Hamburg (ots) - Die Hauptstadtpresse schreibt vom UHO - einem
unbekannten Hilfsobjekt. Aber schließlich wurde es doch erkannt - die
Wärmehalle von "Care Energy". Zusammen mit der Stadtmission
errichteten wir Berlins erste mobile Notunterkunft für Wohnungslose.
Ganz unberechtigt ist der Vergleich mit einem Ufo nicht, wenn man die
neun Meter hohe und 30 Meter lange silberne Halle sieht. Direkt
hinter den Bahngleisen am Innsbrucker Platz an der Grenze zwischen
den Bezirken Tempelhof und Schöneberg.
Bis zu 60 obdachlose Männer und Frauen können hier Schutz vor der
Kälte finden. Uli Neugebauer, Leiter der Wohnungslosenhilfe bei der
Berliner Stadtmission, freut sich über den Einsatz von Martin Richard
Kristek, dem Chef von "Care Energy": "Es ist einfach unmöglich
Immobilien im Innenstadtbereich Berlin anzumieten, deshalb mussten
wir uns etwas neues überlegen."
Hans-Georg Filker, Direktor der Berliner Stadtmission erklärt warum
dieses Gelände der Deutschen Bahn am Innsbrucker Platz so passend für
die Aktion ist: "Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer Großstadt
den ganzen Tag unterwegs. Da tun Ihnen nicht nur die Füße weh und sie
sind dankbar, wenn Sie mit der S-Bahn fahren können und dann ein
Dach, ein warmes Essen und Menschlichkeit bekommen".
Erste mobile Wärmetraglufthalle für Obdachlose in Deutschland steht
Das Gelände, das "Care-Energy" von der Deutschen Bahn gemietet hat,
befindet sich fußläufig zu der S-Bahnstation Innsbrucker Platz an der
Grenze zwischen den Bezirken Tempelhof und Schöneberg. Es ist ein
ehemaliges Stellwerkgelände der Deutschen Bahn, auf dem die Männer
und Frauen von "Care-Energy" die Traglufthalle aufgestellt haben.
Vom 10. bis 12. Februar 2014 errichtete ein Team aus Mitarbeitern um
Martin Richard Kristek, Gründer und Inhaber von "Care Energy" die
mobile Unterkunft. Der gebürtige Österreicher hatte unter anderem die
gesamte Führungsriege seines Unternehmens gebeten, beim Aufbau mit
anzufassen. Da war es Ehrensache, dass auch der Leiter der
Bezirksdirektion Bayern, Manfred Basner aus Passau, anreiste und
mithalf, das sogenannte UHO zu erreichten.
Bei der Errichtung gab es einige Herausforderungen. Die Firmen TOI
TOI und DIXI Sanitätssysteme GmbH bekamen die Anfrage für
Sanitärcontainer mit Duschen, WC und Waschbecken, da jeder Mensch
Anrecht auf Sauberkeit hat. Es erfolgte eine Antwort, dass diese für
700 Euro plus X pro Tag gemietet werden könnten. Nach der Zusage
durch die Aufbauorganisation erfolgte zehn Minuten später der Anruf
im Auftrag der Geschäftsführer Helge Kock und Harald Brückenhaus,
dass die Lieferung nicht genehmigt werde.
So wäre das Unternehmen Wärmehalle fast noch gescheitert - nicht aber
mit Martin Richard Kristek. Der Unternehmer rief kurzerhand den
österreichischen Produzenten CONTAINEX GmbH an und kaufte zwei
Sanitär- und einen Bürocontainer für 25.000 Euro. Er wollte nicht,
dass das Projekt scheitert.
Aber auch bei der Traglufthalle selbst galt es eine große
Herausforderung zu stemmen, denn ein paar Tage vor Errichtung des
Hallensystems welches von Care-Energy beim slowakischen Hersteller
POLY-SLOVAKIA s.r.o. bestellt wurde, sagte auch dieser kurzer Hand
die Lieferung ab und so wurde innerhalb kürzester Zeit ein neuer
Lieferant gesucht und gefunden. Die deutsche Firma PARANET
Deutschland GmbH übernahm sofort den rund 200.000 Euro Auftrag und
lieferte das Hallensystem ohne jeden Verzug aus.
"Obwohl wir das System kauften, wäre es fast gescheitert, aber durch
PARANET Deutschland GmbH, stand nun der Errichtung nichts mehr im
Wege", so Martin Richard Kristek.
Kristek erklärt, was ihn bei diesem Projekt angetrieben hat: "Nach
unseren Erfahrungen mit der Obdachlosenhilfe im vergangenen Winter in
Hamburg wollten wir in diesem Jahr mehr tun. Wir sind überzeugt, dass
dieses Konzept auch für andere Städte eine Lösung sein kann, die
Probleme haben genügend Plätze für Obdachlose bereit zu stellen".
Bedanken möchte sich Martin Richard Kristek, bei der Berliner
Politik, der Stadtverwaltung Berlin, der Bezirksverwaltung, der
Deutschen Bahn AG, der Stadtmission Berlin, der PARANET GmbH, der
CONTAINEX GmbH, allen Zulieferanten, den fleissigen Helfern und
Mitarbeitern von Care-Energy und vor allem bei den Kunden von
Care-Energy, denn ohne diese wäre das Projket nicht möglich gewesen -
DANKE dass wir helfen können, so Martin Richard Kristek.
Obdachlosenhilfe ist keine rein politische Frage, sondern eine
gesellschaftliche.
"Unsere Gesellschaft muss sich die Frage stellen, wie sie mit ihren
armen und schwachen Mitgliedern umgeht. Im deutschen Grundgesetz
steht, dass Eigentum verpflichtet. Hieran fühle ich mich gebunden.
Mein Unternehmen "Care-Energy" ist ein ausgesprochen soziales
Unternehmen. Als einziges Unternehmen am deutschen Energiemarkt haben
wir einen echten Sozialtarif für Kunden in Not und verzichten auf
eine Schufa-Prüfung bei Kundenanträgen", so Martin Richard Kristek.
Und auch Georg Filker von der Berliner Stadtmission freut sich, dass
die Berliner Stadtmission mit der mobilen Wärmehalle eine Premiere
bestreitet: "Es ist gut, dass wir noch eine Alternative zu unserer
Mission am Hauptbahnhof haben. Wir möchten keinen Menschen, der Hilfe
sucht, abweisen".
Die Betreuung der Obdachlosen erfolgt durch Mitarbeiter der
Stadtmission Berlin. Sie verteilen warme Getränke und Speisen,
verwalten die Kleiderkammer und geben soziale und medizinische Hilfe.
Die Mitarbeiter von "Care-Energy" sorgen während der ganzen Zeit - 24
Stunden am Tag, 7 Tage die Woche - dafür, dass die Technik
funktioniert und die Wärmehalle sicher steht.
Die Halle ist bis Ende April jeden Tag ab 21 Uhr geöffnet.
Projektkosten im Wert von rund 300.000 Euro werden durch
"Care-Energy" bis Ende April 2014 in die Wärmehalle fließen. Das
Hallensystem und die technische Infrastruktur steht im Eigentum von
Care-Energy und wartet nach diesem Einsatz auf die nächste
Verwendung. Innerhalb von wenigen Tagen ist dann wieder alles
startklar - ob Hochwasser oder sonstige Nöte - wir sind bereit - das
ist CARE.
Link zu Youtube-Video: http://youtu.be/e30OZBfoOvE
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