird aber nicht nur
von Gartenbauexperten in Zweifel gezogen, Erfahrungen mit
vergleichbaren Projekten gibt es nicht.

Die den Anrainervertretern 2013 von BUWOG und rot/grüner
Stadtregierung versprochenen Verbesserungen werden jetzt genauso
ignoriert wie die ablehnende Stellungnahme des SPÖ-geführten Bezirks
und dessen Forderung nach konkreter Höhenbeschränkung. Stattdessen
verweist die Stadt auf eine Erklärung der BUWOG, in der diese
Einschränkungen festgelegt werden sollen.

Zitat aus diesem Schreiben: "Die vorliegende Absichtserklärung
stellt noch keine verbindliche detaillierte Umsetzungsverpflichtung
der Fa. BUWOG dar."

Die oft genannte Absicht, leistbaren Wohnraum zu schaffen, wird so
nicht umgesetzt: laut Wirtschaftsblatt (bit.ly/1hl8QAL) sollen auch
freifinanzierte Eigentumswohnungen entstehen. Für die Mietwohnungen
gilt die in der Wiener Wohnbauinitiative vorgesehene
Mietpreisdeckelung nur während der ersten 10 Jahre. Danach werden die
Preise für Neuvermietungen vom freien Markt bestimmt - wieder zum
Vorteil der BUWOG-Aktionäre.

Fazit für die mehr als 900 enttäuschten Anrainer: Wenn sich die
BUWOG etwas wünscht, ist die Stadtregierung zu Diensten. Ein
ernsthafter Dialog mit den Bürgern kam nicht zu Stande, mündliche
Versprechungen erwiesen sich als Farce, echte Bürgerbeteiligung ist
bloß ein Lippenbekenntnis. Die Anrainer fordern die Abgeordneten des
Wiener Gemeinderats daher auf, diesem Tagesordnungspunkt morgen nicht
zuzustimmen!

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