• 29.01.2014, 11:09:13
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Neues Handke-Stück vom "bösesten Ich"

Wien (OTS) - Peter Handke hat ein neues Theaterstück in den
"Rohzustand" gebracht, so, "dass ich sagen kann, es ist nicht
nichts". Das gibt der österreichische Weltliterat in einem Gespräch
für die morgen erscheinende NEWS-Ausgabe bekannt. Zeit und Ort der
Uraufführung stehen noch nicht fest. Handke: "Es geht um einen
Menschen, der an der Landstraße sitzt - am letzten Ort, der auf der
Welt noch frei ist. Wo man noch etwas erleben kann, was nicht von
Bedeutung, Symbol, Zwang und System erfüllt ist. Es heißt'Die
Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße.' Ein
Drama in vier Jahreszeiten. 'Ich' ist die böseste Version meines
schizoiden Ichs."

Auf die Nachricht von der Entlassung der
Burgtheater-Vizedirektorin Silvia Stantejsky reagiert Handke
erschrocken mit einem vermutlich präzise diagnostischen Satz: "Sie
war immer so zugänglich. Als ob sie zaubern konnte, hatte ich
manchmal den Eindruck."

Anlass des Gesprächs ist die bevorstehende Premiere der
dramatisierten Erzählung "Wunschloses Unglück" im Burgtheater-Kasino.
Handke überrascht mit einer sachten Distanzierung vom berühmten Text
über den Selbstmord seiner Mutter: "Es ist manchmal arg zugespitzt.
Manche Formulierungen sind arg plakativ. Dass ein Frauenleben in
dieser Gegend von vornherein verurteilt gewesen wäre, wenn man als
Frau einen größeren Traum hatte: Das kann ich nicht aufrecht
erhalten. Aber der Untergrund, wie ich vom Bedenken ins Erzählen
komme, ist, glaube ich, wahrhaftig. Es war ja zwei Monate nach dem
Tod meiner Mutter und ist immer von Schmerz begleitet. Deshalb ist
das Plakative auch nicht unstatthaft."

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NES

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