- 06.02.2014, 11:12:49
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AK Energiepreismonitor: Haushalte spüren wenig von sinkenden Großhandelspreisen
Wien (OTS) - Der Strom-Großhandelspreise ist im vergangen Jahr um 21
Prozent und der Gas-Großhandelspreis um 8 Prozent gesunken. Aber:
"Nur wenige Energieversorger haben ihre Preise gesenkt, der
überwiegende Teil hat noch dringenden Handlungsbedarf", so AK
Energieexperte Josef Thoman. Der internationalen Vergleich bestätigt
die negative Bilanz für Haushalte: Sowohl bei Gas als auch bei Strom
liegen die Industriepreise unter dem EU-Durchschnitt. Die Preise für
HaushaltskundInnen hingegen sind überdurchschnittlich hoch.
Seit Juli 2008 beobachtet die AK die Großhandelspreise für Strom und
Gas und ver-gleicht sie mit den Haushalts-Energiepreisen von 14
Strom-Anbietern und 12 Gas-Anbietern in Österreich.
Im vergangenen Jahr ist der Großhandelspreis bei Strom um 21 Prozent
zurückgegangen, gegenüber 2008 bedeutet dies einen Rückgang um 40
Prozent. Dennoch haben in den letzten 12 Monaten nur fünf Anbieter
ihre Preise für private Haushalte gesenkt, um 3,5 bis 10 Prozent.
Nach den Preissenkungen von Verbund und den Unternehmen der
Energieallianz (Wien Energie, EVN, Energie Burgenland) im September
und Oktober ist mit Jahresanfang 2014 auch die Salzburg AG
nachgezogen. "Auch die anderen beobachteten Anbieter täten gut daran,
ihren Preisvorteil rasch an ihre Kundinnen und Kunden weiterzugeben
und die Energiepreise zu senken!", so Thoman.
Ähnlich ist die Situation bei Gas. Der Großhandelspreis ist im
vergangenen Jahr um 8 Prozent gesunken. Aber nur sechs Anbieter (die
Unternehmen der Energieallianz, TIGAS, VKW und Salzburg AG) haben
ihre Gas-Arbeitspreise für HaushaltskundInnen gesenkt. Der
Gas-Großhandelspreis liegt in etwa auf dem Niveau von 2008, die
Preise für die Haushalte liegen jedoch in vielen Fällen um rund 30
Prozent darüber.
Auch der internationale Vergleich bestätigt das Bild, dass die
privaten Haushalte in Österreich nur wenig von günstigen
Großhandelspreisen profitieren. So machen die Daten der europäischen
Statistikbehörde Eurostat zu den Netto-Energiepreisen folgendes
deutlich: Österreichs Privathaushalte zahlen im EU-Vergleich
überdurchschnittlich hohe Strompreise (ohne Steuern und Abgaben). Die
Industriepreise hingegen liegen im unteren Mittelfeld. Bei Gas ist es
ähnlich: Auch hier sind die Netto-Preise für Industriekunden
vergleichsweise günstig, während die Gaspreise für private Haushalte
zu den teuersten in Europa gehören.
Aus AK-Sicht sind aber nicht nur die Energieanbieter gefordert: "Die
im Regierungsprogramm vereinbarte, und von der AK schon lange
geforderte Beweislastumkehr muss rasch kommen! Denn dann müssten die
Unternehmen beweisen, dass sie marktkonforme Preise verlangen", so
Thoman. Darüber hinaus fordert die AK die rasche Einführung eines
bundesweiten Energieeffizienzgesetzes. Denn Maßnahmen zur Steigerung
der Energieeffizienz und der Reduktion des Verbrauchs reduzieren die
Kostenbelastung nach-haltig.
AK-Tipps für Haushalte:
+ Vergleichen Sie die Preise mit dem Strom- und Gaspreisrechner. Ein
Anbieterwechsel ist einfach und hilft Kosten zu sparen.
+ Achten Sie auf befristete Rabatte und Bindungsfristen. Haushalte,
die GIS-befreit sind, haben Anspruch auf eine Deckelung der
Ökostrom-Förderkosten (max. 20 Euro pro Jahr). Anträge sind beim
Gebühren Info Service (GIS) zu stellen.
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