Wiener und japanische Forscher entwickeln Methoden der Operngesangssysnthese
Utl.: Wiener und japanische Forscher entwickeln Methoden der
Operngesangssysnthese =
Wien/Tokyo (OTS) - Das Forschungszentrum Telekommunikation Wien (FTW)
und das renommierte National Institute of Informatics (NII) in Japan
starteten im Jänner 2014 ein Projekt zur Synthese von Operngesang.
Dabei werden die wichtigsten männlichen und weiblichen Stimmlagen
Mezzo, Sopran, Bass und Tenor modelliert.
Operngesang realistisch synthetisieren
Jeder kennt sie und liebt sie, die Arien von Mozart, Lehar und
Mendelsohn. In einer Kooperation zwischen Japan und Österreich werden
jetzt Methoden entwickelt, um Operngesang möglichst realistisch zu
synthetisieren. Professionelle Wiener Opernsänger und -sängerinnen
werden im Studio aufgenommen, um aus den aufgenommenen Daten
Synthesizer für Operngesang zu entwickeln. Das Projekt wird am FTW
Forschungszentrum Telekommunikation Wien durchgeführt und vom NII
(National Institute of Informatics, Japan) und FWF (Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung) gefördert.
Daten in hoher Qualität benötigt
Musik und Gesang werden getrennt im Studio aufgenommen, um aus den
reinen Gesangsdaten akustische Merkmale (wie zum Beispiel die
Grundfrequenz) extrahieren zu können, die für die Modellierung
benötigt werden. Derzeit finden in Wien eine Woche lang Aufnahmen von
vier Opernsängern und -sängerinnen in den wichtigsten männlichen und
weiblichen Stimmlagen (Mezzo - Manuela Leonhartsberger, Sopran -
Frederikke Kampmann, Bass - Stefan Cerny und Tenor - Alexander
Pinderak) statt. Gesungen werden Stücke von Mozart, Lehar, Strauss
und Rossini. Da die Modellierung sprachabhängig ist, werden nur
deutschsprachige Opern oder Übersetzungen ins Deutsche aufgenommen.
Die Auswahl der Stücke wurde so vorgenommen, dass die Dimensionen
lyrisch-dramatisch und schnell-langsam abgedeckt sind.
Emotionen im Gesang synthetisieren
Die Modellierung der Stimmlagen berücksichtigt die Abdeckung der
Phonetik des Deutschen, sowie Tempo, Dramatik und Tonhöhe. Versucht
wird beispielsweise auch, Emotionen im Gesang zu synthetisieren: "Ich
bin neugierig ob die künstlerische Qualität, die wir hören und spüren
können, auch messbar sein wird", meint Michael Pinkerton, Professor
am Konservatorium Wien. Michael Pucher, Senior Researcher am FTW und
Projektleiter, sieht durch die starke Varianz in den Tonhöhen und die
Möglichkeiten der emotionalen Interpretation in dieser Modellierung
eine gewaltige Herausforderung. Dennoch: "Die von uns gemeinsam
entwickelten Synthesizer der nächsten Generation werden Opernsänger
und -sängerinnen natürlich nicht ersetzen, aber Einsatz in der
Gesangsanalyse, dem Gesangsunterricht und in der elektronischen Musik
finden".
Das FTW Forschungszentrum Telekommunikation Wien ist ein national
führendes und international anerkanntes Zentrum zur Erforschung und
Entwicklung von Technologien für die Kommunikations-systeme der
Zukunft in den Bereichen Telekommunikation, Energie und Verkehr. Es
wird als Kompetenzzentrum im Rahmen von COMET - Competence Centers
for Excellent Technologies durch BMVIT, BMWFJ und Land Wien
gefördert. Das FTW wurde 1998 gegründet und verwirklicht die
Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in einem kooperativen
Modell.
Hörprobe:
Bei den Aufnahmen wurden die Sänger und Sängerinnen gebeten,
bestimmte, sorgfältig ausgewählte Sätze zu vertonen, um alle Phoneme
des Deutschen abzudecken. Beispiele der Aufnahmen finden sich unter
den folgenden Links:
https://portal.ftw.at/projects/amtv/opern/mezzo/at_download/file
https://portal.ftw.at/projects/amtv/opern/sopran/at_download/file
https://portal.ftw.at/projects/amtv/opern/tenor/at_download/file
https://portal.ftw.at/projects/amtv/opern/bass/at_download/file
Bilder:
Bilder zum kostenlosen Download unter folgendem Link. Credits: FTW
http://www.ots.at/redirect/computeropern
Weblinks:
FTW: http://www.ftw.at
Projekt am FTW: https://portal.ftw.at/projects/amtv
NNI Japan:
http://www.nii.ac.jp/en/faculty/digital_content/yamagishi_junichi
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