- 25.02.2014, 11:06:41
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Ich strebe keine zweite Chance im Sport an.
Langläufer Dürr spricht in der SPORTWOCHE erstmals ausführlich über sein Dopingdesaster.

Utl.: Langläufer Dürr spricht in der SPORTWOCHE erstmals ausführlich
über sein Dopingdesaster. =
Wien (OTS) - Österreichs Langlauf-Hoffnung Johannes Dürr (26) wurde
in der Nacht von Samstag auf Sonntag vom ÖOC-Dopingbeauftragten Dr.
Schobesberger und ÖSV-Sportdirektor Gandler von einer positiven
Dopingprobe in Kenntnis gesetzt. Dürr war ein EPO-Präparat zum
Verhängnis geworden, das im Rahmen einer am 15. Februar in
Obertilliach vorgenommenen Trainingskontrolle nachgewiesen wurde.
Nach dem Entzug der Olympia-Akkreditierung, der Ausweisung aus dem
Olympischen Dorf und der Rückkehr in seine Südtiroler Wahlheimat
Antholz nimmt der Niederösterreicher in der SPORTWOCHE erstmals
ausführlich zu seinem Doping-Geständnis Stellung.
Der gefallene Langlaufstar, Vierter der Tour de Ski 2013/14, und
Achter im olympischen Skiathlon, über:
..die Gründe für den Griff in die verbotene Trickkiste:
"Es war Ende Mai 2013. Ich war mit meinem Leben damals überfordert.
Mein kleiner Sohn hat nur geschrien, überhaupt nicht geschlafen. Ich
hab trainiert, stand aber neben mir. Ein paar Mal hat es mich vor
lauter Schlafdefizit beinahe vom Ergometer runtergeschmissen. Ich
hatte Angst, dass mir die Felle davonschwimmen, die Saison den Bach
runtergeht. Dann kam dieses Angebot von dem Typen aus
Ex-Jugoslawien."
..die Überraschung einer positiven Probe:
"Ich habe Dopingkontrollen bestanden, wo ich vorher die doppelte
Dosis genommen hatte."
..seine Beteuerungen, ein sauberer Sportler zu sein:
"Die Öffentlichkeit hinters Licht zu führen, war schwer, aber die
eigene Frau, die Eltern und Geschwister anzulügen, das war das
Allerschlimmste. Die Familie ist es, auf die ich am meisten stolz
bin. Mit welcher Stärke sie all das erträgt. Für mich ist es das
Allerschlimmste, diese Schande über die Familie gebracht zu haben."
..die Reaktion des ÖSV:
"Ich hab sie enttäuscht, klar, aber ein Mindestmaß an Kooperation
hätte ich mir schon gewünscht. Sie haben von meinen Leistungen
schließlich auch profitiert. Wenn mich gewisse Leute jetzt öffentlich
verdammen, muss ich schon sagen: Wer frei von Schuld ist, werfe den
ersten Stein."
..seine zweite Chance:
"Ich hoffe auf die zweite Chance - im Leben. Ich hab einen Fehler
gemacht, aber niemanden umgebracht. Im Sport wird es die zweite
Chance für mich aber nicht geben, ich strebe sie auch nicht an."
Das ganze Interview finden Sie in der neuen SPORTWOCHE vom
25.02.2014.
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