• 11.02.2014, 09:41:30
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Neue Möglichkeiten für bessere Thrombose-Prognose

Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) von 12.-15. Februar in Wien

Utl.: Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und
Hämostaseforschung (GTH) von 12.-15. Februar in Wien =

Wien (OTS) - Im Jahr 2012 waren 42,7 Prozent der Todesfälle in
Österreich auf thrombotische Ereignisse auf Grund von Arteriosklerose
wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zurückzuführen. ForscherInnen der
Universitätsklinik für Innere Medizin II unter der Leitung von Johann
Wojta (Klinische Abteilung für Kardiologie) erforschen nun in einem
soeben gestarteten Projekt mögliche Marker, mit deren Hilfe man
künftig diese Thrombosen besser prognostizieren könnte.

Bei einer derartigen Gefäßschädigung lagern sich Blutfette,
Entzündungszellen und Kalk in den Gefäßwänden ab. Diese Ablagerungen
heißen atherosklerotische Plaques. Wenn diese Plaques aufbrechen,
kann sich an den betroffenen Stellen durch eine Aktivierung der
Blutgerinnung ein Blutgerinnsel bilden und das Gefäß verschließen.
Solche arteriellen Thromben können zum Beispiel in den
Herzkranzgefäßen, aber auch in der Halsschlagader (Arteria carotis)
entstehen.

Die MedUni Wien-ForscherInnen haben nun festgestellt, dass Monozyten
(im Blut zirkulierende Zellen des Immunsystems) neben ihrer Funktion
als Abwehrzellen auch bei der Bildung von Thromben eine wichtige
Rolle spielen können. "Wir konnten sehen, dass sie die Gerinnung
auslösen und aktivieren können", erklärt Wojta anlässlich der
Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung
(GTH) von 12.-15. Februar in Wien, bei der der MedUni Wien-Forscher
als Vizepräsident fungiert.

Weiters wurde gezeigt, dass die Monozyten nicht als eine einzelne
homogene Gruppe von Zellen vorkommen, sondern dass es drei Subtypen
gibt, anhand derer man möglicherweise das Risiko für ein künftiges
thrombotisches Ereignis ablesen kann. Bei PatientInnen mit bereits
bestehenden Gefäßverkalkungen konnte gezeigt werden, dass bei
vermehrtem Nachweis eines bestimmten Subtyps ein deutlich erhöhtes
Risiko für ein zukünftiges atherothrombotisches Ereignis bestand.

Wojta: "Wir konnten zeigen, dass dieser spezielle Monozyten-Subtyp
vermehrt die Thrombose-Entstehung aktivieren kann, dies ist ein
völlig neuer Aspekt in der Thrombose-Forschung." Ob
Monozyten-Subtypen auch bei der Entstehung von Venenthrombosen eine
Rolle spielen und ob sie auch dort als Prognosemarker verwendet
werden können ist allerdings noch nicht bekannt. Von solchen
Venenthrombosen sind rund 15.000 ÖsterreicherInnen pro Jahr
betroffen.

OP-Wahrscheinlichkeit bei Verengung der Halsschlagader einschätzbar
Auch für die Entwicklung einer Carotis-Stenose, einer Verengung der
hirnversorgenden Halsschlagader, könnten möglicherweise ebenfalls
Monozyten-Subtypen als Marker dienen. Die MedUni Wien-Kardiologen
sind dabei, einen weiteren Marker für diese Erkrankung zu
untersuchen: sogenannte Mikro-RNAs.

Diese kurzen, hoch konservierten RNAs (Ribonukleinsäuren) wurden
bereits als Biomarker bei verschiedenen Erkrankungen identifiziert.
In einem gerade beginnenden Forschungsprojekt wollen die
ForscherInnen mit Hilfe dieser Mikro-RNAs aus dem Blut von
PatientInnen feststellen, ob die diagnostizierten Plaques auch in
Zukunft asymptomatisch, also ohne erkennbare Symptome, bleiben und
nicht operativ entfernt werden müssen, oder ob eine spätere
symptomatische Entwicklung also ein Schlaganfall, zu erwarten und
damit eine Operation mit den dazu gehörigen Risiken notwendig ist, um
diesem Ereignis vorzubeugen.

Kardiovaskuläre Medizin - einer von fünf Forschungsclustern der
MedUni Wien

Die Thrombose-Forschung fällt in den Themenbereich der
kardiovaskulären Medizin, gleichzeitig einer von fünf
Forschungsclustern an der Medizinischen Universität Wien. In diesen
Fachgebieten werden in der Grundlagen- wie in der klinischen
Forschung vermehrt Schwerpunkte gesetzt. Die weiteren vier
Forschungscluster der MedUni Wien neben der kardiovaskulären Medizin
sind Krebsforschung/Onkologie, Immunologie, medizinische
Neurowissenschaften sowie medizinische Bildgebung.

Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung
(GTH) 

 Datum:   12. - 15.2.2014
 Ort:     Wiener Hofburg
          Heldenplatz, 1014 Wien
 Url:     http://www.gth-online.org/home/events/gth-tagung-2014.php

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